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Vertreibung, Diebstahl und Repression

Rat der guten Regierung von Roberto Barrios prangert an

Junta der Guten Regierung am 29.10.2012
Roberto Barrios
übersetzt von Tobi

  CARACOL V DAS FÜR ALLE SPRICHT ROBERTO BARRIOS CHIAPAS MEXICO
RAT DER GUTEN REGIERUNG NEUER SAMEN DER PRODUZIEREN WIRD

29. Oktober 2012
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft
An die Anhänger*innen der Anderen Kampagne
An die Sexta Internacional
An die alternativen Kommunikationsmedien
An die unabhängigen Menschenrechtsorganismen
An die nationale und internationale Presse

compañeras und compañeros
Schwestern und Brüder aus Mexiko und der Welt


Der Rat der Guten Regierung ’Neuer Samen der produzieren wird’ der nördlichen Zone von Chiapas, Mexiko: Wir veröffentlichen die vierte Anklage der Bedrohungen, Vertreibungen, Diebstähle, Einschüchterungen und Präsenz öffentlicher Sicherheitskräfte, die unsere Dörfer wie das ’Neue Dorf Comandante Abel’ und die Gemeinde ’Unión Hidalgo’ erleben und erleiden, unsere compañeros, die Unterstützungsbasen [im Folgenden: BAZ], Männer, Frauen und Kinder.

1. - Das Gebiet unserer compañeros, das von den Paramilitärs aus Unión Hidalgo am 6. September besetzt wurde, haben die Invasoren bereits unter sich aufgeteilt. Sie begannen am 25. September mit der Vermessung und schlossen diese am 21. Oktober ab, um es unter sich in Stücken aufzuteilen.
- Wie wir in den vorherigen Anklagen erwähnten, haben sich die Invasoren die 11 Hektar Mais der compañeros vollständig angeeignet, sie klauten und ernteten komplett, sie haben nichts dagelassen, jetzt haben sie die 11 Hektar gerodet und Bohnen gesät.
- Am 24. Oktober um 8:00 Uhr abends kamen noch mehr aus Unión Hidalgo, um die Invasoren zu stärken, die das von unseren compañeros BAZ rückgewonnene Gebiet besetzt halten.

2. - Dieser Konflikt setzt unseren compañeros BAZ, die in Unión Hidalgo leben und dort auch nach der Flucht ihrer Familien in andere Gemeinden wegen der heftigen Drohungen der Paramilitärs desselben Ortes, die wir in unserer zweiten Anklage vom vergangenen 11. September erwähnten, blieben, um ihre Häuser und Habseligkeiten zu schützen, auch weiterhin zu.
Am Morgen des 16. Oktober um 1 Uhr morgens ließen die paramilitärischen Gruppen der Gemeinde Unión Hidalgo gleichzeitig 5 Schüsse los, mit Waffen schweren Kalibers. Danach machten sie das alle 15 Minuten bis um 3 Uhr morgens, insgesamt waren es 13 Salven, die letzte davon in 150m Entfernung zu einem Haus eines compañero BAZ. Und von 10 Uhr nachts bis Mitternacht desselben Tages machten sie fortführend zwei-Schuss-Salven. Um den Bedrohungen und Bedrängungen zu folgen, kamen 15 öffentliche Sicherheitskräfte in derselben Gemeinde Unión Hidalgo am 17. Oktober an.

