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Erste Denuncia der Juntas der Guten Regierung
Denuncia vom 19.08.2003 |
Caracol ’Que Habla Para Todos’, Roberto Barrios
An die Öffentliche Meinung
An die Nationale und Internationale Zivilgesellschaft
An das Netzwerke der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte
Wir denunzieren:
Am Samstag, 16. August 2003, inaugurierte der Bezirkspräsident von Palenque, Chiapas, im Beisein von PRIistas aus dem besagten Ejido, die kürzlich durchgeführte Straßenbesserungsarbeiten. Dies wurde auf allen Radiostationen, die von der schlechten Regierung kontrolliert werden, verkündet, wobei sie die indigene Bevölkerung belogen, und ihnen erzählten, dass die Strasse zu ihrem Nutzen repariert worden wäre, um ihnen das Projekt "Feste Erde" leichter schicken zu können, wie Señor Alfredo Cruz Guzmán erwähnte. Stattdessen brachte es mehr Feindseligkeiten und Provokationen, und die PRIistas fühlen sich mutiger, wie die Vorfälle der letzten Tage beweisen. Am Freitag, dem 15. August 2003, kassierten PRIistas aus dieser Gemeinde — genauer, ein Pastor der Pfingstkirche, Pascual Gómez Pérez — von einem Lastwagen des Autonomen Bezirkes 50 Pesos, um das Ejido passieren zu dürfen. In den vergangenen Tagen haben sie auch den Fahrer eines anderen autonomen Wagens beleidigt, und forderten ihn auf ihnen alkoholische Getränke zu bringen.
Wir möchten ebenfalls denunzieren, dass die lokalen FM Radiostationen verbreiten, es gäbe in Roberto Barrios keine Zapatisten mehr. Wir fragen uns, wie viel der Bezirkspräsident von Palenque den Reporter zahlen muss, damit sie diese Lügen erzählen.
Die Junta der Guten Regierung und die autonomen Gemeinden in Rebellion erklären, dass alles was in den Medien veröffentlicht wurde Lügen sind, um die Gemeinden zu kontrollieren. Wir haben seit dem Tag der Inauguration die Ankunft von Fahrzeugen mit Personen beobachtet, die an den Bau eines Touristenzentrums an den Rio Bascán Wasserfällen interessiert sind. Wir wissen auch, dass sie bereits einen Ausschnitt geöffnet haben, und dass auch bereits ein Termin für den Beginn der Bauarbeiten für die Straße feststeht, die vom Puyipá Ejido bis zu den besagten Wasserfällen führen soll. Es wird der 1. September sein. Die Straße wird vom Ministerium für öffentliche Arbeiten der Bezirkspräsidentschaft von Palenque gebaut werden. Ebenfalls an dem Touristenprojekt beteiligt, sind die Regierungsinstitutionen, die wir bereits am 21. Juni, 2003 denunziert haben: INI, SEDESOL, SRA, SEMARNAP und das Ministerium für Tourismus.
Wir warnen Vicente Fox und Pablo Salazar, dass wir ihnen nicht gestatten werden, weiterhin unsere Rechte als indigene Völker zu ignorieren, wie das Recht auf freie Selbstbestimmung für das Land, das wir bewohnen, und das Recht über Pläne, die sie für unser Land haben konsultiert zu werden.
Wie wir bereits in unsere Denuncia vom 21. Juni 2003 erklärt haben, werden die zapatistischen Unterstützungsbasen und die autonomen Gemeinden in Rebellion zu Mitteln greifen, die über die Denuncias hinausgehen, wenn die Regierung weiterhin darauf besteht, dieses Touristenzentrum zu bauen.
Wir möchten ebenfalls die neuesten Vorfälle von militärischen Belästigungen melden, die in dem Autonomen Bezirk Trabajo Rebel stattgefunden haben:
11. August, 2003: Gegen 19:20 Uhr abends drang ein Armeekonvoi in das Ejido Belisario Domínguez ein. Sie kreisten 30 oder 40 Minuten lang durch die gesamte Gemeinde, und sogar durch das Zentrum. Eine Person aus dem Ejido fragte sie, was sie dort machten, und die Soldaten sagten, sie würden nach einer Person namens Cristóbal suchen. Sie verließen die Gemeinde ohne mit irgendjemanden sonst zu sprechen.
