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Zurückspulen 1: Wenn Die Toten Laut Schweigen

Kommunique vom 28.12.2013
übersetzt von Uebersetzung: Christine, RedmycZ

  (Wo ueber die Abwesenden, die Biographien nachgedacht wird, erzaehlt ueber das erste Treffen von Durito mit der Katze-Hund und spricht ueber andere Angelegenheiten, die nicht oder vielleicht doch wichtig sind, je nachdem, wie das impertinente Post Scriptum befiehlt)

November − Dezember 2013.

Mir kommt vor, dass wir diese Frage von Leben und Tod gehoerig durcheinander gebracht haben. Mir kommt vor, was sie hier auf der Erde als meinen Schatten bezeichnen, ist mein wirkliches Wesen. Mir kommt vor, wenn wir die geistigen Dinge sehen, sind wir zu sehr wie Austern, die die Sonne durch das Wasser sehen und glauben, dass das dichte Wasser, die duennste der Atrmosphaeren sei. Mir kommt vor, dass mein Koerper nicht mehr ist als das Exkrement meines besseren Ich. Daher, meinen Koerper soll sich der nehmen, der will, denn ich sage: er ist nicht Ich.

Herman Melville "Moby Dick".


Seit laengerer Zeit verfechte ich die Meinung, dass die meisten Biographien nichts anderes sind als belegte Luegen, und manchmal, nicht immer, gut geschrieben. Der durchschnittliche Biograph hat eine vorgefasste Meinung und sein Toleranzradius ist sehr gering, oder gar nicht vorhanden. Mit dieser Ueberzeugung beginnt er im Raetsel eines Lebens zu wuehlen, eines fremden Lebens (daher sein Interesse, die Biographie zu schreiben) und er sucht die falschen Stuecke zusammen, die es ihm ermoeglichen, seine eigene Ueberzeugung zu beweisen und nicht das betreffende Leben.

Tatsache ist, dass wir allenfalls mit Sicherheit Geburtsdatum und —ort, und in einzelnen Faellen Datum und Ort des Hinscheidens erfahren. Abgesehen davon muessten die meisten Biographien unter der Rubrik ´fiktive Geschichte´ oder ´science fiction´ gefuehrt werden.

Was bleibt dann also von einem Leben? Viel oder wenig, sagen wir zu uns.

Viel oder wenig, es haengt vom Andenken ab.

Oder besser gesagt, von den Fragmenten, die dieses Leben im kollektiven Gedaechtnis hinterlassen hat.

Ja, das gilt nicht fuer Biographen und Editoren, und fuer die Allgemeinheit ist es unwichtig. Es ist so, dass das, was wirklich wichtig ist, nicht in den Massenmedien erscheint und nicht durch Meinungsumfragen messbar ist.

Daher, von einer Person, die nicht mehr unter uns ist, haben wir nur willkuerlich ausgewaehlte Stuecke des komplexen Puzzles, zusammengesetzt aus Fetzen, Stueckwerk und Tendenzen, die man als ¨Leben¨ bezeichnet.

So denn, erlauben Sie mir dass ich mit diesem konfusen Anfang einige dieser fragmentarischen Stuecke aufhebe um zu umarmen und uns zu umarmen, fuer den Schritt, der uns heute fehlt und den wir brauchen....


Ein Konzert in der mexikanischen Stille. Don Juan Chávez Alonso, Purépecha, Zapatist und Mexikaner, macht eine Geste, als ob er eine laestige Fliege verscheuchen muesste. Das ist seine Antwort auf meine Bitte um Entschuldigung fuer eine meiner ungeschickten Ausbrueche. Wir befinden uns im Land der Cucapá, in der Mitte eines sandigen Terrains. In diesen geographischen Koordinaten und als der Kalender die Sexta 2006 im Nordwesten von Mexiko anzeigt, nimmt Don Juan in dem grossen Zelt, das ihm als Herberge dient, die Gitarre und fragt, ob wir etwas anhoeren wollen, was er komponiert hat. Er stimmt und beginnt ein Konzert, welches ohne jegliche Worte die zapatistische Erhebung nacherzaehlt, beginnend mit dem 1.Jaenner 1994 bis zur Anwesenheit der Comandanta Ramona bei der Gruendung des Nationalen Indigenen Kongresses.

