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Menschenjagd an der Grenze

Zapapres-Import vom 12.06.2000
Diego Cevallos, Juni 2000

  Jeden Tag sterben mexikanische Migranten bei dem Versuch, die Grenze Richtung USA zu überqueren. Und die, die es schaffen, riskieren Opfer einer virtuellen Menschenjagd zu werden oder von Polizei oder Einwanderungsbeamten misshandelt zu werden.

"Die makabere Taktiken der Menschenjagd nach nicht dokumentierten Fremden" auf US Boden lautet der Schwerpunkt des 39. Amerikanisch-Mexikanischen interparlamentarischen Treffens in der mexikanischen Stadt Puebla nahe der Hauptstadt.

Mit Flugblättern und im Internet wurde, vermutlich von US − Farmern, dazu aufgefordert, Migranten, Zitat :"zur Strecke zu bringen", was einen Aufschrei seitens einigen Menschenrechtsgruppen verursachte. Präsident Clinton versprach dem nachzugehen und diese Praxis zu stoppen.

Nach bekannt werden dieser Hassparolen wurde ein illegaler mexikanischer Migrant nahe der Grenze von einem US Farmer angeschossen, der zu seiner Verteidigung behauptete, er hätte einen Hund verfolgt. Diese sei nur eines von vielen Beispielen für die Verfolgung mexikanischer Migranten in den Vereinigten Staaten, so Julio Faesler, Vorsitzender des Komitees für internationale Angelegenheiten im mexikanischen Kongress, und fügte hinzu "wir müssen dagegen protestieren". In den USA herrsche ein Klima der Fremdenfeindlichkeit, so Faesler weiter, und die Hauptverantwortung liege beim US Congress. Mexikanische Deligierte hätten schon bei früheren interparlamentarischen Treffen gegen die amerikanischen Einwanderungspolitik protestiert, bislang ohne Erfolg. Im Gegenteil, der US Kongress hat in den letzten Jahren Gesetzt verabschiedet, die die antieinwanderungs Stimmung schüren und die Würde und Menschenrechte von Migranten verletzen, behauptet Faesler.

Mehr als 315.000 illegale mexikanische Migranten schaffen pro Jahr den Weg über die Grenze und finden auch Arbeit. Aber die Anzahl der Toten ist nach Regierungsangaben ständig gestiegen, von 129 im Jahr 1997 auf 356 in 1999, bis zum 17. April diesen Jahres starben schon 105 Menschen. Schärfere Grenzkontrollen und eine Verschärfung der Einwanderungsgesetze, unterstützt durch Regierung und Kongress, nötigen die Migranten zur Suche nach immer gefährlicheren Routen, meistens durch Wüstengebiete. Entlang der
3.200 km langen Grenze sind 7.705 Grenzbeamte postiert, fast doppelt so viele wie 1994. Die technische Ausrüstung umfasst Radar, Infrarotkameras, Bewegungs- und Wärmesensoren sowie Videokameras, außerdem wurden an bestimmten Abschnitten lange Zäune errichtet.

Aber anstatt die Anzahl der illegalen Einwanderer einzudämmen, gibt es nur mehr Tote und mehr Misshandlungen. In 1999 wurden 70 Fälle von Menschenrechtsverletzungen an mexikanischen Migranten gemeldet, die meisten davon wurden von der Polizei begangen. Dieses wird auch Thema von mexikanischen und amerikanischen Funktionären nächste Woche in Washington sein, ebenso wie bei einem Treffen der beiden Präsidenten Clinton und Zedillo Anfang Juni.

Zwar ist die Verbindung zwischen den beiden Ländern seit dem NAFTA Abkommen engen denn je, jedoch räumen beide Fehler beim schwierigen Thema der Einwanderungspolitik ein. Mexiko beschuldigt die USA, illegale Einwanderer wie Kriminelle zu behandeln und weist dabei auf die Arbeiter hin, die auch zur amerikanischen Wirtschaft beisteuern.


Quelle: Zapapres
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