Thema: | Tijuana | |
Filmemacher: | Diana Grothues und Florian Geierstanger | |
Land/Jahr: | Mexiko / USA 2006 | |
Dauer: | 35 Minuten | |
Format: | Keine Angabe | |
Sprache: | Spanisch mit dt/eng UT |
URL der Nachricht: https://www.chiapas.eu/film.php?id=32
Wir haben uns mit Künstlern, Schriftstellern und Musikern, die in Tijuana leben und arbeiten unterhalten. Diese Gespräche bilden das zweite Thema des Filmes, und sie haben mit der geopolitischen Situation zunächst einmal nichts zu tun. Die harten Grenzen der Realität (wie sie der Grenzzaun für den Migranten darstellt) werden in der Kunst leichtfüßig überschritten. Eine Schriftstellerin fliegt in einem ihrer Gedichte über den Grenzzaun hinweg, lässt die Fabriken von Tijuana hinter sich und nimmt Kurs auf die glänzenden Hochhäuser von San Diego. Ein anderer verwandelt sich in einen mythologischen Raben, Beschützer der Federkinder. Mit derselben spielerischen Leichtigkeit werden die Grenzen zwischen den Kulturen überschritten, die Musik ist ein rauer Bastard zwischen mexikanischer Folklore und US-amerikanischem Hip-Hop. Die hier beschriebene harte Trennung zwischen der Realität des Grenzzaunes und der Grenzenlosigkeit in der Kunst, diese Trennung haben wir im Film nicht vorgenommen. Es wäre auch nicht möglich gewesen: Wenn eine Schriftstellerin von dem "Schmerz als Form des Kontaktes" spricht, dann drängt sich uns unwillkürlich das Bild der "Grenze als offene Wunde" auf. Am Grenzzaun sind über Kilometer Kreuze angebracht, zur Erinnerung an die Tausenden, die den illegalen Grenzübergang nicht überlebt haben.
http://florian.geierstanger.org/tijuana