Und dann ein Schweigen, so als ob es eine weiterer Ton waere.

Ein Schweigen in dem unsere Toten laut geschwiegen haben.


Ebenso im Nordosten von Mexiko bemalt der blutruenstige Wahnsinn der Macht weiterhin ungestraft den Kalender der von Unten. 5. Juni 2009. Habgier und Willkuer der Regierung haben einen Kindergarten in Brand gelegt. Die Todesopfer, 49 Maedchen und Buben, sind die Kollateralschaeden bei der Zerstoerung von kompromittierenden Unterlagen. Dem Wahnsinn, dass die Eltern ihre Kinder begraben muessen folgt jener der schwachen und korrupten Rechtssprechung: die Verantwortlichen werden nicht verhaftet sondern erhalten Posten im Kabinett des Verbrechers, der versucht, unter dem blau der Acción Nacional das Blutbad zu verbergen, in das er das gesamte Land gestuerzt hat.

Wo die Biographen ihre Aufzeichnungen abschliessen ´denn einige Jahre Leben rentieren sich nicht´, oeffnet die Geschichte von unten ihr Heft mit anderen Unsinnigkeiten: mit ihrem ungerechten Ableben, haben diese Maedchen und Buben andere Maenner und Frauen geboren. Ihre Vaeter und Muetter erheben seit damals ihre Stimme mit der Forderung nach einer groesseren Gerechtigkeit.


"Das Problem mit dem Leben besteht darin, dass es dich am Ende umbringt", hat Durito gesagt, dessen phantastische Rittergeschichten der Chapis so gut gefallen haben. Obwohl sie mit dieser frechen Mischung aus Einfalt und Ehrlichkeit, die alle jene, die sie nicht kannten verblueffte, gefragt haette: ´Und wieso ist das ein Problem?´ Don Durito de La Lacandona, Kaefer mit Herkunft und Beruf Ritter von der traurigen Gestalt, haette es unterlassen, mit ihr zu polemisieren, da es angeblich eine Regelung bei der Ritterschaft gibt, die besagt, dass man einer Dame nicht widersprechen soll (vor allem dann, wenn die fragliche Dame gute Beziehungen ´sehr weit oben´ hat, fuegte Durito hinzu, der wusste, dass die Chapis eine Nonne, Ordensfrau, Schwester war, oder wie Sie die Frauen nennen wollen, die aus dem Glauben ihr Leben und ihren Beruf machen).

Die Chapis kannte uns nicht. Ich will damit sagen, nicht wie jemand, der uns von aussen beobachtet, ueber uns schreibt, spricht...oder schlecht spricht (Sie wissen ja, wie die Mode sich wandelt). Die Chapis war mit uns. Und sie war das noch lange bevor sich ein frecher Kaefer in den Bergen des Suedostens von Mexiko einfand, um sich als Ritter vorzustellen.

Und vielleicht, weil sie in uns war, war es so, dass die Chapis sich nicht so sehr wegen das vom Leben und Tod beunruhigte. Mit dieser Haltung, die so sehr die Unsere ist, die der neozapatistas, wo sich alles umkehrt und wo nicht der Tod, sondern das Leben uns beunruhigt und beschaeftigt.

Aber die Chapis war nicht nur in uns. Es ist klar, dass wir nur ein Teil ihres Weges waren. Und wenn ich Ihnen jetzt etwas ueber sie erzaehle dann nicht deshalb, um Details fuer ihre Biographie zu lieferen sondern um Ihnen zu sagen, was wir hier fuehlen. Denn die Geschichte dieser Glaeubigen, ihre Geschichte mit uns, ist eine von denen, die die fanatischen Atheisten zum zweifeln bringen kann.

