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Zurückspulen 2: Über den Tod und andere Alibis
Kommunique vom 22.12.2013 |
übersetzt von RedmycZ, Christine |
Dezember 2013.
»Man weiss, dass man tot ist, wenn die Dinge, die Einen umgeben aufgehoert haben zu sterben.«
Elías Contreras.
Beruf: Untersuchungsbeauftragter des EZLN.
Familienstand: verstorben.
Alter: 521 Jahre und etwas mehr.
Elías Contreras.
Beruf: Untersuchungsbeauftragter des EZLN.
Familienstand: verstorben.
Alter: 521 Jahre und etwas mehr.
Es ist Morgengrauen, und wenn sie mich fragen wuerden, aber das hat niemand getan, wuerde ich sagen, dass das Problem der Toten die Lebenden sind.
Denn dann kommt es immer wieder zu diesem absurden, unnuetzen und empoerenden Streit wegen des Hingeschiedenen.
Das »ich kannte sie/ihn-habe gesehen − man hat mir gesagt« ist nur ein Alibi, welches das »ich bin der Verwalter dieses Lebens, denn ich verwalte den Tod« verbirgt.
So etwas Aehnliches wie das »copyright« des Todes, verwandelt in Ware die man besitzt, die man austauscht, die zirkuliert und konsumiert wird. Noch mehr, es gibt sogar Raeumlichkeiten dafuer: Buecher ueber Geschichtsschreibung, Biographien, Museen, Chroniken, Thesen, Zeitungen, Zeitschriften und Kolloquien.
Und dann ist da noch dieser Schwindel der Bearbeitung der Geschichte, dazu geschaffen um Fehler zu glaetten.
Die Toten werden dann dazu missbraucht, um ueber sie fuer sich ein Monument zu erbauen.
Aber nach meiner bescheidenen Meinung besteht das Problem mit den Toten darin, sie zu ueberleben.
Entweder man stirbt mit ihnen ein wenig, oder ein Vieles, jedes Mal.
Oder man ernennt sich selbst zu ihren Wortfuehrer. Schlussendlich koennen sie nicht mehr sprechen, und es ist nicht ihre Geschichte, die erzaehlt wird, sondern eine Rechtfertigung der eigenen.
Oder man kann sie auch dazu verwenden, um das langweilige »ich-in Deinem / Ihrem − Alter...« zu verkuenden. Wenn die einzige ehrliche Art, diese billige und gar nicht originelle Erpressung (fast immer an Jugendliche und Kinder gerichtet) zu ergaenzen ein ’habe viel mehr Fehler als Du/Sie begangen’ waere.
Und hinter der Geiselnahme dieser Toten steht der Kult fuer die Geschichtsschreibung, so von Oben, so zusammenhanglos, so unnuetz. Dass die Geschichte, die gilt und etwas zaehlt jene ist, die in einem Buch steht, einer Thesis, einem Museum, einem Monument und in seinen aktuellen und zukuenftigen Aeuqivalenten, die nichts anderes sind als eine kindische Art, die Geschichte der von Unten zu zaehmen.
Denn es gibt die, die auf Kosten der Toten der Anderen leben, und ueber deren Ableben sie Thesen aufstellen, Essays schreiben, Schriften verfassen, Buecher schreiben, Filme machen, Volkslieder und Schlager komponieren, und andere mehr oder weniger stylische Formen um die eigenen Untaetigkeit zu rechtfertigen .... oder die unfruchtbare Aktion.
Das ’du bis nicht tot’ ist vielleicht nichts anderes als ein Leitspruch, wenn deshalb keiner weiter vorwaerts schreitet. Denn nach unserer bescheidenen und gar nicht akademischen Auffassung ist das wichtige der Weg, nicht der Wanderer.
