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Mexiko-Veranstaltungen in und um Stuttgart Ende November
Veranstaltungshinweis vom 26.10.2003 |
Lieber Peter,
zwischenzeitlich stehen die Termine für die Veranstaltung der mexikanischen Delegation (ursprünglich Chor von Acteal, der dann aber aus Sicherheitsgründen in Mexiko geblieben ist).
In Stuttgart heißt die Veranstaltung "Für die Rechte der indigenen Völker" − Besuch einer mexikanischen Delegation und findet im DGB- Haus in der Willi-Bleicher-STr. 20 am 21.11.03 um 18.30 Uhr statt.
In Waiblingen heißt die Veranstaltung "MExikanischer Abend − Ureinwohner berichten" und findet am 20.11.03 im Bürgerzentrum im Welfensaal um 19.30 Uhr statt.
Info zu dieser Veranstaltung:
Mexiko hat in den vergangenen 9 Jahren einen intensiven Kampf um die verfassungsmäßige Anerkennung der Rechte der indigenen Völker durchlebt. Der bewaffnete Aufstand in Chiapas im Süden Mexikos im Jahre 1994 war die Reaktion auf extreme Armut und Ungerechtigkeit, in der die 62 indigenen Völker mit etwa 11 Millionen Menschen leben; dieser wiederum wurde mit Aufstandsbekämpfungs-aktionen seitens der Regierung beantwortet.
Mexiko hat eine Gesamtbevölkerung von etwa 100 Millionen Menschen. 70 Millionen sind als arm einzustufen und 30 Millionen davon als sehr arm (Analphabetismus, fehlende Wasser- / Energieversorgung etc.). Das Land ist reich an Ressourcen, doch die Indigenen haben keinen Zugang dazu, ja nicht einmal ihre Menschenrechte sind gewährleistet; dafür nahm die Militarisierung in den vergangenen 6 Jahren um 50% zu.
Obwohl die Regierung die Abkommen von San Andrés, die die Rechte der indigenen Bevölkerung festschreiben, unterzeichnet hat, wurden diese bis heute nicht in nationales Gesetz umgewandelt, trotz der stetigen Bemühungen der EZLN (Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) und des Nationalen Indigenenkongresses (CNI).
In dem Wissen, daß Frieden nur geschaffen werden kann durch die Unterstützung der nationalen und internationalen Solidarität, wollen Vertreter dieser indigenen Völker nun selbst ihre Situation und den Stand des Friedensprozesses darstellen. 7 Mitglieder des CNI, die allesamt z.Z. aufgrund ihrer Arbeit verfolgt oder angefeindet werden, sowie Mitglieder anderer Organisationen, die alle für die Anerkennung ihrer Rechte als indigene Völker Mexikos kämpfen, werden durch Europa reisen, um insbesondere beim Europäischen Sozialforum, dem Europäischen Parlament sowie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vorzusprechen, mit dem Ziel, eine Realisierung der Handels- und Investitionsabkommen zwischen Mexiko und der EU unter absolutem Respekt der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen sowie Menschenrechte speziell der indigenen Völker zu fordern, sowie eine Unterstützung durch die ILO für die Forderungen mexikanischer Gewerkschaften gegen die Reformen vom 5. August 2001, da Artikel 169 der ILO-Konventionen seitens der mexikanischen Regierung eindeutig verletzt wird. Außerdem werden sie Städte aufsuchen, die ihnen seit 1994 zur Seite stehen. Die Themen, die sie dabei ansprechen werden, sind die Militarisierung in Mexiko, die Probleme durch die neoliberale Wirtschaftspolitik, das Bedürfnis nach der Erfüllung der Abkommen von San Andrés sowie ihre Ablehnung der bisherigen Reformen.
Ihr Wort will eine Botschaft der Hoffnung, des gemeinsamen Bemühens und der Würde sein in einer Welt, in der Individualismus und Materialismus herrschen, damit eine Globalisierung der Solidarität und Respekt für die Identität aller Völker entstehen kann. Musik sowie eine Fotoausstellung werden diese Darstellungen ergänzen.
Die Fotoausstellung will die Kosmovision der ursprünglichen Völker Mexikos, dieser multikulturellen und multiethnischen Nation, wiedergeben.
Die Themen sind:
Kinder
Frauen
Erinnerungen von Vertriebenen
Verschiedene Ausdrucksformen der Kultur
Die Aufnahmen stammen von den national und international ausgezeichneten Fotografen Ángeles Torrejón , Arturo Ramos Guerrero, Frida Hartz R. sowie Ma. Elena Mézquita C.
Die Musikgruppe Tlayacapan ist die älteste Musikgruppe Mexikos. Ihre Ursprünge gehen bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Während der Mexikanischen Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts schloß sie sich dem Befreiungsheer Emiliano Zapatas an und hat sich seither stets für die Rechte der Indigenen eingesetzt: Sie nahm an Studentenprotesten teil, an Protesten bäuerlicher Organisationen, verschiedener NGO’s sowie der Zivilgesellschaft, zuletzt während der WTO-Tagung in Cancún. Im Jahre 1998 erhielt sie für ihr konstantes Schaffen und die damit verbundene soziale Botschaft die höchste Auszeichnung Mexikos, den Nationalen Preis für Wissenschaft und Kunst.
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