¨Religion ist Opium fuer das Volk?¨Ich weiss es nicht. Was ich wohl weiss ist, dass die brillanteste Erklaerung die ich je ueber Zerstoerung und Entvoelkerung, die die neoliberale Globalisierung in einem Territorium verursacht, gehoert habe, nicht von einem marxistisch-leninistischen-atheistischen-und-einige-weitere—istischen Theoretiker kam sondern....von einem christlichen Pfarrer, katholisch, apostolisch und roemisch, Anhaenger der Sexta und vom hohen Klerus verbannt (´wegen zu viel Denkens´ sagte er zu mir, fast so, als ob er dafuer um Entschuldigung bitten wuerde) in eine der geographischen Wuesten des mexikanischen Altiplano.


Ich glaube, (vielleicht irre ich mich, waere nicht das erste Mal und sicher auch nicht das letzte Mal) dass viele Menschen, wenn nicht gar alle, die sich dem, was wir als neozapatismo bezeichnen naeherten, es taten, weil sie Antworten auf Fragen suchten, Fragen die in der persoenlichen Geschichte jedes Einzelnen, je nach seinem Kalender und seiner Geographie auftauchten. Und es dauerte gerade so lange wie noetig, um die Antwort zu finden. Wenn sie merkten, dass die Antwort das problematischste einsilbige Wort der Geschichte war, drehten sie sich um und gingen weg. Es spielt keine Rolle, wie oft sie sagen und wie oft man sagt, dass sie weiterhin hier sind: sie sind fortgegangen. Einige schneller, andere weniger schnell. Und die meisten von ihnen schauen uns nicht mehr an, oder sie machen es mit derselben Distanz und intellektuellen Geringschaetzung, wie jene, die auf den Kalendern vor dem Morgengrauen des 1.Jaenner 1994 existierte.

Ich glaube, ich habe es schon einmal gesagt, in einem der vorherigen Schriften, ich bin aber nicht sicher. Aber wie dem auch sei, sage ich es hier, oder wiederhole ich es jetzt, dieses gefaehrliche einsilbige Wort heisst ´du´. Genau so, klein geschrieben, denn diese Antwort war und ist eine Aufforderung an jeden Einzelnen. Und jeder Einzelne nimmt es mit dem entsprechenden Schrecken an.

Denn der Kampf ist ein kollektiver, aber die Entscheidung, zu kaempfen, ist individuell, persoenlich, intim, ebenso wie das Weiterschreiten oder das Aufgeben.

Von den wenigen Menschen, die geblieben sind (und ich beziehe mich nicht auf die Geographie sondern auf das Herz) haben die nicht diese Antwort gefunden? Nein. Was ich sagen will ist, dass die Chapis nicht kam und diese Antwort auf ihre persoenliche Frage suchte. Sie kannte die Antwort bereits und machte aus diesem ´du´ ihren Weg und ihr Ziel: ihr glaeubig sein und ihr konsequent sein.

Viele andere, Frauen und Maenner wie sie, aber andere, hatten sich bereits die Antwort gegeben aber in anderen Kalendern und anderen Geographien. Atheisten und Glaeubige. Maenner, Frauen, AnderE, aller Kalender. Es sind diese, Frauen, Maenner, AnderE, die immer, lebend oder tot, sich vor die Macht stellen, nicht wie Opfer, sondern um sie herauszufordern mit der vielgesichtigen Fahne der Linken von Unten. Sie sind unsere Compañeras, Compañeros und Compañeroas... obwohl in den meisten der Faelle weder sie noch wir davon wissen .....noch nicht.

Denn die Rebellion, Freunde und Feinde, ist kein ausschliessliches Eigentum der neozapatistas. Sondern der Menschheit. Und das ist etwas, was wir feiern muessen. Ueberall, jeden Tag, zju jeder Stunde. Denn die Rebellion ist auch eine Feier.


Sie sind weder schwach noch wenig, die Bruecken die aus allen Winkeln des Planeten, der Erde heisst, sich bis zu diesen Boeden und Himmeln gebaut wurden. Manchmal mit Blicken, manchmal mit Worten, immer mit unserem Kampf, wir haben sie ueberquert um diesen Anderen zu umarmen, der im Kampf widersteht.