Und ich verwende die Gelegenheit des Rueckspulens dieses Bandes um Tage, Monate, Jahre, Jahrzehnte um zum Beispiel zu fragen:
Vom SubPedro, vom Señor Ik, von der Comandanta Ramona, sind ihre Stammbaeume wichtig? Ihr ADN? Ihre Geburtsurkunden mit Vornamen und Familienamen?
Oder was wichtig ist ist der Weg, den sie mit den Namenlosen, den Gesichtslosen − das heisst, jenen ohne Stammbaum, ohne heraldischem Wappen − gegangen sind?
Vom SubPedro was ist wichtig? Sein wirklicher Name, sein Gesicht, seine Umgangsformen, all das zusammengefasst in einer Thesis, einer Biographie − das heisst, in einer dokumentierten Luege, wie es gerade passt?
Oder ist das Andenken wichtig, das von ihm von den Menschen aufrecht erhalten wird, die er organisiert hat? Ganz sicher haetten ihn die Fanatiker der Religion angeklagt, gerichtet und bestraft, weil er Atheist ist, und die Fanatiker der Rasse auch, aber fuer sein Mestizentum und dafuer, dass seine Haut nicht die Farbe der Erde hat, in diesem umgekehrten Rassismus, der sich ’indigener’ bezeichnet.
Aber die Entscheidung vom SubPedro, des Comandante Hugo, der Comandanta Ramona, der Aufstaendischen Alvaro, Fredy und Rafael zu kaempfen, zaehlt das, weil dem jemand Name, Kalender und Geographie gegeben hat? Oder weil es eine Kollektiventscheidung ist und weil das jemand fortfuehrt?
Wenn jemand kaempfend lebt und stirbt, sagt er uns in seiner Abwesenheit: ’Erinnert Euch meiner’, ’Ehrt mich’, ’Tragt mich’? Oder auferlegt er uns: ’Macht weiter’, ’gebt nicht auf’, ’ergebt Euch nicht’, ’verkauft Euch nicht’?
Das heisst, ich fuehle (und wenn ich mit anderen compas spreche, weiss ich, dass das nicht nur mein Gefuehl ist) worueber ich unseren Toten gegenueber Rechenschaft ablegen muss ist, was getan wurde, was noch fehlt und was getan wird, um das zu erreichen, was der Grund dieses Kampfes war.
Vielleicht irre ich mich, und jemand erklaert mir, dass der Sinn jeden Kampfes darin besteht, in der Geschichtsschreibung verewigt zu werden, in der geschriebenen oder erzaehlten Geschichte, denn es ist das Beispiel der Toten, ihre verwaltete Biographie, was das Volk veranlasst, zu kaempfen, und nicht die Ungerechtigkeit, die Sklaverei (was der wirkliche Name fuer fehlende Freiheit ist), der Aautoritarismus.
Ich habe mit einigen compañeras, compañeros, Zapatistinnen und Zapatisten des EZLN gesprochen. Sicher, nicht mit allen, aber jene, die ich noch sehen kann, mit denen ich noch zusammen sein kann.
Es gab Tabak, Kaffee, Worte, Schweigen, Uebereinstimmungen.
Es war nicht der Drang nach Unsterblichkeit, sondern das Verantwortungsgefuehl, das uns dazu brachte, im Guten wie im Schlechten. Die Notwendigkeit, etwas gegen die tausendjaehrige Ungerechtigkeit zu tun, diese Empoerung, die fuer uns so charakteristisch fuer ’Humanitaet’ steht. Wir brauchen keinen Platz in irgendeinem Museum, Thesis, Biographie, Buch.
Daher werden wir uns, eine Zapatistin, ein Zapatist beim letzten Atemzug fragen: ’Werden sie sich meiner erinnern?’ Oder fragen wir uns: ’sind wir auf den Weg um einen Schritt vorangekommen?’’Gibt es jemand, der weiter schreitet?’
Wir Frauen und Maenner, wenn wir das Grab vom Pedro besuchen, sagen wir ihm, was wir gemacht haben, damit man seiner gedenke, oder erzaehlen wir ihm, was im Kampf geschehen ist, was noch fehlt (denn immer fehlt, was fehlt), wie klein wir noch immer sind?
