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Worte von Comandante David im Bundeskongress

Kommunique vom 28.03.2001
übersetzt von Dana

  Señoras und Señores Legislatoren des Bundeskongresses:
Señoras und Señores Ehrengäste:

Compañeras und Compañeros Vertreter der Indigenen Völker:
Menschen von Mexico und Völker der Welt:

Im Namen meiner Rasse und unserer allerältesten Eltern und Grosseltern dieser Länder, die diese grosse Nation die wir heute Mexiko und America nennen geboren haben und ihr Leben gaben, spreche ich.

Brüder und Schwestern aller Völker, aller Rassen, aller Sprachen und Kulturen, und all jene in deren Adern indigenes Blut fliesst, jene die in ihrem Fleisch und ihrer Haut die Farbe der Erde die wir einfach sind tragen, jene die die ersten und letzten Namen der Allerersten tragen, von denen wir ein Teil sind.

Wie alle wissen und erkennen, waren bevor unsere ersten Eltern und Grosseltern die spanische Invasion und Eroberung erlitten, jene die diese mexikanische und amerikanischen Länder bewohnten bereits Völker und Nationen mit einer langen Geschichte und Erfahrungen. Mit fortschrittlichem technischen und wissenschaftlichen Wissen, hatten sie ihre eigenen politischen, militären, sozialen, kulturellen und religiöse Organisationen. Sie regierten mir indigener Intelligenz und Weisheit.

Sie waren Völker und Nationen die über das Leben, Wissenschaft und dem Universum kundig waren. Völker und Nationen die das Land, das Wasser und die Natur mir der sie lebten liebten und pflegten.

Sie hatten ihre eigenen Gesetze, ihre Anführer, ihre Priester, ihre Götter, ihre Tempel, ihre Paläste und ihre Armee.

Aber eines Tages mussten sie einen Krieg gegen eine fremde Invasion austragen. Viele Männer und Frauen kämpften mit Mut und Würde um ihr Volk und ihre Souveränität zu verteidigen.

Aber angesichts eines ungleichen Krieges, wurden sie letztendlich erobert, ihr Reichtum wurde geplündert, ihre Tempel und Gesetze zerstört, und ihre Einwohner der Sklaverei unterworfen.

So wurden unsere Vorfahren erobert und beherrscht.

Und so begann eine lange Geschichte des Schmerzes und des Leidens, aber auch ein langer Kampf des Widerstandes und der Rebellion.

Mehr als 500 Jahre hindurch, haben viele Männer und Frauen heldenhaft gekämpft, um ihr Leben, ihre Völker und ihre Würde zu verteidigen. Nur auf diese Weise konnten sie ihre Auslöschung verhindern.

Heute, fast 500 Jahre des Widerstandes und der Rebellion gegen Unterdrückung und Unterwerfung, nach einer langen Zeit des Schweigens, des tiefen Traumes und Schmerzes, einer langen Zeit des Stillseins, des Ertragens und des Wartens.

Die indigenen Völker, die Allerersten, jene von uns, die die Farbe der Erde sind, jene von uns die des Maises sind und des ganzen Natur. Jene von uns, für die Kollektivität und Koexistenz und Teilen Leben gibt. Jene die fast fünf Jahrhunderte lang unterworfen wurden, erniedrigt, userer Länder beraubt, unseres Reichtums und all unserer Rechte. Jene von uns die marginalisiert sind, ignoriert, von unserem Land ausgeschlossen, jene die Widerstand geleistet haben und Kriege der Vernichtung überlebt haben. Von den Völkern die in unseren Denken und unseren Herzen Hass, Bitterkeit, Egoismus, Individualismus, Überlegenheit, Konkurrenzstreben und den Sieg über den Anderen oder den Kleineren gepflanzt haben − alles fremd unseres Glaubens und unserer Kultur.

Fast 500 Jahre lang, haben die Kinder und Enkelkinder der Konquistadoren alles Erdenkliche getan um uns auf vielfache Wegen zu vernichten. Sie zwangen uns ihre Gesetze auf, ihre Ideen, ihre Politik, ihre Überzeugungen und ihre Götter auf, um unsere verschwinden zu lassen.

Sie brachen unsere äste, sie verdorrten unsere Blätter und unsere Blumen, und sie schnitten unseren Stamm ab, aber sie waren nie in der Lage unsere Wurzeln auszureissen, aus denen erneut Leben und Hoffnung auf einer besseren Welt für alle entsprungen sind.