3. -Am 25.Oktober um 5:30 Uhr nachmittags machten die Paramilitärs auf dem eingenommenen Gelände militärtypische Bewegungen in drei Gruppen von 6 mal 6, mit Waffen schweren Kalibers. Zwischen diesen Bewegungen schicken sie eine Delegation von 4 Personen der Invasoren zum Camp der Polizei [welches dort ebenfalls vor etwa einem Monat errichtet wurde; Anm.d.Übers.], und später um 6:00 Uhr nachmittags macht die Polizei ebenfalls Bewegungen in Richtung des nahe gelegenen Flusses, wo sich die Invasoren nun positionieren. Und um 8:00 Uhr abends machen die öffentlichen Sicherheitskräfte 3 Schüsse an dem Ort wo sie sich gerade positionieren.
Die Polizei der öffentlichen Sicherheit machen täglich ihre Patrouillen von Sabanilla nach San Patricio und nachmittags und abends machen sie Bewegungen von San Patricio zum Ort, wo die Paramilitärs das Gelände besetzt haben, und nach Unión Hidalgo. Wenn die Invasoren ihre Bewegungen machen, mobilisiert sich auch die Polizei, man sieht klar, dass die Polizei und die Paramilitärs eine gemeinsame Kraft sind und eine gemeinsame Richtung haben, die sie dahin führt ihre kriegerischen und verbrecherischen Aktionen zu machen, das Hauptmotiv der Polizei ist, dass sie von ihren Chefs Felipe Calderón, Juan Sabines, Artemio Gómez Sánchez, Präsident des Bezirks von Sabanilla, und Limber Gutiérrez Gómez, Präsident des Bezirks von Tila, befohlen bekommen die Invasoren vorzubereiten, zu trainieren und dass diese sich sicher fühlen, wenn sie ihre Aktionen der Bedrohungen, Diebstähle, Einschüchterungen und Bedrängungen machen.

Die Schlechte Regierung sagt in ihrem Schreiben vom 9. Oktober 2012, dass die Gruppen von San Patricio und Unión Hidalgo in gemeinsamem Beschluss bei der Landesregierung [von Chiapas; Anm.d.Übers.] Polzeipräsenz anfragten, mit der einzigen Absicht die Ordnung und das friedliche Zusammenleben der Bewohner des Ortes sicherzustellen. Sie weisen auch darauf hin, dass zu jeder Zeit die Rechte der Anhänger der EZLN respektiert wurden.

Welche Notwendigkeit zur Polizeipräsenz hat diese paramilitärische Gruppe, wenn sie selbst in das Gelände unserer compañeros BAZ eingefallen sind?

Welche Notwendigkeit hat diese paramilitärische Gruppe, wenn sie selbst es waren, die die Frauen und Kinder mit ihren ständigen Schüssen vertrieben haben?

Welche Notwendigkeit zur Polizeipräsenz hat diese paramilitärische Gruppe an einem Ort, wo sie vor den Augen unserer compañeros diese vertreiben, enteignen, berauben und plündern?

Welche Notwendigkeit zur Polizeipräsenz an dem Ort, wo die Paramilitärs in Anwesenheit derselben Polizisten, ihre Aktionen der Bedrohung, Einschüchterung, kriegerischen Provokationen durchführen?

Welche Art Aggressionen, Diebstähle, Drohungen, Einschüchterungen machen unsere zapatistischen Unterstützungsbasen, dass die paramilitärische Gruppe sich dazu bewegt ihre Anfrage nach Sicherheitskräften abzugeben?

Welche Notwendigkeit auf Polizei hat eine paramilitärische Gruppe, die mit Waffen gerüstet ist, Vertreibungs-, Drohungs-, Einschüchterungsaktionen gegen Männer, Frauen und Kinder macht, die davon davon leben zu arbeiten, ihre Felder zu bestellen, um ihre Familien und Kinder durchbringen zu können, die die Situation aushalten, ohne die Aggression der ganzen gewalttätigen, verbrecherischen Aktionen und der Diebstähle, Drohungen, Vertreibungen und Enteignungen zu erwidern?

Sie von der Schlechten Regierung sollten sich dafür schämen zu sagen, dass ihre Polizisten dort sind um die Ordnung und den sozialen Frieden zu schützen, während vor ihren Augen Diebstähle, Bedrohungen, Bewegungen von Paramilitärs, Schüsse aus Waffen schweren Kalibers passieren, sowas sagen geistig Kranke, Besoffene und Personen auf Drogen. SIE SOLLTEN KLAR SAGEN DASS IHRE POLIZEI DA IST, UM DIE PARAMILITÄRS ZU SCHÜTZEN DAMIT SIE VERTREIBEN, ENTEIGNEN UND STEHLEN KANN, WAS UNSERE UNTERSTÜTZUNGSBASEN-COMPAÑEROS BESITZEN UND GEERTET HABEN.

