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RevistaRebeldia − 20 Jahre EZLN

Revista Rebeldía Nr. 10

Rebeldia vom 06.09.2003
übersetzt von Dana

  Am kommenden 17. November, werden sich für die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung 20 Jahre des Bestehens erfüllen. 20 Jahre eines entschlossenen Kampfes, der ein fundamentaler Meilenstein in den Prozessen der Befreiungskämpfe der Menschen von Mexiko und der ganzen Welt darstellt.

20 Jahre, in denen ein Samenkorn, viele Samenkörner, ausgesät und gehegt wurden, damit die Menschen entscheiden können, wie die Früchte, die daraus wachsen werden, gegessen werden sollen.

20 Jahre des geduldigen Sägens an den Beinen am Stuhl der Macht, damit er in tausend Teile zerbricht, wenn sich jemand darauf setzen will.

20 Jahre des Fußstellens im Weg des Zuges der Macht − denn wenn die Zapatisten etwas im Überfluss haben, dann sind es Füße − damit alle, die zu Fuß unterwegs sind, über das Bestehen und die Richtung des Zuges entscheiden können.

20 Jahre, ohne um den Schlüssel zu kämpfen, der die Tür der Macht öffnet, da sie es vorgezogen haben, die stärksten Wände der Festung der Macht mit einem X zu markieren, in der Überzeugung, dass es besser ist, jene die dort sind nicht zu vertreiben, sondern stattdessen, die Wände des Labyrinths der Geschichte niederzureißen, und eine andere Welt zu bauen, eine Welt ohne Türen und Schlüssel.

20 Jahre, ohne sich über Studien den Kopf zu zerbrechen, die besagen, dass ein Pfad besser sei als der andere, da sie es vorgezogen haben einen neuen Pfad zu bauen.

20 Jahre der Graffitientwürfe, auf allen Wände des Palastes, die NEIN zum Zeitplan und Raum der Macht sagen, und danach streben, dass es weder ein Oben oder Unten, noch zwei verschiedene Seiten gibt. 20 Jahre, in denen sie es nicht zugelassen haben in ein Dogma, einer politischen Linie, oder einer Avantgarde verwandelt zu werden, ähnlich den Vögeln, die lieber auf den Statuen der Macht scheißen, oder auf den Bauplänen für die Statuen derjenigen, die noch keine Macht haben, aber die sie sich wünschen und nach ihr streben. Das mag für einige nicht viel scheinen, aber für uns ist es gewaltig.

Und deshalb schlagen wir vor, diese 20 Jahre zu feiern. Und da wir der Überzeugung sind, dass Rebellion ein Karneval ist, eine Einstellung, ein Fiesta der Sinne, möchten wir eine Reihe von Veranstaltungen organisieren, um dies mit all jenen zu teilen, die auch denken, dass dies eine Feier wert ist.

Was wir natürlich tun können, ist diese 20 Jahren zu feiern, angefangen mit dem 10. Jahrestag des Aufstandes, der am 1. Januar 2004 stattfinden wird.

Deshalb geben wir bekannt, dass die Revista Rebeldia eine Reihe von Initiativen fördern wird − wir kündigen hier nur ein paar an − und weisen ausdrücklich darauf hin, dass viele davon in Zusammenarbeit mit viele Menschen, Organisationen, Kollektiven, Individuen usw. ausgeführt werden.

Wie werden einen langen Text veröffentlichen (in vier Teilen; der erste Teil erscheint in dieser Ausgabe) über die 10 öffentlichen Jahre der EZLN. Eine neue Sektion wird in unser Magazin eingerichtet werden, mit dem Text − "EZLN: Schreitend, Fragend" − der versuchen wird nicht nur die Geschichte des Zapatismus zu rekonstruieren, sondern auch seine Erfahrung, also seine Meta-Theorie.

Wir werden ein Video über die 10 Jahre EZLN produzieren, der viel von dem dokumentieren wird, was erreicht wurde, und in allen Ecken unserer Patria bekannt sein kann.

Wir werden ein Radioprogramm zum selben Thema entwerfen, der von jenen ausgestrahlt werden kann, die daran interessiert sind diese kleine − große Geschichte zu kennen.

Eine Fotoaustellung, die die verblüffenden graphischen Beispiele festhalten soll, die es zum Zaptismus gibt, damit sie im ganzen Land, und schließlich auf der ganzen Welt bekannt werden.

Ein Musikkonzert, der eine kleine süße Kostprobe von allem geben wird, was der Zapatismus in der Musikarena ausgelöst hat. Eine Videoserie, damit der Reichtum, den der Zapatismus unter den Filmemachern ausgelöst hat, gewürdigt werden kann.

Eine Reihe von Konferenzen, damit die Menschen, die mit dem Zapatismus politisch geboren oder wiedergeboren wurden, uns von ihren Erfahrungen erzählen können, basierend auf den alten und löblichen Prinzip, dass Geschichte so erzählt wird, wie sie gelebt wurde und wie man sich an sie erinnert, und nicht, wie man uns sagt, dass sie gewesen sein soll.

Ein riesiger Tanz, bei dem wir im physischen Kontakt zwischen Männern und Frauen, Männer und Männer, Frauen und Frauen, singen und herumtollen werden, und uns zum Rhythmus des moño colorado bewegen, ein Caracol für die Mächte malen, und ihnen zeigen, dass wir unbesiegbar sind, dass wir ihrer Korruption zum Trotz, ein Haufen unverbesserlicher Optimisten sind.

Kurz ausgedrückt, wir werden in den nächsten paar Monaten abfeiern, und wir laden alle unsere Leser ein sich dieser großen Fiesta der Worte, Bilder, Laute, Berührungen und Farben anzuschließen. Alles um die Existenz jener zu feiern, die gesagt haben: Wir sind ein Spiegel (...) nicht der Pfad, sondern nur ein paar Schritte (...) Wir sind nicht jene, die nach Macht streben (...) wir sind keine Modeerscheinung (...) wir sind nicht die Bußfertigen von morgen (...) wir sind Rebellen (...) Rebellen werden wir sein. Revista Rebeldía, die hofft Teil dieses Spiegels zu sein, lädt Sie alle zu diesem zapatistischen Fiesta ein. Es gibt viel zu feiern.

Und so, werden wir in der nächsten Ausgabe des Magazins, den Kalender der Aktivitäten bekannt geben. Verpassen Sie es nicht.

 Quelle:  
  http://www.revistarebeldia.org 
 

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