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Repression und Tod

Neujahrsbotschaft des Indígena- und Volksrates von Oaxaca »Ricardo Flores Magón«

Zapapres-Import vom 01.01.2002

 

Angriff auf indigenes Buskollektiv am Neujahrstag

1. Januar 2002
An die staatlichen, nationalen und internationalen Menschenrechtsorganisationen
An die staatlichen, nationalen und internationalen Kommunikationsmedien
An alle Menschen guten Willens, die gegen die Gewalt und Straflosigkeit kämpfen
Alle Brüder und Schwestern,

Wir vom Indígena- und Volksrat von Oaxaca «Ricardo Flores Magón" sind eine Organisation indigener Gemeinden, die im Staat Oaxaca, im Südosten Mexikos, aktiv sind. (..) In unserem Bundesland lebt die größte Anzahl indigener Nationen und die Mehrzahl der Bevölkerung sind Indígenas.

Unsere Organisation erleidet die Bestrafung unserer Gemeinden durch die Präsenz des Militärs, Razzien in unseren Hütten, die Verhaftungen unserer Mitglieder durch die Polizei, Entführung und Folter unserer Vertreter, die Ermordung angesehener Gemeindemitglieder durch Paramilitärs, letztendlich eine Serie von Angriffen an denen sich eine Menge Regierungsfunktionäre teilgenommen haben. Die Beschuldigungen, mit denen sie die Gewalt gegen uns gerechtfertigt haben, reichen von der Anklage, wir seien Guerillakämpfer und Mitglieder der EZLN und aller anderen bewaffneten Gruppen, die im Land entstanden sind bis hin, wir würden destabilisieren, seien Provokateure, Rebellen, Agitatoren, soziale Delinquenten, wilde Banden, etc. Zu den letzten Akten der Agression gehören:

− Der Mordversuch an unseren Vertretern vom 10. Juli 2001, als sie auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Gouverneur Murat waren (..)

− Die Verhaftung und Folterung der Minderjährigen am 8. November im Vorfeld unserer Mobilisierungen in diesem Monat (..)

− Der Angriff auf unsere friedliche Mahnwache vor dem Regierungspalast in Oaxaca-Stadt in der Nacht zum 20. November 2001 (..)

− Die Versuchte Verhaftung von Raúl Gatica, eines unserer Anführer, am
22. Dezember, durch den Direktor der Judizialpolizei und 10 Zivilpolizisten, die nur Dank anwesender Film-Reporter verhindert werden konnte. (..)

− Der paramilitärische Angriff am 1. Januar 2002 in der Gemeinde Tanetze de Zaragoza, Villa Alta:

Gegen 6:30 am Nachmittag griff eine paramilitärische Gruppe aus betrunkenen Angehörigen der PRI-Partei unter Führung des Gemeindepräsidenten Jacobo Chávez und 3 bekannten Paramilitärs mit Stöcken, Macheten, Pistolen und Tränengas bewaffnet eine Gruppe von Angehörigen unseres Rates del CIPO-RFM aus drei umliegenden Gemeinden (San Isidro Reforma, Santa María Yaviche und Santiago Yagallo) an und raubte ihnen ihre Kollektivbusse, um eine private Transportfirma zu begünstigen. Der Angriff hat 3 Verschwundene, 7 Schwerverletzte und 15 leichtverletzte Verhaftete zur Folge.

Der Angriff wurde vom Gemeindepräsident Jacobo Chávez organisiert und unterstützt von einem Regierungsdelegierten, 2 lokalen Abgeordneten und einem Bundesabgeordneten. Diese Unterstützung belegt die Politik der Auslöschung gegen unsere Organisation durch die Regierung Murat, die PRI und die Transport-Kaziken.

Am 22. und 23. Dezember gab es ein Treffen zwischen CIPO-RFM, dem Gouverneur Murat und weitere Regierungsfunktionären, in dem uns erlaubt wurde, kollektive Buslinien in der Region weiter zu unterhalten. Weiterhin wurden die lokalen Autoritäten angewiesen, unsere Buslinien zum Januar nicht mehr zu behindern.

