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Angeblicher Reporter in Bolom Ajaw ein CISEN-Agent
La Jornada vom 24.02.2008 |
Hermann Bellinghausen |
übersetzt von Dana |
Ocosingo, Chiapas, 23.02.2008. Eine neue, wenn auch nicht offizielle Regierungsversion über die Vorfälle, die sich am letzten Donnerstag im Dorf Bolom Ajaw zugetragen haben, gibt an, dass der "Reporter", der angeblich von zapatistischen Unterstützungsbasen dieser Gemeinde, in der Gegend der Wasserfälle von Agua Azul festgenommen wurde, in Wirklichkeit "ein Agent der Zentrums für Nationale Ermittlungen und Sicherheit (CISEN, eine dem Regierungsministerium untergeordnete Bundesinstitution) ist".
Seit Freitag haben Quellen der Staatsregierung diese Version an einige Reporter verbreitet. Wie die Nachrichtenagentur Mirada Sur berichtet, seien "Elemente der staatlichen Präventivpolizei und ein CISEN-Agent" von "vermeintlichen EZLN-Unterstützungsbasen aus dem Bezirk Chilón festgenommen und entwaffnet worden, als der Agent dabei war in Begleitung der staatlichen Polizisten, Aufnahmen von einem besetzten Grundstück in Salto de Agua zu machen".
Allerdings gehört Bolom Ajaw der autonomen zapatistischen Region La Montaña an, die im Bereich des offiziellen Bezirks von Tumbalá liegt (weder in Chilón noch Salto de Agua). Die aus Palenque bezogene Information gibt an, dass "sechs staatliche Präventivpolizisten der Streife PEP-315 nach Agua Azul abkommandiert wurden", um den Bundesagenten zu bewachen, der Aufnahmen "von einem als Bolom-Ajau (sic) bekannten Grundstück machte, das von Zapatisten besetzt ist; ein landwirtschaftliches Problem, das seit mehreren Jahren ungelöst ist und zu Konflikten zwischen Zapatisten und Ejidobewohnern geführt hat".
Während die Junta der Guten Regierung des Caracols von Morelia, auf Anfragen von La Jornada hin erklärte, noch dabei zu sein die Vorfälle zu untersuchen, berichte der zitierte Journalist: "Scheinbar fassten die zapatistischen Indigenas von Bolom-Ajau die Anwesenheit bewaffneter Polizisten und eines Spionage betreibenden CISEN-Agenten auf ihrem Gebiet als eine Provokation auf, und haben diese daraufhin in Gewahrsam genommen und entwaffnet". Am Abend des gleichen Donnerstags, "denunzierten die Polizisten die Vorfälle vor der Distriktstaatsanwaltschaft in Palenque, die eine vorläufige Untersuchung einleitete".
Polizeiquellen in Palenque ließen am Freitag durchblicken, das "ein Einsatz zur Bergung der Waffen" erfolgen könnte. Der Mirada Sur zufolge, "herrscht in den oberen Rängen der Regierung von Chiapas Unbehagen, weil der Vorgesetzte der festgenommenen Polizisten, dem Antrag des CISEN-Agenten auf Unterstützung Folge geleistet hatte, ohne die nötige genehmigung einzuholen, obwohl es sich dabei um ein delikates Anliegen auf Bundesebene handelt."
Quelle: | |||
https://www.jornada.com.mx/2008/02/24/index.php?section=politica&article=010n2pol | |||
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