Nun, mehr den jemals zuvor, ist unsere Hoffnung dass die Fiesta der Welt erneut zurückkehren muss, sogar noch grösser. Dass ein neuer Tag anbrechen muss, das neue Land für neue und freie Männer und Frauen.

Brüder und Schwestern, der erwartete Augenblick ist heute gekommen. Die Stunde das Schweigen zu durchbrechen ist gekommen, die Mauern zu brechen und die Ketten der Ungerechtigkeit.

Die Stunde der indigenen Völker ist gekommen, die Stunde aller.

Jene ohne Stimme und ohne Gesicht werden endlich Gesicht und Wort haben, das in allen Ecken des Landes wiederhallen soll.

Denn eines Tages, inmitten des Sturmes, waren wir in der Lage miteinander zu kommunizieren, einander zu treffen, einander zuzuhören, und unser Wort und unsere Gedanken miteinander zu teilen. Wir wurden so stark und gross wie die Flüsse, die alle Ecken des Landes durchfliessen und durchdringen. Wie der Donner der die Ohren und das Herz aller erreicht. Und so geschah es, dass unsere Worte und unsere Gedanken vereint wurden, von denen wir wollten, dass die Grossen und Mächtigen sie glauben und anhören.

Diese Sammlung von Gedanken, wahre Worte und gerechte Forderungen der indigenen Völker, die "Vereinbarungen von San Andrés Sakamch’en de los Pobres", unterzeichnet von der Regierung und der EZLN, die von Milionen indigener Brüder und Schwestern im ganzen Land und allen ehrlichen Personen Mexikos und der Welt gekannt und verteidigt wird, weil sie überzeugt sind, dass in den San Andrés Vereinbarungen die Worte, Gedanken, Gefühle, und gerechten historischen Forderungen der indigenen Völker von Mexiko enthalten sind, die heute als der COCOPA Gesetzesvorschlag zu indigene Rechte und Kultur bekannt sind.

Diesen Gesetzesvorschlag zu bewilligen und auf konstitutioneller Ebene zu bringen würde bedeuten, Leben, Respekt und fundamentale Rechte für die indigenen Völker zu garantieren. Es würde die Errichtung einer neuer Gesellschaft bedeuten, die auf Gerechtigkeit, Gleichheit und dem Respekt vor den Indigenas beruht, mit all ihren verschiedenen Sprachen und Kulturen.

Eine Gesellschaft in der wir als Indigenas nicht länger erniedrigt, marginalisiert oder ausgeschlossen sein würden.

In der wir uns nicht länger in Waffen erheben müssten, um al Menschen angehört und berücksichtigt zu werden.

In der wir nicht länger verfolgt, eingesperrt, diskriminiert oder als Unterlegene behandelt werden würden, nur weil wir unsere Sprache sprechen, weil wir unsere Kultur praktizieren, oder weil wir uns anders kleiden. Als indigene Völker dieser Länder, haben wir das Recht und die Freiheit in Würde zu leben, wir haben das Recht und die Freiheit und zu organisieren, unsere Autoritäten zu wählen und unsere Völker gemäss unseren Gesetzen und Regelungen als indigene Völker zu regieren. Jahrhundertelang und bis zu diesem Augenblick, hatten wir dieses Recht nicht.

Die einzige Möglichkeit um die Ausübung dieser indigenen Rechte zu garantieren, ist die konstitutionelle Anerkennung der indigenen Rechte und Kultur gemäss dem COCOPA Gesetzesvorschlag.

Die konstitutionelle Anerkennung der indigenen Rechte bedeutet eine Minderung einer historischen Schuld gegenüber den indigenen Völker dieser Länder.

Es bedeutet, das wir als Indigenas gestern, heute und morgen sind. Die Bewilligung dieses Vorschlages würde Einheit und respektvolle und harmonische Koexistenz zwischen allen Sprachen und Kulturen die Teil dieser Patria sind bedeuten.

Das indigene Gesetz gehört weder von Zedillo, noch Senor Fox, noch der EZLN. Es wurde von rechtmässige Legislatoren aufgestellt, Abgeordnete und Senatoren der vier wichtigsten politischen Parteien, Mitglieder der Kommission für Versöhnung und Frieden (COCOPA), mit der vollen Autorität und den ihnen von dem Gesetz und dem Bundeskongress zugesprochenen Rechte. Die Bewilligung dieses COCOPA-Gesetzes wird den Pfad zum Dialog und Frieden öffnen.

