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Einheimischer Mais in Chiapas in Gefahr

Poonal vom 29.04.2003
Poonal 570 vom 22.04.2003

  (San Cristobál de las Casas, 22. April 2003, adital-poonal).- Conrado Márquez, Spezialist und Professor an der Autonomen Universität von Chapingo, sagte, es bestehe das Risiko, dass in Chiapas der einheimische Mais verschwinden wird. Grund dafür sei die Kreuzung mit genetisch verändertem Mais, der im ganzem Gebiet von Frailesca gesät wird. Er erklärte weiter, die ersten negativen Effekte der Verwendung von genmanipuliertem Saatgut sei das Sterben von nützlichen Insekten wie Bienen und Schmetterlingen.

In einem Interview im Rahmen des vierten Maya-Mais-Treffens erklärte der Ingenieur, dass im Gebiet von Frailesca, sowohl im Inland als auch an der Küste, genetisch veränderter Mais geerntet wurde, der den heimischen Mais verdränge. Obwohl die mexikanische Regierung es immer wieder leugne, gäbe es nur noch einige Regionen, wo der einheimische Mais angebaut wird.

Auch wenn in den Hochebenen von Chiapas keine genetischen Veränderungen am Mais vorgenommen wurden und es deshalb keinen Mais dieser Art gibt, besteht trotzdem das Risiko, dass beim Import von Maissamen aus den Vereinigten Staaten, dieser sich im restlichen Land verbreitet.

Das größte Risiko bestehe darin, dass der genetisch veränderte Samen, die Gene des einheimischen Maises beeinflusst, erklärt Márquez, und so im Laufe der Zeit der natürliche, also genetisch nicht veränderte, Mais verloren gehe.

Gleichzeitig sprach er über negativen Folgen des Anbaus von genetisch verändertem Mais. Seine toxische Wirkung vernichte nützliche Insekten wie Schmetterlinge und Bienen, gesundheitliche Schäden für Menschen seien jedoch bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen worden.

Allerdings ist die Gesetzgebung in einigen europäischen Ländern sowie in den USA strenger in Bezug auf die Verarbeitung genetisch veränderter Lebensmittel und schreibt eine Kennzeichnung der entsprechenden Produkte vor, so dass der Verbraucher selbst entscheiden kann. Diese Kennzeichnung gibt es in Mexiko nicht.

"Man schätzt, dass von den sechs Millionen Tonnen Mais, die aus den Vereinigten Staaten importiert werden, 30 Prozent genetisch verändert sind. Allerdings weiß niemand genau, in welchen Produkten dieser Mais verwendet wird, vermutlich in Tortillas und Tierfutter", sagte Márquez.

In diesem Zusammenhang kritisierte er, dass die mexikanische Regierung diese Importe nicht streng kontrollieren würde, sondern den nordamerikanischen Firmen die komplette Freiheit lasse.

Er ergänzte noch, dass Mexiko das einzige Land sei, in welchem es 41 Maissorten und 300 Varianten gäbe. Er machte seinen Zuhörern klar, dass es in Chiapas 17 dieser Varianten gäbe, weshalb der Jahrtausend alte Samen ein Erbe sei, welches man erhalten und schützen müsse.


Quelle: poonal
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