Die Geschichte hat sich nicht geirrt, die Schlechte Regierung hat immer ihre Polizisten, ihre Paramilitärs auf das Stehlen, Töten, Verschwindenlassen, Enteignen und Vertreiben der armen und unschuldigen Leute vorbereitet, die kämpfen um zu leben, diese Geschichte haben wir im Herzen unserer Bevölkerungsgruppen bewahrt, denn so haben Sie es in den Jahren 1995, 96 und 97 im Bezirk von Sabanilla, untere Zone von Tila, getan, Sie begingen viele Diebstähle, Morde, es kam zum Verschwindenlassen [von Personen, Anm.d.Üb.], zu Vertreibungen und zum Anzünden von Häusern unschuldiger Familien, bis heute haben sie die Verantwortlichen nicht bestraft, im Gegenteil hat sie die Schlechte Regierung beschützt, das heißt es wurde keinerlei Gerechtigkeit getan, so wie das was in Acteal, Bezirk El Bosque, Chiapas, in Atenco, in Oaxaca und schon viel früher im Jahre 1968 in Tlatelolco mit den Student*innen und vielen weiteren Toten in unserem Land geschah.

Die Schlechte Regierung von Felipe Calderón, Juan Sabines haben nichts getan um den Konflikt und diese ganzen verbrecherischen Taten der paramilitärischen Gruppe zu lösen, im Gegenteil schicken sie Unterstützung der Polizei für die Invasoren, anstatt die Gruppe von dem zurückgewonnenen Land unserer compañeros abzuziehen, als Resultat haben sie die Gewalt angestachelt um ihr Projekt der Regularisierung [sprich: Privatisierung der Ländereien; Anm.d.Übers.] aufzuzwingen.
Wir haben es gesagt und wir bleiben bei unserer Haltung, wir werden nicht zulassen, dass sie uns das 1994 zurückgewonnene Land wegnehmen, das mit der Regularisierung geht uns am Arsch vorbei, das ist nicht das was wir verlangen. DIESES LAND IST SCHON VERTEILT AN DIE DIE ES WIRKLICH BEWOHNEN UND BEARBEITEN, am 29. April gingen wir vom Rat der Guten Regierung guten Herzens in die Gemeinde, haben beide Seiten zusammengebracht, sprich unsere Unterstützungsbasen und die Offiziellen [die Parteien angehören und von diesen unterstützt werden; Anm.d.Übers.] jeglicher politischer Zugehörigkeiten, ohne Fallen, ohne wirtschaftliche Budgets zu nutzen um Autoritäten oder Repräsentanten hinter dem Rücken der Gemeinde zu kaufen damit diese zustimmen würden die eigene Gemeinde zu verarschen. Wir gingen dort hin und versammelten sowohl Autoritäten als auch Angehörige der Gemeinde, achteten auf die, die für viele Jahre auf diesem Land leben und dort arbeiten, um ihre Familien und Kinder durchzubringen, wir schlugen ihnen vor, dass die Ländereien von San Patricio und Los Ángeles bei den Offiziellen bleiben damit sie diese bearbeiten und dort leben können für die Erhaltung ihrer Familie und Kinder, weil wir wissen, dass sie absolut das Recht darauf haben wegen der Zeit die sie dort gelebt und gearbeitet haben, und unseren compañeros BAZ schlugen wir vor sich mit den Ländereien von La Lámpara zu begnügen, sodass beide Seiten akzeptierten, sowohl die Ofiziellen als auch die Autonomen [zapatistischen Unterstützungsbasen; Anm.d.Übers.]. Wir taten das obwohl es für uns den Umzug bedeutete, aber wir machten es vollkommen freiwillig und guten Herzens, das wir als Zapatisten haben, um Konfrontationen wegen ideologischer Unterschiede zu vermeiden, und damit jede Gruppe in Harmonie und im Genuss ihrer agrarischen Rechte leben und ihre Lebens- und Organisationsweise ausführen könne, so wie es jeder einzelnen Gruppe besser gefallen möge, in gemeinsamem Beschluss wurde ein Trennungsakt von den Mitgliedern des agrarischen Kerns gemacht und von beiden Seiten unterschrieben und mit Stempel versehen, von den Autonomen und den Offiziellen.

