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6. Deklaration aus der Selva Lacandona (Teil V & VI)
Kommunique vom 30.06.2005 |
übersetzt von Dana und Katja (B.A.S.T.A.) |
Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung
Mexiko
Sechste Erklärung aus dem lakandonischen Urwald
V. Was wir tun wollen
Gut, jetzt werden wir Ihnen erzählen, was wir auf der ganzen Welt und in Mexiko tun wollen, weil wir nicht alles, was auf unserem Planeten vorgeht, mit ansehen und dann einfach still bleiben können, als ob wir hier ganz alleine wären.
Was wir auf der ganzen Welt tun möchten ist, allen zu sagen, die auf ihre Weise und in ihren Ländern Widerstand leisten und kämpfen, dass sie nicht allein sind, und dass wir Zapatisten, auch wenn wir sehr klein sind, sie unterstützen, und dass wir nach Wegen suchen werden, um ihnen in ihren Kämpfen beizustehen und mit Ihnen zu sprechen, um zu lernen, denn wenn wir etwas gelernt haben, dann ist es, zu lernen.
Und wir möchten den lateinamerikanischen Völkern sagen, dass es für uns eine Ehre ist, ein Teil von Ihnen zu sein, wenn auch nur ein kleiner. Dass wir uns gut daran erinnern können, wie sich der Kontinent vor einigen Jahren erhellte und eins der Lichter Che Guevara hieß, so wie es sich davor einmal Bolívar nannte, denn manchmal ergreifen die Völker einen Namen, um zu sagen, dass sie eine Fahne ergreifen.
Und wir möchten dem kubanischen Volk sagen, das sich schon seit vielen Jahren auf seinem Pfad des Widerstandes befindet, dass es nicht allein ist und dass wir mit der Blockade gegen Kuba nicht einverstanden sind, und dass wir nach einer Möglichkeit suchen werden, den Kubanern etwas für ihren Widerstand zu schicken, auch wenn es nur Mais ist. Und wir möchten dem nordamerikanischen Volk sagen, dass wir nichts vermischen und sehr wohl wissen, dass die schlechten Regierungen, die sie haben und die auf der ganzen Welt Schaden anrichten, und die Nordamerikaner, die in ihrem Land kämpfen und sich mit den Kämpfen anderer Völker solidarisieren, zwei ganz verschiedene Dinge sind. Und wir möchten unseren Brüdern und Schwestern der Mapuche in Chile sagen, dass wir ihren Kampf sehen und daraus lernen. Und den Venezolanern, dass wir sehen, wie gut sie ihre Souveränität verteidigen, das heißt, das Recht ihrer Nation, über das eigene Schicksal zu entscheiden. Und den indigenen Brüdern und Schwestern aus Ecuador und Bolivien möchten wir sagen, dass sie uns eine gute Lektion in der Geschichte ganz Lateinamerikas erteilen, weil sie es tatsächlich schaffen, die neoliberale Globalisierung zu bremsen. Und den Piqueteros und den Jugendlichen aus Argentinien möchten wir sagen, dass wir sie lieben. Und denen, die in Uruguay ein besseres Land wollen, dass wir sie bewundern. Und denen, die in Brasilien Ohne Land (Sin Tierras) sind, dass wir sie respektieren. Und allen Jugendlichen in Lateinamerika, dass es gut ist, was sie tun, und dass sie uns große Hoffnung geben.
Und wir möchten den Brüdern und Schwestern aus dem Sozialen Europa sagen, das heißt dem würdigen und rebellischen Europa, dass sie nicht allein sind. Dass uns ihre großen Bewegungen gegen die neoliberalistischen Kriege sehr froh machen. Dass wir ihre Formen der Organisation und ihre Arten zu kämpfen aufmerksam beobachten, um vielleicht etwas daraus lernen zu können. Dass wir nach Wegen suchen, sie in ihren Kämpfen zu unterstützen, und dass wir ihnen keine Euros schicken werden, weil die wegen des Absackens der Europäischen Union sicher bald entwertet werden, aber dass wir ihnen vielleicht Kunsthandwerk und Kaffee schicken werden, den sie vermarkten können, und so ihre Arbeit für den Kampf ein wenig unterstützt wird. Und vielleicht schicken wir ihnen auch Pozol [ein Getränk aus Mais — Anm. d. Üs.], der viel Kraft für den Widerstand schenkt, aber vielleicht auch lieber nicht, weil wir den Pozol besser gewöhnt sind, und es wäre schlimm, wenn sie sich daran den Magen verderben und deshalb ihre Kämpfe schwächer werden und die Neoliberalisten sie besiegen.