Vielleicht handelt es sich darum und um nichts anderes, das ¨Compañero-Sein": Bruecken zu ueberqueren.

Wie diese sich in Worte verwandelte Umarmung fuer die Schwestern der Chapis welche sie, so wie wir, vermissen und wir wir, brauchen.


¨Die Straffreiheit, mein lieber Matías, ist etwas, was nur die Justiz gewaehren kann, es ist die Justiz, welche die Ungerechtigkeit ausuebt.¨

Tomás Segovia, in "Cartas Cabales".


Ich habe schon frueher gesagt, dass nach meiner bescheidenen Meinung jeder oder jede der Held oder die Heldin seiner eigenen individuellen Geschichte ist. Un in der beruhigenden Selbstzufriedenheit des Erzaehlens von ´das ist meine persoenliche Geschichte´, werden Fakten und Unterlassungen umarbeitet, die unglaublichsten Phantasien werden erfunden und das Erzaehlen von Anekdoten erinnert stark an die Abrechnung des Geizhalses, der den Naechsten beraubt.

Das uralte Streben, den Tod zu ueberwinden findet in den Biographien den Ersatz zum Elixier der ewigen Jugend. Ja natuerlich, auch in den Nachkommen. Aber die Biographie ist, um es irgendwie auszudruecken ´perfekter´. Es handelt sich nicht um jemand der einem aehnelt, es ist das in der Zeit verlaengerte ´ich´, dank des ´Zaubers´ der Biographie.

Der Biograph von oben greift zu Zeitdokumenten, vielleicht sogar zu Aussagen von Familienmitgliedern, Freunden und Compañer@s des Lebens, dessen Tod er sich aneignet. Die ´Dokumente´ haben die gleiche Sicherheit wie die Wettervorhersagen und die Zeugen bewegen sich auf dem duennen Grad, der zwischen ´ich glaube dass...´ und ´ich weiss dass....´ befindet. Und dann misst sich der ´Wahrheitsgehalt´ der Biographie an der Anzahl der Fussnoten. Fuer die Biographien gilt dasselbe wie fuer die Ausgabenrechnung in der Regierungsverwaltung: je umfangreicher um so richtiger.

Heutzutage, mit Hilfe von Internet, tuiters, feisbuc und Aehnlichem, werden die biographischen Mythen ergaenzt und abgerundet und voilá, die Geschichte eines Lebens wird rekonstruiert, oder Fragmente aus diesem Leben, die wenig oder gar nichts mit der wirklichen Geschichte zu tun haben. Aber das ist nicht wichtig, denn die Biographie ist oeffentlich, gedruckt, wird verbreitet, wird gelesen, zitiert, rezitiert....so wie die Luege.

Schauen Sie nur in den modernen Informationsquellen fuer zukuenftige Biographien nach, ich meine damit, Wikipedia und die blogs, Facebook und die entsprechenden "Profile". Und dann vergleichen Sie das alles mit der Wirklichkeit.

Bekommen Sie nicht eine Gaensehaut, wenn Sie merken, dass vielleicht in der Zukunft.......

Carlos Salinas de Gortari "der visionaere Politker sein wird, der verstand, dass der Verkauf der Nation nicht nur ein Familiengeschaeft ist (natuerlich, unter Familie versteht sich nicht nur Blutsverwandtschaft sondern auch die politische Familie) sondern ein Beweis des modernen Patriotismus¨ und nicht der Leader einer Verraeterbande (na na, verstellen Sie sich nicht, dort in der ¨modernen und verantwortungsbewussten¨ Opposition gibt es Einige, welche die Reform des Artikel 27 der Konstitution unterstuetzten, der Scheidepunkt, wo der Untergang des mexikanischen Nationalstaates begann);