Wir möchten ebenfalls die neuesten Vorfälle von militärischen Belästigungen melden, die in dem Zapatistischen Autonomen Bezirk Vicente Guerrero stattgefunden haben:
10. August, 2003: Gegen 11:00 Uhr vormittags, kam ein Lastwagen mit 20 Soldaten in die Gemeinde von Francisco Villa an, die viele Personen befragten. Ein paar Minuten später betraten sie die Gärten und forderten die jungen Leute zum Spielen auf.
10. August, 2003: Ein militärischer Kontrollposten mit sechs Soldaten wurde auf halber Strecke vom Ejido San José Usumacinta errichtet. Sie fragten einen Herren, ob Migranten dort durchkommen würden, und wer vorbeilief. Sie sagten ihm auch, dass sie wiederkommen, und dann Essen und Bier mitbringen würden, damit sie eine nette Unterhaltung führen könnten.
10. August, 2003: Gegen 11:00 Uhr vormittags erreichte ein Fahrzeug mit 20 Bundessoldaten die Gemeinde Arroyo Granizo, die zum Landeplatz unterwegs waren um diesen zu fotografieren, aber keine Erlaubnis dafür erhielten. Sie wollten wissen, wer die Ejido Autoritäten wären, aber diese Information erhielten sie nicht. Sie sagten sie würden wiederkommen.
11. August, 2003: Nach der Rückkehr der Autonomen Autoritäten von der Fiesta im Caracol II, Oventik, kursierten während des Nachmittags und eines Teils der Nacht, zwei Soldaten durch die Gemeinden San Pedro, Portaceli, La Caoba, San Francisco Palenque und Cuahutemoc Chanacalá. Dieser Akt der Militärpräsenz und des Eindringens in unsere Gemeinden, zeigen deutlich, dass unsere verfassungsrechtlich anerkannten Menschenrechte jederzeit verletzt werden können.
11. August, 2003: Gegen 12:00 Uhr nachmittags kamen 20 Soldaten in einem großen Lastwagen in das Ejido Nueva Betania, und fragten ob es dort EZLN Unterstützungsbasen gäbe, aber man erteilte ihnen keine Informationen.
11. August, 2003: Gegen 20:00 Uhr abends erschienen zwei Fahrzeuge mit Soldaten in die Gemeinde Boca Chanacalá, eins davon machte auf der Hauptstrasse halt, und das andere fuhr bis zur Hängebrücke. Sie fragten ob die Strasse dort endete oder weiterginge, denn sie sagten, sie hätten einen Compañero verloren und würden nach ihm suchen.
13. August, 2003: Gegen 10:00 Uhr vormittags, wurde eine Gruppe Soldaten beim Fischen im Fluß El Azufre gesichtet, auf halben Weg vom Ejido Pueblo Nuevo Usumacinta. Als einige Personen an ihnen vorbeigingen, stellten sie ihnen verschiedene Fragen. Sie sagten ihnen, wenn es dort Zapatisten gäbe, würden sie ihnen Geld bringen, weil es das ist was sie wollten. Einige Leute sagten ihnen, dass es welche gäbe, im Ejido von Las Delicias, und hier in San José.
14. August, 2003: Gegen 16:00 Uhr nachmittags erreichte ein Lastwagen mit Soldaten das Ejido Albino Corzo, Sektion 1. Sie parkten ihr Fahrzeug und sechs Soldaten stiegen aus. Drei von ihnen gingen in ein verlassenes Haus um dort Karten zu spielen, und die anderen drei liefen durch die Gärten, während die anderen im Lastwagen blieben.
Militärische Einfälle finden ebenfalls in den Gemeinden Francisco León, Ejido Río San Diego und Arroyo Jerusalén.
Diese Vorfälle gegen unsere Gemeinden ereigneten sich am 7., 8., 9., 10., 11., 12. und 13. August 2003, nach der Rückkehr unserer autonomen Autoritäten aus dem Caracol II, Oventik, Chiapas.
Aus diesem Grund machen wir diese Vorfälle bekannt, da sie unternommen werden, um unsere zapatistischen Brüder zu verfolgen und einzusperren.
Wir fordern die Staats- und Bundesregierungen auf, die Armee aus unsere Gemeinden zurückzuziehen, und uns so zu respektieren wie wir sind, denn sie versuchen den Frieden zu zerstören, und es besteht nicht der leiseste Zweifel, dass sie unsere individuellen und kollektiven Rechte verletzten würden.
19. August, 2003.
Aus der Junta der Guten Regierung "Semilla Que Va a Producir"
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