Und wir möchten den Brüdern und Schwestern aus Afrika, Asien und Ozeanien sagen, dass wir wissen, dass sie auch kämpfen, und dass wir ihre Ideen und Praktiken besser kennenlernen möchten.
Und wir wollen der ganzen Welt sagen, dass wir gerne möchten, dass sie groß wird, so groß, dass alle Welten hineinpassen, die Widerstand leisten, weil die Neoliberalisten sie vernichten wollen, und weil sie sich nicht ergeben, sondern für die Menschlichkeit kämpfen.
Gut, was wir nun in Mexiko machen möchten, ist eine Übereinkunft mit Personen und Organisationen der Linken zu schließen, weil wir glauben, dass die Idee, gegen die neoliberale Globalisierung Widerstand zu leisten, der linken Politik zueigen ist, und ein Land zu schaffen, in dem es Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit für alle gibt. Nicht so wie jetzt, wo es Gerechtigkeit nur für die Reichen gibt, Freiheit nur für ihre großen Geschäfte, und die Demokratie nur dazu da ist, um die Wände mit Wahlpropaganda zu bemalen. Und weil wir glauben, dass nur die Linke einen Kampfplan entwickeln kann, damit unsere Heimat Mexiko nicht stirbt.
Und deshalb denken wir, dass wir mit diesen Personen und Organisationen der Linken einen Plan machen werden, um in alle Ecken Mexikos zu gehen, wo es bescheidene und einfache Menschen wie uns gibt.
Und nicht etwa um ihnen zu sagen, was sie tun sollen, oder ihnen Anordnungen zu geben.
Und auch nicht, um sie zu bitten, für einen Kandidaten zu stimmen, weil wir ja schon wissen, dass die, die es gibt, Neoliberalisten sind.
Und auch nicht, um ihnen zu sagen, dass sie so sein sollen wie wir oder einen bewaffneten Aufstand versuchen sollten.
Was wir tun werden ist, sie zu fragen, wie sie leben, wie sie kämpfen, wie sie über unser Land denken, und was wir tun können, um nicht besiegt zu werden.
Was wir tun werden ist, die Meinung der einfachen und bescheidenen Menschen einzuholen, und vielleicht begegnen wir darin der gleichen Liebe, die auch wir für unsere Heimat fühlen.
Und vielleicht können wir, die wir einfach und bescheiden sind, untereinander eine Übereinkunft erzielen und uns gemeinsam im ganzen Land organisieren und unsere Kämpfe zusammenführen, die jetzt allein und voneinander isoliert sind, und können so eine Art Programm finden, das alles beinhaltet, was wir uns alle wünschen, und ein Plan darüber, wie wir dieses Programm, das sich "Landesweites Kampfprogramm" nennt, umsetzen wollen.
Und dann, je nachdem, was die Vereinbarung der Mehrheit dieser Menschen ist, denen wir zuhören werden, können wir einen gemeinsamen Kampf mit allen führen, mit Indígenas, Arbeitern, Campesinos, Studenten, Lehrern, Angestellten, Frauen, Kindern, alten Menschen, Männern, und mit allen, die ein gutes Herz haben und kämpfen wollen, damit unsere Heimat nicht vernichtet und verkauft wird, die Mexiko heißt und zwischen dem Rio Bravo und dem Rio Suchiate liegt, mit dem Pazifischen Ozean auf der einen und dem Atlantischen Ozean auf der anderen Seite.
VI.- Wie wir das tun wollen.
Und dies ist also unser einfaches Wort, das sich an die bescheidenen und einfachen Menschen in Mexiko und auf der ganzen Welt richtet, und dieses Wort nennen wir jetzt:
»Die Sechste Erklärung aus dem lakandonischen Urwald«
Und hier sind wir, um das mit unserem einfachen Wort zu sagen:
Die EZLN bleibt ihrem Versprechen, den Waffenstillstand einzuhalten, weiterhin verpflichtet und wird keinerlei Angriffe gegen Regierungsstreitkräfte ausführen oder offensive militärische Bewegungen vornehmen.
Die EZLN bleibt weiterhin ihrem Versprechen verpflichtet, auf dem Weg des politischen Kampfes zu bestehen, durch diese friedliche Initiative, die wir jetzt vorschlagen. Daher ist die EZLN auch weiterhin entschlossen, keine geheimen Beziehungen irgendeiner Art mit nationalen oder internationalen politisch-militärischen Organisationen herzustellen.
