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Die deutsche Firma PUMA verletzt Arbeitsrecht in Mexiko

News vom 04.02.2003

  Nachstehend die auszugsweise Uebersetzung/Zusammenfassung der Infromationen, am 04.02.2003 in den "Labor Alerts" der CAMPAIGN FOR LABOR RIGHTS verbreitet wurde.

Die Christliche Initiative "Oscar A. Romero" in Muenster, und die "Kampagne fuer saubere Kleidung" (Clean Clothes Campaign) haben sich des Falles angenommen.



Die Textil-Maquila Matamoro (Puma-Vertragsfirma) in Puebla ist der Ort heftiger Auseinandersetzungen um das Recht zur Gruendung unabhanegiger Gewerkschaften und der Zahlung ausstehender Loehne. Nach 3 Wochen Arbeit ohne Lohn begannen 190 der 250 ArbeiterInnen dieser Maquila am 13.01. 2003 einen spontanen Streik. Neben dem ausstehenden Lohn klagten die Streikenden, dass sie zu Ueberstunden hinter verriegelten Tueren gezwungen wuerden und dass der Tageslohn unter dem gesetzlichen Minimum fuer diese Region (39 Pesos) liege. Am gleichen Tag bildeten ueber 160 ArbeiterInnen eine unabhaengige Gwerkschaft, das Sindicato de Trabajadores de la Empresa Matamoros Garment. Wie ueblich, wurden die Arbeiter darueber informiert, dass sie bereits eine Gewerkschaft haetten — und zum ersten Mal in 4 Jahren besuchten sogenannte "Gewerkschaftsvertreter" die Maquila, um die ArbeiterInnen zur Beendigung des Streiks zu bewegen. Das in Mexiko weit verbreitete Tete-á-tete zwischen "gelben" gewerkschaften und den Unternehmen betraf auch die Maquila Matamoro. In diesem Fall hatte die Confederation de Trabajadores Mexicanos (CTM) einen Vertrag mit der Maquila unterschrieben ohne das die ArbeiterInnen jemals erfuhren, dass die CTM ihre Vertretung war.

Waehrend des eintaegigen Streiks wurde versucht, Kontakt zu Puma in Deutschland aufzunehmen. Puma versprach "sofortiges Handeln" und das sofortige entsenden eines Frimenvertreters in die Maquila.

Am 17.01.03 verkuendete der Manager der Fabrik, John Whittinghill das Ergbenis von Puma’s "sofortigem Handeln": Die Kuendigung seiner Auftraege und die Ablehnung fuer die ausstehenden Loehne aufzukommen. Entgegen seinen Versprechungen sandte Puma keinen Firmenvertreter.

Matamoro ist eine Maquila, die Berufsbekleidung fuer Restaurants und Krankenhaeuser in den USA unter dem Label "Angelica" und Sportkleidung fuer Puma herstellt. In Spitzenzeiten waren hier ueber 1000 ArbeiterInnen beschaeftigt. Viele ArbeiterInnen hatten wegen sich verschlechternder Arbeitsbedingungen und staendig verspaetet gezahlter Loehne gekuendigt — eine Taktik, die vermutlich implementiert wurde, um die ArbeiterInnen zur Kündigung zu bewegen anstelle ihnen zu kuendigen (was von der Firma Kompensationszahlungen erfordert haette).

Am 20.01.03 reichten die ArbeiterInnen die Unterlagen ein, um fuer ihre unabhaengige Gewerkschaft den erforderlichen juristischen Status zu erhalten. Auch hier reagierte das Management sehr zuegig. Am 21.01. wurden alle Puma-Schilder entfernt, die Sprecher der unabhaengigen Gewerkschaft wurden zum Matamoros-Managemnent gerufen und ihnen wurde mitgeteilt, dass die Maquila infolge ihrer Aktivitaeten den Puma-Vertrag verloren haetten und das ihnen die ausstehenden Loehne nicht gezahlt werden wuerden.

In einem naechsten Schritt erklaerte sich Puma einverstanden, mit der unabhaengigen Gewerkschaft zu verhandeln (was an sich eine de- facto-Anerkennung dieser Gewerkschaft ist), aber nur wenn sie ihre Beschwerden zurueckziehen wuerden.

Schliesslich bestaetigte Puma am Freitag, 24.01.2003, offiziell, dass der Vertrag Matamoros gekuendigt und dass dies bereits im Oktober 2002 geschehen sei, und dies obwohl die dortigen ArbeiterInnen noch Puma-Textilien bis zum Spontanen Streik am 13.01.2003 genaeht hatten. Puma kann auch nicht einen Vertrag im Oktober 2002 gekuendigt haben am 18.01.2003 noch offizielle Vertreter in das Werk schicken, um mit der Belegschaft zu verhandeln.

Vor zwei Jahren gab es bei Matamoro aehnliche Forderungen wegen nicht ausgezahltem Lohn. Damals wurden die gewaltlos protestierenden ArbeiterInnen von der Polizei angegriffen und eine reihe von ihnen verwundet. Damals wurden viele Arbeiter ausgeschlossen und erhielten ihre ausstehenden Loehne niemals.

PUMA muss fuer diese rechtswidrigen Handlungen zur Verantwortung gezogen werden!

Weitere Infos in nachfolgenden Mails und unter
http://www.ci-romero.de/seiten/kampagnen/ccc/ccc.html

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