Ernesto Zedillo Ponce de León nicht der ´Staatsmann¨sein wird, der eine Nation von einer Krise in eine noch groessere fuehrte (abgesehen davon, dass er zusammen mit Emilio Chuayffet und Mario Renán Castillo der Mastermind hinter dem Massaker von Acteal war), sondern dass er ´die Zuegel des Landes´ mit einem aussergewoehnlichen Sinn fuer Humor in die Hand nahm.....um zum Schluss das zu sein, was er immer war: ein zweitklassiger Angestellter in einem multinationalen Unternehmen;

Vicente Fox wird dafuer ein Beispiel sein, dass die Stellen des Praesidenten einer Republik und die einer Filiale eines Erfrischungsgetraenkeherstellers austauschbar sind....und dass beide Stellen von Unfaehigen besetzt werden koennen;

Felipe Calderón Hinojosa wird ein "mutiger Praesident" sein (damit andere sterben konnten) und nicht ein Psychopath, der die Waffe raubte (die Praesidentschaft) fuer seine Kriegsspiele.....und der das wurde, was er immer war: ein zweitklassiger Angestellter in einem multinationalen Unternehmen;

Enrique Peña Nieto wird ein gebildeter und intelligenter Praesident sein ("gut, er ist dumm und unwissend aber geschickt", das ist das neue Profil, welches der Chor der politischen Analysten zusammen baut) und nicht ein funktionaler Analphabet (da kann man halt nix machen, wie der Volksmund sagt: "was die Natur nicht schenkt, kann auch die Monex nicht kaufen")...?

Ach die Biographien. Nicht selten handelt es sich um Autobiographien, selbst wenn es die Nachkommen sind (oder die Spiessgesellen) die fuer sie werben und so ihren Stammbaum schmuecken.

Die Verbrecher der mexikanischen Politikerklasse, die dieses Land schlecht regierten, werden weiterhin fuer die, die unter ihren Uebergriffen litten, straflose Verbrecher bleiben. Es spielt keine Rolle, wie viele Seiten in den entsprechenden Medien bezahlt werden, noch wie viel fuer outdoors auf den Strassen ausgegeben wird, in der geschriebenen Presse, im Radio, im Fernsehen. Von den Diaz (Porfirio und Gustavo) bis zu den Calderón und Peña, von den Castellanos und Sabines bis zu den Albores und Velasco, was sie verbindet ist nur die Blossstellung (ueber die Social Media, denn in den bezahlten Medien sind sie weiterhin ´verantwortungsvolle und erwachsene Personen´) der laecherlichen Frivolitaet der "Juniors".

Aber die Welt ist rund und im staendigen Oben und Unten der Politik der von Oben kann man in kuerzester Zeit von der Titelseite des "Hola" zum "GEFAHERLICHER VERBRECHER GESUCHT" wechseln, vom Gelage des Dezember des Freihandelsabkommens zum Kater des zapatistischen Aufstandes; vom ´Mann des Jahres¨zum ´Hungerstreik´ mit Trinkwasser einer "schicken" Marke (da kann man nichts machen mein Lieber, selbst beim Protestieren gibt es soziale Klassen); vom Applaus zu den schlechten Witzen zum vermeintlichen Kindsmoerder; von Nepotismus und mit Ideen garnierter Korruption zur Untersuchung wegen Verbindungen zum Drogenhandel; von den Militaeruniformen, Groesse XL, zum furchtsamen und mit Blut befleckten Exil; vom Gelage des Dezember der Ergbung zum


Mit all dem und allem was noch kommt, sage ich damit, dass man keine Biographie lesen soll? Nein, aber was das alte Rad der Geschichte bewegt sind die Kollektive, nicht die Individuen...maennlich oder weiblich. Die Geschichtschreibung lebt von Persoenlichkeiten, die Geschichte lernt vom Volk.

Sage ich, dass man Geschichte nicht schreiben-lernen soll? Nein, aber was ich wohl sagen moechte ist, dass es besser ist, sie in der einzigen Art zu machen, wie sie zu machen ist, das heisst, zusammen mit Anderen und organisiert.