Die EZLN bekräftigt ihre Verpflichtung, die indigenen zapatistischen Gemeinden, aus denen sie besteht und die ihre oberste Führung sind, zu verteidigen, zu unterstützen und ihnen zu gehorchen, und, ohne in ihre internen demokratische Prozesse einzugreifen, mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Stärkung ihrer Autonomie, der guten Regierung und der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen beizutragen. Das heißt, was wir in Mexiko und auf der ganzen Welt tun werden, wird ohne Waffen erfolgen, durch eine zivile und friedliche Bewegung, und ohne unsere Gemeinden zu vernachlässigen oder ihnen die Unterstützung zu entziehen.
Aus diesem Grund ...
Weltweit ...
1. — Wir werden mehr Beziehungen des Respekts und der gegenseitigen Unterstützung mit Personen und Organisationen knüpfen, die gegen den Neoliberalismus und für die Menschlichkeit Widerstand leisten und kämpfen.
2.- Im Bereich unserer Möglichkeiten werden wir Materialien wie Nahrungsmittel und Kunsthandwerk an die Brüder und Schwestern schicken, die auf der ganzen Welt kämpfen.
Für den Anfang werden wir uns von der Junta der Guten Regierung von La Realidad den Lastwagen ausleihen, der "Chompiras" heißt und angeblich eine Ladekapazität von 8 Tonnen hat, und ihn mit Mais und vielleicht zwei 200-Liter-Containern Benzin oder Petroleum beladen, je nachdem, was ihnen lieber ist, und das alles bei der Kubanischen Botschaft in Mexiko abliefern, damit sie es an das kubanische Volk als Unterstützung von den Zapatisten für ihren Widerstand gegen die nordamerikanische Blockade schicken. Oder vielleicht können wir das auch an einem nähergelegenen Ort abliefern, weil Mexiko Stadt immer so weit weg ist und "Chompiras" bis dorthin auseinanderfallen könnte, und dann könnten wir unser Versprechen nicht einhalten. Aber das geht sowieso erst nach der Ernte, weil die Felder jetzt noch grün sind, und falls wir nicht angegriffen werden, denn in den nächsten Monaten könnten wir nur unreife Maiskolben verschicken, und daraus werden keine guten Tamales, also warten wir besser damit bis November oder Dezember, je nachdem.
Und wir werden auch eine Übereinkunft mit unseren Frauenkooperativen erzielen, die Kunsthandwerk machen, um eine gute Anzahl Stickereien an die Europas zu schicken, die vielleicht nicht mehr Union sind, und vielleicht schicken wir auch organischen Kaffee von den zapatistischen Kooperativen, damit sie ihn verkaufen können und so ein wenig Geld für ihren Kampf gewinnen. Und wenn er nicht verkauft wird, können sie immer noch über einer Tasse Kaffee über den antineoliberalistischen Kampf plaudern, und wenn es etwas kälter wird, können sie sich mit den zapatistischen Stickereien zudecken, die sehr gut halten, sogar wenn sie mit der Hand und einem Stein gewaschen werden, und außerdem nicht abfärben.
Und den indigenen Brüdern und Schwestern aus Bolivien und Ecuador werden wir auch ein wenig nicht-genmanipulierten Mais schicken; wir wissen zwar nicht, wo wir ihn abgeben können, damit er richtig ankommt, aber wir sind trotzdem bereit, diese kleine Unterstützung zu leisten.
3.- Und allen Männern und Frauen, die auf der ganzen Welt Widerstand leisten, sagen wir, dass weitere interkontinentale Treffen stattfinden müssen, mindestens noch eins. Vielleicht im Dezember dieses Jahres, oder im nächsten Januar, das muss noch überlegt werden. Wir möchten den Zeitpunkt nicht genau festlegen, weil wir uns alle gemeinsam über das ’wo’, ’wann’, ’wie’ und ’wer’ einig werden sollten. Aber nicht mit einer Tribüne, auf der Wenige sprechen und die Anderen zuhören, sondern ohne Tribüne, ein Treffen, das völlig eben ist und bei dem alle sprechen, aber der Reihe nach, denn ansonsten gibt es nur Geschrei und man kann kein Wort verstehen, und wenn es gut organisiert ist, können alle zuhören und sich so die Worte des Widerstandes der Anderen notieren, um sie danach mit ihren Compañeros und Compañeras in ihren Ländern zu besprechen. Und wir denken, dass es an einem Ort stattfinden sollte, an dem es ein sehr großes Gefängnis gibt, denn wenn sie uns unterdrücken und einsperren wollen, und dann wären wir nicht nur einfach ein großer Haufen Gefangener, sondern wir wären gut organisiert und könnten dann im Gefängnis das Interkontinentale Treffen für die Menschlichkeit und gegen den Neoliberalismus fortsetzen. Später werden wir Ihnen erzählen, was wir tun können, um uns darüber zu einigen, wie wir uns einigen wollen. Gut, das ist also was wir denken, das wir auf der ganzen Welt tun wollen. Es folgt nun . . .
