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Chiapas-Newsletter August 05
Die "andere Kampagne" − der lange Marsch gegen die Institutionen
Direkte Solidarität Chiapas vom 18.08.2005 |
Die Zapatistas reisen durchs ganze Land
Der Sommer stand in Chiapas ganz im Zeichen der Neuerungen, welche die EZLN angekündigt hat: Die 6. Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald wurde erläutert, der rote Alarm nach fast einem Monat wieder aufgehoben. Die "Räte der Guten Regierung" − die zapatistischen Autonomieverwaltungen − nahmen ihre Arbeit wieder auf, BeobachterInnen und Projekte sind wieder willkommen. Ein Stück Alltag ist wieder eingekehrt in den autonomen Regionen des mexikanischen Südostens. Und dennoch soll alles anders werden: Die Zapatistas schlagen mit der 6. Erklärung einen Weg der Politik ein, der weit über das indigene Thema hinaus zielt.
Deshalb finden seit Anfang August in der Einflusszone des Caracols "La Garrucha" jedes Wochenende Gespräche zwischen den Zapatistas und den verschiedenen sozialen AkteurInnen statt, um der Allianz der Linken, wie sie von der EZLN vorgeschlagen wurde, eine Kontur zu geben. Die Bildung dieser neuen Allianz nennen die Zapatistas auch "die andere Kampagne", und nehmen damit Bezug auf die Wahlkampagne für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom nächsten Juli. Doch diese andere Kampagne, während der auch EZLN-Comandantes durch ganz Mexiko reisen wollen, wird im Gegensatz dazu "Jahre dauern", meinte Subcomandante Marcos, der nach vier Jahren erstmals wieder in der Öffentlichkeit auftrat.
Ist AMLO "malo"?
In diesen Gesprächen im Urwald − bisher fand ein Treffen mit linken Organisationen sowie eines mit Indigenen-Organisationen statt − kamen auch kritische Stimmen zu Wort. Zu erwähnen sind der CIPO-RFM aus Oaxaca und chiapanekische, nicht-zapatistische Organisationen wie die Abejas. Die Zapatistas eröffnen also eine Diskussion, die breite Kreise zieht − und auch die selbst auferlegten Grenzen sprengt.
In der Berichterstattung über die Treffen im Dschungel dominierte ein Thema: Die geharnischten Worte des Subcomandante Marcos gegen die Linkspartei PRD sowie deren aussichtsreichen Kandidaten für die nächste Präsidentschaft, Andrés Manuel López Obrador (kurz: AMLO). Mexikos Linke ist ob dieser unerwarteten Attacke ziemlich erschrocken und uneins. Die mit der PRD sympathisierenden Stimmen meinen, dies verhindere nur den Sieg der Linken und verhelfe der PRI wieder an die Macht. Die Zapatistas halten dagegen, AMLO vertrete hinter seiner linken Rhetorik neoliberale Positionen und paktiere mit ehemaligen Funktionären des Ex-Präsidenten Salinas. Tatsächlich ist beispielsweise Manuel Camacho Solís, der Chef-Unterhändler der Salinas-Regierung in Sachen Chiapas-Konflikt Anfang 1994, im Beraterstab der Wahlkampagne von AMLO.
Die Anfeindungen der Zapatistas gegen die sozialdemokratisch gefärbte PRD und López Obrador haben eine Debatte angestossen, die wohl − wie der Allianzvorschlag der Zapatistas insgesamt -das Ziel hat, "gesellschaftliche Kräfte zu mobilisieren, die den PRD-Mann von links unter Druck setzen und die Interessen der Unterschichten vertreten können", so Miriam Lang in ihrem lesenswerten Artikel "Die Zapatisten starten ihre neue politische Offensive" auf Telepolis vom 15.8.05: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20722/1.html
Zapatistas international
Die internationalen Schiene, welche in der 6. Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald erwähnt wird, wurde bisher nicht weiter konkretisiert. Ein Treffen auf Ende Jahr ist vorgeschlagen, dem folgte jedoch bisher keine Präzisierung. Dennoch fand in Barcelona im Juli eine europäische Soli-Sitzung statt, an der die 6. Erklärung diskutiert wurde. Die Direkte Solidarität war mit fünf Personen an dieser Sitzung vertreten und diskutierte bei diesem Revival der europäischen Chiapas-Vernetzung in den verschiedenen Arbeitsgruppen mit.
In einer Grussbotschaft an die Zapatistas erklärten sich die europäischen Soli-Kommitees bereit, den neuen Schritt der Zapatistas zu unterstützen. Diskussionen lösten die Fragen nach der Umsetzung eines zapatistischen Politikverständnisses in Europa aus, siehe dazu den Artikel "Chiapas vernetzt" von Luz Kerkeling:
https://chiapas.ch/index.php?artikel_ID=535&start=0&j=10
Soweit eine aktuelle Einschätzung der "anderen Kampagne" durch die Direkte Solidarität mit Chiapas. Weitere Informationen und Diskussionen sind insbesondere auf der spanisch-sprachigen Abteilung unserer Homepage zu finden:
https://chiapas.ch/info3.php
Neue Publikationen
Broschüre (dt.) zur Sechsten Erklärung, produziert anlässlich des Soli-Film-Abends in Bern. Enthält eine Zusammenfassung der 6. Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald und mehrere Artikel zum Thema Fr. 3.-
Folleto con la VI Declaración de la Selva Lacandona (spanisch). Enthält alle Communiqués der EZLN während des roten Alarms sowie die vollständige 6. Erklärung. Fr. 5.-
Online-Publikation
Informationsstelle Militarisierung:
Militarisierung in Chiapas
Droht einer neuer "Anti-Drogen-Krieg" in Lateinamerika?
http://www.imi-online.de/2005.php3?id=1213
Buchpräsentation "Aroma der Rebellion"
Die Direkte Solidarität und Café RebelDía reisen gerne zu Euch für eine Präsentation der Neuerscheinung "Das Aroma der Rebellion. Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas, Mexiko".
Besonders gerne kommen wir an Orte, wo ein breites, kritisches Publikum erreicht wird!
Details zum Buch unter:
https://chiapas.ch/index.php?artikel_ID=511&start=0&j=10
Veranstaltungen
Informationsveranstaltungen zu Menschenrechts-Einsätzen in Chiapas, Guatemala und weiteren Ländern, organisiert von Peace Watch Switzerland und Peace Brigades International:
Bern 3. September 2005, 13.00 bis 17.30
WWF Schweiz, Bollwerk 35
Zürich 10. September 2005, 13.00 bis 17.30
Volkshaus, Stauffacherstr. 60
Lausanne Samedi 1er octobre 2005 de 13h30 à 17h30
Centre Régional d`Amnesty international, Rue de la Grotte 6
Weitere Infos unter:
http://www.peacewatch.ch
Quelle:
Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich
Spenden für Direkte Solidarität mit Chiapas
Zur Spendeninformation
Café RebelDía
fein-fair-bio
Quellenstrasse 25
8005 Zürich
Für Deinen täglichen Aufstand!
Verkaufsstellen in der Schweiz
Das Buch zum Kaffee: »Das Aroma der Rebellion.«
Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas, Mexiko.
Zur Ankündigung der Neuauflage
https://chiapas.ch/
soli AT chiapas PUNKT ch
Quelle: | |||
https://chiapas.ch/ | |||
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