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Gesellschaft

Was Mexikos Journalisten riskieren

28. März 2020

Für Journalisten sind nur Afghanistan und Syrien gefährlicher: Seit dem Jahr 2000 wurden in Mexiko mehr als 100 Reporter umgebracht. Auch für Dulcina Parra gehören Morddrohungen zum Alltag.

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Viele Journalisten sind bei ihren Recherchen den übermächtigen Drogenkartellen in die Quere gekommen; oft machen Polizei oder gar Politik mit dem organisierten Verbrechen gemeinsame Sache. Entsprechend umstritten sind bei den Betroffenen die offiziellen Journalisten-Schutzprogramme der Regierung. Die Radiojournalistin Dulcina Parra, die über Fälle von Korruption, organisierter Kriminalität und die Machenschaften des mächtigsten Drogenkartells in Mexiko recherchiert, wurde selbst entführt. Nur knapp entkam sie einer Ermordung durch einen Ableger von El Chapos Sinaloa-Kartell. Doch schon kurz darauf arbeitete sie unbeirrt weiter. Warum? "Wer bleibt denn sonst noch übrig?", lautet ihre Gegenfrage. Vom Staat angebotene Schutzmaßnahmen hat sie abgelehnt, ein bewaffneter Bodyguard mache ihre Arbeit nur noch gefährlicher, so Parra. Aktuell berichtet sie über eine Gruppe von Müttern, die nach den Leichen ihrer verschwundenen Kinder graben. Die meisten von ihnen wurden vom Kartell, oft in Zusammenarbeit mit der lokalen Polizei, entführt und hingerichtet. Dulcina Parra begleitet sie seit Jahren und bringt sich damit selbst in die Gefahrenzone. Eine Reportage von Mariel Müller und Aitor Saéz.