In Mexiko ...
1.- Wir werden weiterhin für die indigenen Völker Mexikos kämpfen, aber nicht mehr nur für sie und mit ihnen, sondern mit allen Ausgebeuteten und Enteigneten Mexikos, mit ihnen allen und im ganzen Land. Und wenn wir alle Ausgebeuteten Mexikos sagen, dann meinen wir damit auch die Brüder und Schwestern, die gezwungen waren, in die Vereinigten Staaten zu gehen und dort Arbeit zu suchen, um zu überleben.
2.- Wir werden direkt und ohne Vermittler oder Mittelsmänner mit den einfachen und bescheidenen mexikanischen Menschen sprechen und ihnen zuhören, und je nachdem was wir hören und lernen, werden wir gemeinsam mit diesen Menschen, die wie wir einfach und bescheiden sind, ein landesweites Kampfprogramm erarbeiten, aber ein Programm, das eindeutig linksgerichtet sein wird, das heißt antikapitalistisch bzw. antineoliberalistisch, das heißt für die Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit für das mexikanische Volk.
3.- Wir werden versuchen, eine andere Art der Politik zu errichten oder wieder zu errichten, eine Art, die wieder von dem Geist erfüllt sein soll, den Anderen zu dienen, ohne materielle Interessen, mit Opfer, mit Hingabe, mit Ehrlichkeit, die ihr Wort hält, deren einzige Belohnung darin besteht, ihre Pflicht erfüllt zu haben, das heißt so, wie es früher die linken Militanten gemacht haben, die sich weder von Schlägen noch Gefängnis oder Tod aufhalten ließen, und schon gar nicht von Dollarscheinen.
4.- Wir werden auch versuchen, einen Kampf zu wecken, um die Schaffung einer neuen Verfassung zu fordern, mit neuen Gesetzen, die die Forderungen des mexikanischen Volkes berücksichtigen, die da lauten: Behausung, Land, Arbeit, Ernährung, Gesundheitswesen, Bildung, Information, Kultur, Unabhängigkeit, Demokratie, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden. Eine neue Verfassung, die die Rechte und Freiheiten des Volkes anerkennt und den Schwachen gegen den Starken verteidigt.
Aus diesem Grunde ...
Die EZLN wird eine Delegation ihrer Führung entsenden, um diese Arbeit auf dem gesamten nationalen Gebiet und auf unbestimmte Zeit durchzuführen. Diese zapatistische Delegation wird, gemeinsam mit den Organisationen und Personen der Linken, die sich dieser Sechsten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald anschließen, an die Orte gehen, an die wir ausdrücklich eingeladen werden.
Wir erklären ebenfalls, dass die EZLN eine Politik der Allianz mit Organisationen und Bewegungen betreiben wird, die nicht parteigebunden sind und sich in Theorie und Praxis als links definieren, in Einklang mit den folgenden Bedingungen:
Keine Übereinkünfte zu treffen, die von oben nach unten aufgezwungen werden, sondern nur Übereinkünfte zu erzielen, um gemeinsam zuzuhören und die Empörung zu organisieren; keine Bewegungen zu gründen, die später hinter dem Rücken derer, die sie gemacht haben, verhandelt werden, sondern immer die Meinungen der Teilnehmer zu berücksichtigen; nicht nach Geschenken, Positionen, Vorteilen, öffentlichen Posten der Macht oder jener, die sie anstreben, zu suchen, sondern sich jenseits der Wahlkalender zu bewegen; nicht zu versuchen die Probleme unserer Nation von oben zu lösen, sondern VON UNTEN UND FÜR UNTEN eine Alternative zur neoliberalen Zerstörung zu errichten, eine linke Alternative für Mexiko.
Ja zum gegenseitigen Respekt für die Autonomie und Unabhängigkeit der Organisationen, ihrer Kampfformen, ihrer Organisationsweisen, ihrer internen Prozesse der Entscheidungsfindung, ihrer legitimen Vertreter, ihrer Ziele und Forderungen; und ja zu einer klaren Verpflichtung der gemeinsamen und koordinierten Verteidigung der nationalen Souveränität, mit unnachgiebiger Opposition zur beabsichtigten Privatisierung von Elektrizität, Erdöl, Wasser und natürlichen Ressourcen.
