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Sexuelle Misshandlung von weiblichen Gefangenen

Poonal vom 23.05.2006

  (Mexiko-Stadt, 17. Mai 2006, cimac).- "Wir Frauen waren Kriegsbeute", die Belohnung für die Polizisten, die am 4. Mai San Salvador Atenco gestürmt haben, erzählt María. Sie ist eine der 23 Frauen, die bei dem Großeinsatz der Polizei vergewaltigt wurden und nun Gerechtigkeit und die Bestrafung der Verantwortlichen fordern. Im Interview mit der Journalistin Carmen Aristegui berichtet María (Name von der Redaktion geändert) dem mexikanischen Sender W-Radio - aus Angst vor Repression mit verfremdeter Stimme - von den Schikanen und Vergewaltigungen durch die Polizisten auf dem Weg zur Haftanstalt Santiaguito. Maria und die anderen Frauen wurden von den Beamten im Polizeitransporter aufs Übelste schikaniert und geschlagen: "Sie haben uns verprügelt, mich haben sie ausgezogen und ihre Finger in meine Vagina gesteckt." Die Art, wie diese Polizisten, die im Morgengrauen in die Stadt San Salvador Atenco eingefallen waren, ihre Gefangenen verhöhnt und bedroht hätten, zeuge ganz eindeutig von einer speziell frauenfeindlich motivierten Aggression. María wurde in die Brustwarzen gekniffen und mit einem metallenen Gegenstand penetriert, wobei der Polizist seine Kollegen aufforderte, ihr das gleiche anzutun. Andere Frauen mussten dieselbe sadistische Gewalt über sich ergehen lassen. Sie seien gezwungen worden den Beamten einen zu blasen, erzählt María der Journalistin.

Viele der misshandelten Frauen leiden an Vaginalentzündungen, weil sie keinerlei medizinische Versorgung erhalten haben. Da sie den Beamten der Strafanstalt nicht trauten, forderten die Gefangenen eine gynäkologische Untersuchung durch unabhängige ärzte. Nach zwölf Tagen wurde die Philosophiestudentin an der Autonomen Universität UNAM in Mexiko-Stadt am 16. Mai wieder auf freien Fuß gesetzt. In ihrer Aussage vor der Staatsanwaltschaft gab sie an, von den Polizisten vergewaltigt worden zu sein. Die Staatsanwaltschaft nahm dies jedoch nicht zu Protokoll.

Als die Vergewaltigungs- und Schikanierungsvorwürfe der verhafteten Frauen von San Salvador Atenco bekannt wurden, wiesen einige lokale und staatliche Behörden die Anschuldigungen als haltlos zurück. Erst nachdem die Nationale Menschenrechtskommission CNDH (Comisión Nacional de Derechos Humanos) Beweise für die sexuellen Misshandlungen vorbrachte, entschied der Gouverneur des Bundesstaates Enrique Peña Nieto, die nötigen Untersuchungsschritte einzuleiten.


Quelle: poonal
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