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Eil-Kommuniqué zu den Opfern des Hurrikans »Stan« (FrayBa u.a.)
Denuncia von Fray Bartolomé vom 12.11.2005 |
übersetzt von Katja (B.A.S.T.A.) |
San Cristóbal de Las Casas, Chiapas,
Mexiko, 12. November 2005
An die Medien
An die öffentliche Meinung
Wir, die unterzeichnenden Organisationen, Beteiligte am Netzwerk Ziviler Organisationen (Red de Organizaciones Civiles), einem NICHT-Regierungsorgan zur Bekämpfung der Notlage in Chiapas, erklären auf der Grundlage der Arbeit, die wir seit Beginn der durch die Regenfälle in Chiapas entstandenen Notsituation geleistet haben, und der Berichte, die wir bis heute direkt aus den verschiedenen betroffenen Gebieten erhalten haben:
1.- Es sind noch immer nicht alle betroffenen Gemeinden zugänglich. Die Zahl der Todesopfer ist bagatellisiert worden, und bis heute gibt es keine zuverlässige Angaben darüber. In den Erhebungen der Regierungsinstanzen wurden betroffene Gemeinden, Flüchtlinge, Todesopfer, Material-, Ernte- und Produktionsmittelverluste teilweise nicht erwähnt.
Im gestern veröffentlichten Bericht Pablo Salazars ist die Rede von um die 700,000 Menschen, die "von der Außenwelt abgeschnitten waren, Probleme mit der Lebensmittelversorgung hatten oder anderweitig betroffen waren", und 420,000 verteilten Lebensmittelpaketen; das würde bedeuten, dass es die Regierung geschafft hat, innerhalb von einem Monat und einer Woche weniger als ein Lebensmittelpaket pro Person zu verteilen, was absolut unzureichend ist.
Im gleichen Dokument wird berichtet, dass "derzeit 44 Notunterkünfte eingerichtet worden sind, wo 7596 Menschen betreut werden. Etwa 130,000 Menschen erhalten Hilfe in Pfarreien sowie in von unserem Nothilfenetzwerk eingerichteten Notunterkünften und Zufluchtsstätten."
Nach unserer Rechnung sind noch immer 200,000 Menschen von der Katastrophe betroffen.
Die betroffenen Gemeinden und Menschen werden nicht ernst genommen, was ihre eigenen Bedürfnisse und ihre organisatorischen und / oder kommunitären Prozesse in der Formulierung der Hilfsstrategien und der Wiederbelebung der Wirtschaft sowie der Behebung der Umweltschäden betrifft.
2.- Noch immer sind von Hurrikan Stan betroffene Gebiete durch zerstörte Wege, Straßen und Brücken gefährdet und eingeschränkt.
Die dringlichen Hilfsgesuche aus den abgeschnittenen Gebieten wurden ignoriert, und die zuständigen Instanzen haben weder Helikopter noch andere geeignete Mittel zur Verfügung gestellt.
3.- Die humanitäre Hilfe ist noch immer nicht ausreichend, was Ernährung, Gesundheit, Unterkunft, Kleidung und Hygieneartikel betrifft. Besondere Bedürfnisse von Kindern, Frauen und alten Menschen werden nicht berücksichtigt, weder in den zugänglichen noch in den abgeschnittenen Gebieten.
4.- Wir sind insbesondere wegen des schlechten Zustandes der Trinkwasserquellen beunruhigt. Sie können die Ursache von Dengue-Fieber, Tuberkulose, Magen-Darm-Erkrankungen, Hautkrankheiten und Erkrankungen des Nervensystems sein. Dafür gibt es keine adäquaten Behandlungen.
5.- Die Situation der Menschen, die in Herbergen, Privatunterkünften, bei Familien und in Gemeindehäusern untergebracht werden mussten, ist nicht nur schlimm, sondern wird mittlerweile untragbar aufgrund der fehlenden Koordinierung zwischen den Bundes- und Staatsinstanzen sowie des Bürgerschutzes und wegen der Zentralisierung und diskriminierenden Verteilung der Hilfsmittel.
Dazu kommt, dass die Regierungsinstanzen die Geschädigten dazu zwingen wollen, sich in die Herbergen zu begeben, wo sie sich weit entfernt von den Orten befinden, wo sie vor den Regenfällen gelebt haben oder wo sie arbeiten oder lernen.
Regierungsinstanzen wie Sedeso oder Sedesol haben Familien die Rückkehr in ihre Gebiete angeboten, welche von Erdrutschen oder Überschwemmungen usw. heimgesucht wurden, ohne die Situation vor Ort zu prüfen.