Das heißt, wir laden, wie man sagt, die politischen und sozialen linken Organisationen, die nicht registriert sind, und die Personen, die sich als links bekennen und keiner registrierten politischen Parteien angehören, dazu ein, sich mit uns zu einer Zeit, an einem Ort und in einer Weise zu treffen, die wir zur richtigen Gelegenheit vorschlagen werden, und eine landesweite Kampagne zu organisieren und alle möglichen Ecken unserer Heimat aufzusuchen, um das Wort unseres Volkes zu hören und zu organisieren. Das ist so ähnlich wie eine Kampagne, aber etwas ganz anderes, weil es keine Wahlkampagne ist.
Brüder und Schwestern:
Dies ist unser Wort, mit dem wir erklären:
Weltweit werden wir uns stärker mit den Widerstandskämpfen gegen den Neoliberalismus und für die Menschlichkeit verbrüdern.
Und wir werden diese Kämpfe unterstützen, wenn auch nur ein wenig.
Und wir werden mit gegenseitigem Respekt Erfahrungen, Geschichten, Ideen
und Träume austauschen.
In Mexiko werden wir das ganze Land bereisen, durch die Ruinen, die der neoliberale Krieg zurückgelassen hat, und durch die Oasen des Widerstandes, die dazwischen blühen.
Wir werden diejenigen suchen und finden, die diesen Boden und diesen Himmel so sehr lieben wie wir.
Wir werden von La Realidad bis Tijuana nach jenen suchen, die sich organisieren und kämpfen wollen, um das zu errichten, was vielleicht die letzte Hoffnung ist, damit dieses Land, das mindestens seit der Zeit besteht, als ein Adler sich auf einen Nopal setzte, um eine Schlange zu verschlingen, nicht stirbt.
Wir kämpfen für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit für jene, denen sie verweigert werden.
Wir kämpfen für eine andere Politik, für ein linkes Programm und eine neue Verfassung.
Wir laden die Indígenas, Arbeiter, Campesinos, Lehrer, Studenten, Hausfrauen, Nachbarn, Kleineigentümer, Kleinhändler, Kleinunternehmer, Pensionäre, Behinderte, Glaubensmänner und -frauen, Wissenschaftler, Künstler, Intellektuelle, Jugendliche, Frauen, alte Menschen, Homosexuelle und Lesben, Jungen und Mädchen, dazu ein, sich auf individuelle oder kollektive Weise direkt mit den Zapatisten an dieser NATIONALEN KAMPAGNE zu beteiligen, um eine andere Form des Politikmachens zu schaffen, für ein nationales und linkes Kampfprogramm, und für eine neue Verfassung.
Und das ist unser Wort darüber, was wir tun werden und wie wir es tun werden. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie sich dem anschließen wollen.
Und wir sagen den Männern und Frauen, die gute Absichten in ihrem Herzen tragen, die mit diesem Wort, das wir sagen, einverstanden sind und keine Angst haben, oder die vielleicht doch Angst haben, aber diese beherrschen, dass sie öffentlich sagen sollen, ob sie mit dieser Idee, die wir vorstellen, einverstanden sind, und dann können wir gemeinsam über das wer und wie und wo und wann dieses neuen Schrittes im Kampf entscheiden.
Während Sie darüber nachdenken, möchten wir Ihnen sagen, dass heute, im sechsten Monat des Jahres 2005, wir Männer, Frauen, Kinder und alten Menschen der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung, uns entschieden und diese Sechste Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald bereits unterzeichnet haben, die, die schreiben können mit ihrer Unterschrift, und die, die es nicht können mit ihrem Fingerabdruck, aber die, die nicht schreiben können, sind schon weniger geworden, weil die Schulbildung bereits Fortschritte gemacht hat, hier auf dem Gebiet in Rebellion für die Menschlichkeit und gegen den Neoliberalismus, das heißt auf zapatistischem Land und Himmel.
Und dies war unser einfaches Wort, gerichtet an die edlen Herzen der einfachen und bescheidenen Menschen, die Widerstand leisten und gegen die Ungerechtigkeiten auf der ganzen Welt rebellieren.
DEMOKRATIE!
FREIHEIT!
GERECHTIGKEIT!
Aus den Bergen des mexikanischen Südostens.
Das Geheime Revolutionäre Indigene Komitee — Generalkommandantur der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung, im sechsten Monat, das heißt im Juni des Jahres 2005
Quelle: | |||
http://enlacezapatista.ezln.org.mx/ | |||
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