Denn die Rebellion, Freunde und Feinde, die ist schoen, wenn sie persoenlich ist. Aber wenn sie in Gemeinschaft und organisiert geschieht, dann ist sie schrecklich und wunderbar. Die erste dient fuer Biographien, die zweite ist die, die Geschichte macht.


Und nicht mit Worten umarmen wir unseres compañeros y compañeras, Zapatisten, Atheisten und Glaeubige,

die, die in der Nacht den Rucksack und die Geschichte schulterten, die, die mit ihren Haenden den Blitz und den Tonner ergriffen, die, die die Stiefel ohne Zukunft anzogen, die, die ihr Gesicht und ihren Namen verdeckten, die, die ohne eine Belohnung zu erwarten in der langen Nacht starben damit andere, alle Maenner und Frauen, eines Morgens, eines Morgens der noch kommen wird, den Tag sehen koennen, wie man es machen muss, das heisst, von vorn, aufrecht und mit dem Blick und dem Herzen erhoben. Fuer sie weder Biographien noch Museen. Fuer sie unser rebellisches Andenken. Fuer sie unser Schrei: freiheit! Freiheit! FREIHEIT! Vale. Salud und dass unsere Schritte so gross sein moegen wie unsere Toten. Der SupMarcos.

P.S. DER OFFENSICHTLICHEN ANLEITUNGEN. Jetzt bitte ich Sie um die Freundlichkeit, im umgekehrten Kalender, beginnend mit Rebobinar 1 bis zum 3 zu lesen, und vielleicht finden Sie so den/die Katze-Hund und vielleicht klaeren sich einige Zweifel auf. Und ja, Sie koennen sicher sein, dass mehr Fragen auftauchen werden.

P.S. DAS SICH UM DIE BEZAHLTEN MEDIEN KUEMMERT BZW. DIESE ANGEHT. Ach! Die Anstrengung der Contras in den bezahlten Medien beim Versuch, den wenigen noch verbliebenen Lesern-Hoerern-Zusehern die Contras sind, Argumente zu liefern ist bewegend. Aber, grosszuegig weil Weihnachten ist, sende ich Euch hier einige tips, zur Verwendung als periodistisches Material.

- Wenn die Bedingungen, in denen die indigenen zapatistischen Gemeinschaften leben gleich sind wie vor 20 Jahren und in ihrem Lebensstandard keine Fortschritte zu verzeichnen waren, warum ´oeffnet´ sich die EZLN — wie sie es 1994 mit der bezahlten Presse machte — mit der kleinen Schule, damit die Menschen von unten sehen und direkt, OHNE ZWISCHENGLIEDER kennen lernen koennen, was es hier gibt?

Und wenn wir schon beim fragen sind: Warum hat sich im gleichen Zeitraum, die Anzahl der Leser-Hoerer-Zuseher der bezahlten Medien auch exponentiell reduziert? Pst, pst, Ihr koennt antworten, dass Ihr nicht weniger Leser-Hoerer-Zuschauer habt, denn sonst wuerde das die Werbung reduzieren und das ´Koerberlgeld´, denn jetzt sind die ´waehlerischer´.

- Ihr fragt. ¨Was hat das EZLN fuer die indigenen Gemeinden gemacht?¨ Und wir antworten mit der direkten Zeugenaussage von Tausenden unserer compañeros y compañeras.

Jetzt wuerdet Ihr, die Eigentuemer, Aktionisten, Direktoren und Chefs antworten:

Was habt Ihr gemacht, in diesen 20 Jahren, fuer die Arbeiter der Medien, einer der Sektoren, der am meisten vom Verbrechen getroffen wurde, welches von der Regierung, die Ihr so sehr bewundert ermutigt wurde? Was habt Ihr fuer die Journalisten getan, die bedrohten, gekidnappten und ermordeten Journalisten? Und fuer ihre Familien? Was habt Ihr getan, um die Lebensbedingungen Eurer Arbeiter zu verbessern? Habt Ihr ihnen das Gehalt erhoeht, damit sie davon wuerdig leben koennen und nicht ihr Wort oder ihr Schweigen vor der Realitaet verkaufen muessen? Habt Ihr die Bedingungen geschaffen, dass sie sich nach Jahren, die sie fuer Euch gearbeitet haben, in einen bescheidenen Ruhestand zurueck ziehen koennen? Habt Ihr ihnen Sicherheit bei der Arbeit gegeben? Will heissen, die Stelle eines Reporters oder einer Reporterin haengt nicht mehr vom Humor des Chefredakteurs oder den ´sexuellen Gefallen´ oder anderer Gefallen, die von allen, unabhaengig vom Geschlecht, verlangt werden, ab?