Tun wir richtig, wenn wir die ’Macht’ ergreifen und ihm eine Statue errichten?
Oder wenn wir ihm sagen koennen: ’Hoer mal Pedrin, hier machen wir weiter, wir haben uns nicht verkauft, wir haben nicht aufgegeben, wir haben uns nicht ergeben’?
Ja und wenn wir schon dabei sind, zu hinterfragen....
Die Tatsache, dass wir einen anderen Namen annehmen und das Gesicht verbergen. Dient das dazu, uns vor dem Feind zu verstecken oder die Rangliste seines Mausoleums herauszufordern, seine hierarchische Nomenklatur, seine Angebote zum Kauf und Verkauf, wenn die auch nur als Beamten-Posten, Praemien, Lob und Huldigung verkleidet sind, grosse Clubs oder klein in Anhaengerschaft?
/Ja mein Lieber, die Zeiten aendern sich, frueher hat man dem Lehrer oder der Lehrerin − oder seinem/ihrem Aequivalent des Wissensmandarins − die Buecher getragen um sich einzuschmeicheln, seine/ihre Worte bewundert , ihn oder sie angehimmelt. Heute sendet man Posts zu seinen/ihren Schriftstuecken, es werden ’likes’ zu seiner/ihrer web page verteilt, man schliesst sich seinen/ihren durcheinander zwitschernden Anhaengern an......
Ich will damit sagen: Ist es uns wichtig, wer wir sind? Oder ist es wichtig, was wir machen?
Die Bewertung, die uns interessiert und die uns wichtig ist, ist das die von aussen, oder die der Realitaet?
Der Massstab fuer unseren Erfolg oder Misserfolg misst sich an dem, was ueber uns in den bezahlten Medien, in den Thesen, in den Kommentaren, in den ’nach oben zeigenden Daumen’, in den Geschichtsbuechern, in den Museen erscheint?
Oder in dem, was wir erreicht haben, wo wir uns geirrt haben, in dem, was gelungen ist, was noch zu erledigen bleibt?
Und wenn wir weiter zurueckspulen...
Von der Chapis. War es wichtig, dass sie glaeubig und eine konsequente Christin war oder ist es wichtig, dass sie lebte, kaempfte, mit uns als Christin, fuer die, die sie niemals gekannt haben? Sicherlich haetten die Fanatiker des Atheismus sie dafuer angeklagt, gerichtet und verurteilt, dass sie nicht an die Religion des ’ismus’ glaubte, welche Begruendung und Leitung aller Kaempfe monopolisieren moechte.
Irgendwann, nachdem sie ’Das Evangelium nach Jesus Christus’ von Jose Saramago gelesen hatte, suchte die Chapis den Schriftsteller und compañero auf um ihm nicht nur zu sagen, dass ihr das Buch nicht gefallen hatte sondern auch, dass sie ihre eigene Version zu diesem Thema schreiben werde. Ist es wichtig, ob sie Saramago getroffen hat , ob sie ihm das gesagt hat, ob sie ihre Version geschrieben hat? Oder ist ihre Entscheidung, es zu tun, wichtig?
Und der Tata Don Juan, ist nur sein Familienname ’Chavez Alonso’ wichtig, sein Purepecha-Blut, der Hut, der ihn mehr bedeckte und zeigte, so als ob er eine Gesichtsmaske tragen wuerde? Oder ist er auch wichtig wegen der Wege, die durch seine Originalschritte veredelt wurden, in verschiedenen Kontinenten?
