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Oaxaca Ticker vom 14./15.10.2006

Direkte Solidarität Chiapas vom 15.10.2006

  Wieder wurde ein Aktivist der APPO erschossen der "Plan Hierro" von Ulises in Aktion

Alejandro García Hernández wurde in der Nacht auf Samstag an einer Barrikade von vier Männern beschossen und verstarb heute Samstag, den 14. Oktober um 16:00 im Spital. Der Schuss wurde aus einem Nissan- Pickup abgegeben und traf den APPO-Aktivisten in den Kopf. Eine weitere Person wurde am Arm getroffen. Die Täter wollten eine Barrikade überfahren und wurden daran gehindert, worauf sie das Feuer auf die unbewaffneten Anwesenden eröffneten. Am Tatort wurden Dokumente gefunden, die in der Militärzone XXVIII auf den Namen Jonathan Ríos Vásquez ausgestellt wurden. Gemäss Augenzeugen, die in Radio APPO zitiert wurden, haben die Täter bei ihrer Flucht diese Dokumente verloren. Zudem sind die Nummernschilder des Nissan-Pickup bekannt. Es wird aber weit herum angezweifelt, dass die Staatsanwaltschaft den Fall genauer untersuchen wird, da diese den Gouverneur Ulises bisher voll und ganz unterstützt und gedeckt hat.

Heute Nachmittag wurde eine weitere Barrikade von einem Fahrzeug überfahren. Dabei wurde ein Jugendlicher schwer verletzt und musste per Ambulanz in ein Spital gefahren werden. Gemäss eines Berichtes im Internet (www.oaxacalibre.org), wurde die nächste Barrikade gerade für die freie Durchfahrt der Ambulanz geöffnet, als der oben erwähnte Nissan-Pickup mit vier Männern vorfuhr und verhindern wollte, dass die Barrikade geöffnet wird und die Ambulanz passieren kann. Paradoxerweise war es genau dieselbe Ambulanz, die in der Nacht zuvor den zweiten, am Arm Verletzten, ins Spital gefahren hatte.

Der Tod von Alejandro García Hernández hat grosse Bestürzung und Trauer in Oaxaca ausgelöst. Der Ermordete war Künstler und hat seinen Lebensunterhalt als Arbeiter verdient und hat viel zur Unterstützung der APPO gemacht. Sein Körper wurde heute Abend für die Totenwache beim ehemaligen Regierungspalast auf dem Zocalo aufgebahrt. Die Familie des Toten hat die Bevölkerung über Radio APPO dazu aufgerufen, sich für das letzte Geleit auf dem Zocalo im Statdzentrum einzufinden. Um 22:00 formierte sich in der Innenstadt eine spontane Demonstration.

Ulises Ruiz ist geistiger Urheber von 42 politischen Morden innerhalb von zwei Jahren

So sind es jetzt insgesamt 42 politische Morde, die während der Amtszeit von Ulises Ruiz (seit Januar 2005 im Amt) begangen wurden. Selbstverständlich leugnet er selber jegliche Beteiligung ab. In Oaxaca aber ist der Mehrheit der Leute klar, dass die Urheberschaft auf sein Konto geht. "Ulises = Mörder" ist momentan zehntausendfach an Wände gesprayt.

In dieser Woche hat sich eine Kommission des mexikanischen Senats endlich nach Oaxaca bewegt um einen Augenschein der Verhältnisse zu nehmen und abzuklären, ob der Bundesstaat Oaxaca tatsächlich unregierbar geworden ist. Ulises und seine Schergen haben alles unternommen, um ein monolithisches Bild seiner Regierung zu präsentieren. Währenddessen hat das Volk in einer bisher noch nicht da gewesenen Explosion seinem Unmut und Hass Ausdruck verliehen. Unzählige Busse wurden vollbesprayt, um als mobile Botschafter zu fungieren. Tausende Taxis und Privatautos haben auf ihre Heckscheiben mit weisser Farbe die Absetzung von Ulises gefordert. Die Barrikaden wurden verstärkt und es gab jeden Tag grosse Demonstrationen.

Und die PRD hat wieder einmal versagt

Als die Senatskommission das lokale Parlament besuchte, wurde der Eingang von der APPO blockiert. Schlussendlich aber konnten die Senatoren das Parlamentsgebäude betreten, um mit den Parlamentsabgeordneten von Oaxaca zu reden. Der Parlamentspräsident Rito Salinas, eine Marionette von Ulises, präsentierte die übliche Lüge: In Oaxaca ist alles auf Normalkurs und der Staat ist durchaus regierungsfähig. Was viele in Oaxaca befremdet hat, ist, dass bei dieser Show auch die PRD-Abgeordneten anwesend waren und mit keinem Wort gegen die Präsentation von Rito Salinas protestiert hatten.

Einen Tag später "die Senatoren waren schon abgezogen" liess die PRD verlauten, dass sie bereit seien, ihr Parlamentsmandat aufzugeben. Verständlicherweise haben sich viele sofort gefragt haben, warum dies nicht einen Tag früher öffentlicht gemacht wurde, genau dann nämlich, als sich die Senatoren aus Mexiko ein Bild verschaffen wollten. Die Haltung der PRD hier in Oaxaca ist sehr ambivalent und verwirrt viele. Einerseits tut sich die Partei mit kämpferischen Parolen hervor, wenn es aber darum geht, sich öffentlich zu positionieren, glänzt die Partei durch "ja aber und weder dies noch jenes"-Diskurse.


Quelle:
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