6.- Die Verzweiflung der Menschen aufgrund von Hunger, dem Verlust der Ernte oder überhaupt der Mittel zum Überleben, das Fehlen einer Zukunftsaussicht und effektiver Sicherheitsmaßnahmen führt zu klaren Symptomen sozialer Zersetzung. Die Notsituation wurde noch lange nicht behoben, sondern sie wird im Gegenteil immer schlimmer und komplexer. Deswegen haben wir folgendes beschlossen:
a) Dieses dringliche Kommuniqué an die Medien zu schicken und der nationalen und internationalen öffentlichen Meinung zugänglich zu machen; uns an humanitäre Hilfseinrichtungen sowie Einrichtungen zum Schutz der Menschenrechte und der Grundrechte zu wenden, um Hilfe, Unterstützung und Beistand für die betroffenen Gemeinden zu ersuchen, deren Bedürfnisse vom mexikanischen Staat weder anerkannt noch befriedigt werden.
Nationale und internationale Organismen, Menschen, Gruppen und Initiativen anzusprechen, die wegen der ernsten Situation besorgt sind, die wir anprangern und der vom mexikanischen Staat nicht ausreichend begegnet wird, damit sie Aktionen der Begleitung, Beobachtung und Überwachung der Respektierung der Rechte der Geschädigten durchführen und deren Beteiligung bei den Prozessen betreffs der Notlage, Rehabilitation, Rekonstruktion und der Implementierung von Maßnahmen zur Prävention von Katastrophen fördern. Dazu gehört die Begleitung, Beratung und direkte Zusammenarbeit zur Erarbeitung zuverlässiger geomorphologischer Studien, die nicht an politische Interessen geknüpft sind und deren einziges Ziel das Gemeinwohl ist.
Die entsprechenden Instanzen dringlich aufzuordern, dass sie dem Wiederaufbau von Wegen und Brücken Vorrang geben und diese effektiv durchführen.
b) Den direkten Dialog unseres Netzwerkes und der Betroffenen selbst mit den entsprechenden Instanzen zu fordern, um zu erreichen, dass die Hilfe in angebrachtem und ausreichendem Maß ankommt und die speziellen Bedürfnisse von Frauen, Kindern und alten Menschen in Übereinstimmung mit dem internationalen Menschenrecht berücksichtigt werden.
c) Die Staats- und Bundesregierung, humanitäre Organismen, Kirchen und die Zivilgesellschaft dazu aufzufordern, dafür zu sorgen, dass die Hilfe nicht an politische Gesinnungen, Glauben oder Geschlecht oder die Zugehörigkeit zu einer Klasse oder Ethnie geknüpft wird.
Wir anerkennen und begrüßen andere Anstrengungen der Gesellschaft im allgemeinen und der direkt betroffenen Gemeinden sowie die Legitimität ihrer Bedürfnisse, ihre Kapazität zur Organisation und die Wege, die sie angesichts der Notsituation als Handlungsmöglichkeiten eröffnet haben.
Mit hochachtungsvollen,
dringlichen und solidarischen Grüßen,
Mitglieder des Netzwerkes Ziviler Organisationen, NGOs für die Notlage in Chiapas
CARITAS SAN CRISTÓBAL;
CARITAS TAPACHULA ;
CENTRO DE DERECHOS HUMANOS FRAY MATÍAS DE CÓRDOVA; AC
CENTRO DE DERECHOS DE LA MUJER DE CHIAPAS; AC
ALIANZA CIVICA CHIAPAS AC;
DESMI, AC;
EAPSEC, AC;
PUENTES SOCIALES SUR, AC.
FUNDACIÓN LEÓN XIII; AC.
HABITAT PARA MÈXICO; AC
CENTRO DE DERECHOS HUMANOS FRAY BARTOLOMÉ DE LAS CASAS.AC
Area de Comunicación Social
Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas A.C.
Telefon: 00 52 (967) 6787395 — 6787396 — 6783548
Brasil 14 Barrio de Mexicanos,
CP 29240 San Cristóbal de las Casas, Chiapas. México http://www.frayba.org.mx
Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas A.C. (FrayBa) ist eine Organisation zur Förderung und Verteidigung der Menschenrechte im Bundesstaat Chiapas, Mexiko. Hauptprämissen seiner Arbeit sind: Der integrale und unteilbare Charakter der Menschenrechte, der Respekt der kulturellen Vielfalt und des Rechts der indigenen Völker auf Selbstbestimmung. Integrale Gerechtigkeit als Voraussetzung für Frieden. Entwicklung einer Kultur des Dialogs, der Toleranz und Versöhnung in Hinblick auf kulturelle und religiöse Vielfalt. Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas A.C. ist eine gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation.
Quelle: | |||
http://www.laneta.apc.org/cdhbcasas/ | |||
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