Was habt Ihr gemacht, dass Medien-Arbeiter zu sein die Menschen mit Stolz erfuellt und nicht die Freiheit kostet oder das Leben, wenn man ehrlich ist?

Koennt Ihr sagen, dass Eure Arbeit von den Regierenden und Regierten mehr geschaetzt wird als vor 20 Jahren?

Was habt Ihr gegen die aufgezwungene oder tolerierte Zensur gemacht? Koennt Ihr behaupten, dass Eure Leser-Hoerer-Zuschauer besser informiert sind als vor 20 Jahren? Koennt Ihr behaupten, dass Ihr glaubwuerdiger seid als vor 20 Jahren? Koennt Ihr behaupten, dass Ihr dank Eurer Leser-Hoerer-Zuschauer ueberlebt und nicht dank der Werbung, die zum groessten Teil von der Regierung kommt?

Da antwortet Euren Arbeitern und den Lesern-Hoerern-Zuschauern, genau so, wie wir unseren Compañeros y Compañeras antworten.

Ach kommt, seid nicht traurig. Wir sind nicht die Einzigen die Euch entschluepft sind, aus Eurer Rolle des Richters und Henkers, um Vergebung flehend und immer wieder Eure Verurteilung erhaltend. Da ist auch zum Beispiel die Realitaet.

Vale, nochmals oder mehr als nochmals.

Der Sup, der sich sagt, es ist besser ein Daumen, der nach unten zeigt als ein erhobener Mittelfinger.

Es ist zapatistisches Territorium, es ist Chiapas, es ist Mexiko, es ist Lateinamerika, es ist die Erde. Und es ist Dezember 2013, es ist kalt wie vor 20 Jahren und wie damals, bedeckt uns heute eine Fahne, jene der Rebellion.


Seht und hoert die Videos, die diesen Text begleiten.

In einer der autonomen zapatistischen Schulen, Maedchen und Buben tanzen auf einem Schulfest.





Von und mit León Gieco: "El Desembarco". Achtet auf den Text, denn "da sind die die widerstehen und niemals jammern /... /Wir beanspruchen nicht, die Veraenderung zu sehen / nur, etwas hinterlassen zu haben /auf dem beschrittenen Weg, der vorueber ist"




Joan Manuel Serrat mit seinem "Sería Fantastic", welches gut ein Kampfprogramm sein koennte: "Es waere phantastisch /.../ wenn nicht immer die gleichen verlieren wuerden / und wenn die Enterbten erben wuerden /Es waere phantastisch / wenn der Beste gewinnen wuerde / und wenn die Gewalt nicht gleich mit Recht haben waere /... / wenn alles so waere, wie es befohlen war /und wenn niemand befehlen wuerde /..."

Video wegen GEMA-Streitigkeiten in Dtl. nicht verfügbar


Hugh Laurie (den Sie vielleicht als Doktor Gregory House kennen), mit einer ganz speziellen Interpretation des Blues "Saint James Infirmary". Fuer die, die im Stehen sterben.



 Anhang  
  Text als formatiertes PDF


[i] Hinweis: Chiapas98 ist ein ehrenamtliches, nicht-kommerzielles Projekt. Sollten Sie nachweislich die Urheberrechte an einem der von uns verwandten Bilder haben und nicht damit einverstanden sein, dass es hier erscheint, kontaktieren Sie uns bitte, wir entfernen es dann umgehend.

 Quelle:  
  http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2013/12/28/cuando-los-muertos-callan-en-voz-alta-rebobinar-1/ 
 

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