pte20070920028 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

US-Grenzschutz scheitert an Softwareproblemen

Virtueller Hightech-Zaun liegt bereits drei Monate hinter dem Zeitplan


Bislang ist der virtuelle Zaun zur Grenzüberwachung noch nicht einsatzbereit (Foto: dhs.gov)
Bislang ist der virtuelle Zaun zur Grenzüberwachung noch nicht einsatzbereit (Foto: dhs.gov)

Washington (pte028/20.09.2007/13:55) Aufgrund einer Software-Panne funktioniert der erste virtuelle Hightech-Zaun an der südlichen Grenze der USA drei Monate nach dem geplanten Start immer noch nicht. In einem Gebiet, das von illegalen Immigranten und Schmugglern besonders häufig frequentiert wird, wurden bereits neun etwa 30 Meter hohe Türme errichtet und mit Radarsystemen, Sensoren und hochauflösenden Kameras ausgestattet. Solange das System nicht einsatzbereit sei, würden die Zahlungen an das ausführende Unternehmen Boeing eingestellt, verkündete nun Michael Chertoff vom US-Heimatschutzministerium http://www.dhs.gov .

Ein etwa 45 Kilometer langes Gebiet soll durch den virtuellen Zaun überwacht werden. Die Türme stehen mehrere Kilometer voneinander entfernt und haben die Aufgabe auf diesem Raum illegale Einwanderer und Drogenhändler zu erkennen und abzuschrecken. Den Wachbeamten soll dadurch das Aufgreifen verdächtiger Personen erleichtert werden. Der virtuelle Zaun ist der erste Schritt des Plans, die Grenzen zu Mexiko und Kanada mit insgesamt 1.800 derartiger Hightech-Wachtürme zu kontrollieren. Das Pilotprojekt an der südlichen Grenze liefert bisher jedoch keine vielversprechenden Ergebnisse.

"Wir arbeiten mit unserem Kunden daran, die verbleibenden technischen Probleme zu lösen", sagt Boeing-Sprecherin Deborah Bosick gegenüber Associated Press. "Die Integration der Komponenten in ein gemeinsam operierendes System ist weiterhin die große Herausforderung", so Russ Knocke, Sprecher des Heimatschutzministeriums. Die einzelnen Teilsysteme funktionierten bereits einwandfrei, während der Zusammenschluss bislang Schwierigkeiten mache, bestätigt Chertoff. Boeing hätte jedoch zusätzliche Spezialisten herangezogen, um die Probleme zu lösen.

Vergangenen Juni hatten Radarprobleme für eine geringe Verspätung des offiziellen Starttermins gesorgt. Kurze Zeit später sollen Softwareprobleme an einer weiteren Verschiebung schuld gewesen sein. Anfang Oktober soll der virtuelle Zaun nun erneut auf die Probe gestellt werden. Etwa drei Viertel der Kosten von 20 Mio. Dollar wurden bereits an Boeing bezahlt. Der Zaun ist nur ein Teil eines insgesamt 67 Mio. Dollar umfassenden Auftrags des Heimatschutzministeriums an das Unternehmen.

(Ende)
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