Das es jetzt mehrere Schwerverletzte und Verschwundene gegeben hat, zeigt, dass die Regierenden ihr Wort nicht gehalten haben. Auch die Verhaftungen belegen, dass der Gouverneur ein doppeltes Spiel spielt. Am Neujahrstag wurden die Anhänger der PRI außerdem durch lokale Lautsprecher angestachelt, sich zu bewaffnen und unser Buskollektiv anzugreifen.

Unsere Eltern haben uns erzählt, was sie wiederum von Ihren Eltern gehört haben, wie man aus den ersten Tagen des Jahres lesen kann für das ganzen Jahr. Wenn as am 3. Januar regnet, so haben uns unsere Vorfahren überliefert, dann ist der ganze März verregnet und wenn es am
5. Januar heiß ist, dann ist es auch der ganze Mai. Aber ebenso haben uns unsere Eltern gelehrt, was man über das Leben im Jahr aus den ersten Tagen lesen kann.

Wenn es also am 1. Januar als erste Amtshandlung Verschwundene, Schwerverletzte und Verhaftete gegeben hat, dann gibt es kein Zweifel, dass uns diese Jahr Gewalt, Repression, Gefängnis und Tod erwartet, da wir es wagen, den Keim der Freiheit aus unserer Organisation und Kampf der indígnen Völker als Fahne zu tragen.

Wegen all diesem bitten wir um dringende Protestschreiben an die zuständigen Regierungsadressen, um ein Ende der Gewalt gegen unsere Organisation zu erreichen und zu fordern:

1. Daß unsere verschwundenen Brüder wieder lebend und gesund auftauchen

2. Daß unsere verhafteten Brüder unverzüglich frei gelassen werden, medizinische Beahndung erhalten und eine Entschädigung erhalten

3. Daß die von uns genannten Täter und intellektuelle Urheber des Angriffs gegen uns in entsprechender Form bestraft werden

4. Daß der Gemeindepräsident Jacobo Chávez von Tanetze abgesetzt wird; auch weil er nur durch Betrug gewählt wurde, weil es Klagen über Missbrauch von Gemeindegeldern gibt, als er Schatzmeister war und weil er die Bewohner des Hauptortes und umliegenden Weiler zur Gewalt und zum Angriff angestachelt hat.

5. Daß eine umfassende Buchprüfung für die letzten drei Jahre durchgeführt wird, als Jacobo Chávez als Schatzmeister wirkte.

6. Daß Garantien abgegeben werden für das Funktionieren unserer kollektiven Buslinie und das Untersuchungen eingeleitet werden gegen die privaten Transportunternehmen, die die gleiche Route fahren.

Ruft bei der Regierung an, lasst uns nicht allein.

Büro des Gouverneurs:+ (0052) (01.951) 51.60405 und 51.62039, felipezardain (AT) oaxaca PUNKT gob PUNKT mx  
Direkt zum Gouverneur: + (0052) (044) 951. 5470377, gobernador (AT) oaxaca PUNKT gob PUNKT mx  
Hauptministerium der Regierung + (0052) (01.951) 5162221 und 5162281 sriagral (AT) oaxaca PUNKT gob PUNKT mx  
Minsiterium für indigenen Angelegeheiten: saioaxaca (AT) hotmail PUNKT com  
Staatliche Meneschenrechtskommission: + (0052) (01.951) 5135185 und 5135197

Ab diesem Moment machen wir den Gemeindepräsident Jacobo Chávez und seine Anhänger dafür verantwortlich, wenn die Gewalt in diesem Teil der Sierra zunimmt, wenn es physische, moralische, psychologische oder Sachschädigungen gegen jedwedes Mitglied unserer Organisation gibt. Gleichzeitig machen wir alle Funktionäre verantwortlich, die aus verschiedenen Stellen der Macht diese Aktionen unterstützen, decken oder anstacheln, in der klaren Absicht die Organisation der Völker im Indigenen- und Volksrat von Oaxaca "Ricardo Flores Magón" CIPO-RFM zu zerschlagen.

Für die Rekonstituierung und freie Vereinigung der Völker
Im Namen der Organisationsjunta des CIPO-RFM
Raúl Gatica, Koordinationsbereich


Quelle: Zapapres
ZAPAPRES e.V.
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Inh: ZAPAPRES e.V.

 Quelle:  
  http://www.zapapres.de 
 

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