Im Aufbau unserer Autonomie, die in unserer Selbstverwaltung liegt, kennen wir dieses Wort Regularisierung von Ländereien nicht. Die Schlechte Regierung benutzt es als Instrument um die Leute zu manipulieren, die sich immer noch von ihr vorgaukeln lassen, dass sie mit legalen Papieren in Ruhe als Besitzer ihres Lands leben werden und es besser bearbeiten können, obwohl die Papiere später nur dafür da sind eine legale Enteignung zu rechtfertigen, denn für sie ist Land eine Ware, die man mithilfe von Papieren kaufen und verkaufen kann.
Wir fragen uns: Wo bleibt das Recht der indigenen Bevölkerungsgruppen, Erstbewohner*innen dieser mexikanischen Länder, ihre Selbstverwaltung und Selbstbestimmung auszuüben, so wie es die internationalen Konventionen und die Abkommen von San Andrés betonen?

Deshalb sagen wir diesen Schlechten Regierungen, dass sie ihre verbrecherischen Gruppen abziehen sollen, oder wir werden uns unsere Selbstbestimmung nehmen, falls jemand stirbt sind Sie die Schuldigen und Verantwortlichen des vergossenen Blutes, es wird eine Bürde mehr sein von den mehr als 70tausend Toten, die auf die Anordnungen hin, die sie auf nationaler Ebene gemacht haben, ermordet wurden.
Wir bleiben bei dem Wort unserer dritten Anklage, falls Sie sie noch nicht gelesen haben, können Sie jetzt damit anfangen.
Sie wissen gut, dass es nicht das erste mal ist, dass sie mörderische von Ihnen ermächtigte paramilitärische Gruppen zur Invasion schicken, das erste mal war es der 10. September 2011 als unsere compañeros all ihr Hab und Gut verloren, dieses mal war es der 6. September 2012 als ihnen ihre ganze Ernte geraubt wurde. Es ist nicht gerecht, dass unsere compañeros BAZ arbeiten und ihre Ernte dazu dient, die Münder und die Ärsche dieser Paramilitärs und ihrer Frauen zu ernähren, so wie Sie es machen mit dem, was Sie der Ökonomie der Bevölkerung von Mexiko stehlen, Sie genießen Ihr Leben mit Ihren Frauen und Kindern hinter dem Rücken der armen Bevölkerung, die im Schweiße ihres Angesichts arbeitet, um überleben zu können während Sie so dick werden, wie es nicht mal die Mütter von Mastschweinen werden.
Wir fragen Sie: Was wollen Sie mit den ganzen Aktionen? Werden Sie deutlich, sprechen Sie lieber klar, so wie wir, SAGEN SIE LIEBER GLEICH WIR WOLLEN TÖTEN, VERTREIBEN, MORDEN UND RAUBEN. Es ist eine Schande, dass in Mexiko eine Schlechte Regierung existiert, die in ihrem Kopf anstelle von Intelligenz nur Scheiße im Hirn hat.

Compañeros und compañeras, Brüder und Schwestern wir sagen euch, bleibt aufmerksam in dieser so schweren Situation, die unsere Dörfer im Widerstand gerade durchleben.

HOCHACHTUNGSVOLL
GEHORCHEND REGIEREN

DAS DOKUMENT KOMMT GESTEMPELT VOM RAT DER GUTEN REGIERUNG NEUER SAMEN DER PRODUZIEREN WIRD UND UNTERSCHRIEBEN VON DEN REPRÄSENTANTEN DES TURNUS.

Paulina López Trujillo, José Martínez Flores, Angélica López Mondejos und Juventino Jiménez Pérez

 Quelle:  
  http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2012/10/30/el-caracol-v-que-habla-para-todos-denuncia-amenazas-desalojos-robos-desplazamientos-intimidaciones-y-presencias-de-seguridad-publica-en-las-comunidades-zapatistas-de-comandante-abel-y-union-hidalg/ 
 

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