Adveniat kritisiert Angriffe auf Migrantenherbergen in Mexiko

Adveniat kritisiert Angriffe auf Migrantenherbergen in Mexiko

Essen (epd). Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat beklagt wiederholte Angriffe auf Migrantenherbergen im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Personal und Bewohner würden massiv von angeblichen Staatsbediensteten bedroht, erklärte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier am Mittwoch in Essen. Zuletzt sei es am 12. Oktober zu einem Überfall auf die von Adveniat unterstützte Unterkunft „Casa Betania Santa Martha“ in Salto de Agua gekommen, hieß es.

„Der Versuch Mexikos, die Migrationsbewegungen an der Südgrenze des Landes aufzuhalten, führt zu erheblichen Menschenrechtsverletzungen“, prangerte Maier an. Dafür seien auch die USA verantwortlich, die mit ihrer restriktiven Einwanderungspolitik versuchten, die Problematik auf Mexiko zu verlagern.

Flüchtlinge würden vielfach von der organisierten Kriminalität als Drogenschmuggler missbraucht oder zwecks Lösegelderpressung entführt, erläuterte Reiner Wilhelm, Mexiko-Referent bei Adveniat. Zudem würden sie verschleppt und ermordet als Opfer illegalen Organhandels.

Maier forderte ein Ende der Repressionspolitik gegenüber Schutzsuchenden und die Bekämpfung der Verbindungen zwischen Politik und organisierter Kriminalität. Notwendig seien gemeinsame Anstrengungen Mexikos, der USA und der internationalen Gemeinschaft, um den Migranten in Mexiko zu helfen, ihnen eine menschenwürdige Perspektive zu ermöglichen sowie Fluchtursachen zu bekämpfen. Adveniat stelle sich ausdrücklich hinter die katholische Kirche in Mexiko, die sich für die Rechte von Flüchtlingen aus Mittelamerika, aber auch aus Haiti, Kuba und Venezuela einsetze.