Aber es ist nötig, dass wir diesen Pfad breiter und besser machen, damit alle von uns die wahrhaft Frieden ersehnen ihn mit Leichtigkeit gehen können.

Es gibt dennoch diese, die grosse Hindernisse in den Weg stellen wollen, damit wir stolpern, oder um den einzige Pfad der uns zu Frieden mit Gerechtigkeit und Würde führt zu versperren.

Die Bewilligung und den Respekt für das COCOPA Gesetz − das das Essentielste der San Andres Vereinbarungen erfasst − ist eine Notwendigkeit. Denn die Verleugnung und Ablehnung dieses Vorschlages würde das Brechen der Erfüllung der unterzeichneten Verträge bedeuten, und ein mangelnder politischer Wille den Konflikt zu lösen, was die Möglichkeit einen Frieden mit Gerechtigkeit und Würde zu erreichen vermindern würde.

Denn dies würde auch das Ignorieren der Existent der indigenen Völker bedeuten.

Es würde bedeuten zu versuchen uns zu exterminieren und aus der Geschichte zu löschen.

Dass wir als indigene Völker weiterhin auf die selbe Weise behandelt werden müssten, verfolgt, unterworfen und von allen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsprogramme des Landes ausgeschlossen.

Aber diese lange Geschichte des Schmerzes und des Leidens sollte ein für alle Mal beendet werden.

Unsere Völker werden nicht länger passiv bleiben. Unsere Stimmen und Schreie von Ya basta! werden nie wieder zum Schweigen gebracht werden.

Unsere Leute sind, und sollten sein, die Erschaffer und Besitzer ihrer eigenen Geschichte sein.

Der Marsch der Indigenen Würde − begonnen in den Bergen des mexikanischen Südostens am 24 Februar, mit der Unterstützung und der Teilnahme von Millionen indigener und nicht-indigener Brüder und Schwestern aus Mexiko und der Welt − machte es möglich dass wir heute, am 28. März 2001, von diesen legislativen Hallen des Bundeskongresses aus, unsere Botschaft an die Nation und der ganzen Welt richten konnten.

So dass man unsere Worte anhören, und unsere gerechten Forderungen als indigene und nicht-indigene Völker Mexikos berücksichtigen würde. Deshalb sind heute Tausende und Millionen indigene und nicht-indigene Brüder und Schwestern hier, um unsere Stimmen zu erheben, und zu verteidigen und dafür zu sorgen, dass das COCOPA Gesetz erfüllt und in der mexikanischen Verfassung aufgenommen wird.

Auch wenn wir wissen, dass dieser COCOPA Gesetzesvorschlag nicht alles beinhaltet, was zwischen den Parteien in San Andrés ausgemacht wurde, aber um unseren politischen Willen zum Dialog zu demonstrieren und unser Wort zu ehren, akzeptieren wir es. Wir machten diesen Vorschlag zu dem unseren, und wir werden ihn, mit allen indigenen Völker, verteidigen und seine vollständige Erfüllung fordern.

Denn er wird die Garantie dafür sein, dass die Indigenas in unserem Land einen würdigen Platz haben. Dass wir das Recht auf Leben, Bildung, Gesundheit, würdige Häuser, Nahrung und auf das Land das unsere Mutter ist haben.

Dass wir als Völker unser Recht auf Autonomie und freie Selbstbestimmung ausüben können werden, was die Einheit der Völker konsolidiert und garantiert, sie aber nicht spaltet oder balkanisiert, wie einige es beschuldigt haben.

Nur auf diese Weise wird es möglich sein einen Frieden mit Gerechtigkeit und Würde zu errichten, den wir Mexikaner ersehnen und brauchen. Es ist eine Aufgabe und eine historische Verantwortung für alle Mexikaner, eine Pflicht und eine Verpflichtung aller Bürger, über ihre individuellen Interessen hinaus.

Immer kämpfend damit wahre Demokratie, Freiheit und Gerechtigekt existieren und in dieser Nation wahrgemacht werden mögen

Aus dem San Lazáro Regierungspalast
Bundeskongress
Von dem CCRI-CG der EZLN
Mexiko, 28 März 2001.

 Quelle:  
  http://enlacezapatista.ezln.org.mx/ 
 

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