Mexiko-Stadt – Rund zwei Jahre nach der Entführung und mutmaßlichen Tötung von 43 Lehramtsstudenten in Mexiko ist der Chefermittler der Generalstaatsanwaltschaft zurückgetreten. Tomas Zeron, Leiter der Einheit für kriminalistische Ermittlungen, habe seinen Rücktritt eingereicht, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Zu den Gründen äußerte sie sich nicht.

Die Studenten des linken Lehrerseminars Ayotzinapa waren im September 2014 von Polizisten verschleppt und Zeugenaussagen zufolge einer kriminellen Gruppe übergeben worden. Mitglieder der Bande räumten ein, die jungen Männer getötet und verbrannt zu haben. An der Version gibt es allerdings erhebliche Zweifel.

Zeron war zuletzt in die Kritik geraten. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission warf dem Ermittler vor, eine Tatortbegehung mit einem Verdächtigen gemacht zu haben, die nicht offiziell registriert wurde. Am Tag darauf wurde an der Stelle ein Sack mit Asche und Knochenresten gefunden – die einzigen Beweisstücke, die bis heute eindeutig einem der Opfer zugeordnet werden können. (APA, dpa, 15.9.2016)