Die Maedchen und Buben, die im Kindergarten ABC in Hermosillo, Sonora, Mexico ermordet wurden, die kaum einige Buchstaben in der Biographie erreichten. Sind sie wichtig wegen der Zeilen und Minuten, die sie in den Massenmedien erschienen sind? Oder sind sie wichtig wegen des Blutes, das ihnen Blut und Leben gegeben hat und das jetzt in einer wuerdigen Sturheit um Gerechtigkeit kaempft? Denn diese Maedchen und Buben sind auch jetzt wichtig, obwohl sie nicht mehr sind, fuer die Vaeter und Muetter die sie mit ihrem Tod geboren haben.
Denn die Gerechtigkeit, meine Freunde und Feinde besteht auch darin, zu verhindern, dass sich die Ungerechtigkeit wiederhole, oder dass sie den Namen wechsle, oder das Gesicht, oder die Fahne, oder das ideologische Alibi, das politische, das rassistische, des Geschlechts.
Das heisst, wir (und andere wie wir, viele Maenner und Frauen, viele, viele, alle) kaempfen um besser zu sein, und wir akzeptieren wenn die Realitaet uns sagt, dass wir es nicht erreicht haben, aber wir unterlassen es deshalb nicht, weiter zu kaempfen.
Denn es ist nicht so, dass wir hier unsere Toten nicht ehren. Ja wir tun es. Aber wir tun es kaempfend. Taeglich, zu jeder Stunde. Und immerzu bis wir den Boden anschauen, zuerst in gleicher Hoehe, dann nach oben, und wir bedecken uns mit dem Schritt des compañero.
Nun denn, die Seiten werden mehr und mit ihnen waechst auch die Sicherheit, dass all das fuer niemand wichtig ist, dass es nicht bedeutungsvoll ist, dass es nicht ist was-die-Nation- der-historische-Augenblick-die-Lage verlangt, dass es besser ist, eine Geschichte zu erzaehlen.... oder eine Biographie zu schreiben.....oder ein Monument zu errichten.
Von den drei Dingen, da bin ich fest davon ueberzeugt, ist das einzige was sich lohnt, das erste.
Das heisst, ich werde Euch, so wie Durito mir sie geschildert hat, die Geschichte von der Katze-Hund erzaehlen (Vorsicht: jetzt muessen Sie ’Zurueckspulen 3’ lesen).
Vale. Salud und bezueglich der Toten, schaut vor allem auf den Weg, den ihr Schritt gegangen ist, denn es braucht noch Schritte, die diesen gehen.
Der Sup, der sich die Gesichtsmaske mit makabrer Koketterie zurecht rueckt. P.S. WELCHES ZU EINER WIRKLICH AKTUELLEN DEBATTE STELLUNG NIMMT. ’Die Videospiele sind die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln’, konstatiert Durito. Und fuegt hinzu: ’Im Jahrtausende waehrenden Kampf zwischen den Fanatikern des PS und Xbox kann es nur einen Verlierer geben: den User’. Ich wagte nicht zu fragen, worauf er sich bezieht, aber ich nehme an, mehr als einer, mehr als e ine, werden verstehen.
P.S. ZU UMFANGREICH UM IN EINEM’TWIT’ PLATZ ZU FINDEN. (wahrscheinlich liegt das an der dicken Rechnung). Der selbsternannte ’Gouverneur’ von Chiapas, Mexiko, hat feierlich erklaert, dass seine Verwaltung mit Hilfe eines Austeritaetsprogrammes ’sich den Guertel enger geschnallt hat’,. Als Beweis seiner Entscheidung hat er mehr als 10 Millionen Dollar in einer nationalen Werbekampagne ausgegeben, die nicht weniger laecherlich ist, weil sie massiv, teuer und illegal ist. Aber nachdem einige Medien sich ihren Teil vom Kuchen abschneiden, ist der ’unreife’, ’unerfahrene’, ’unausgegorene’ Angestellte eines Unternehmens, welches weder Partei noch gruen ist, und noch viel weniger oekologisch, auch nicht mexikanisch (gut, er ist nicht mal Gouverneur, also warum soll man sich mit Kleinigkeiten aufhalten) jetzt in den Seiten und Segmenten der selben Presse, die ihn als ’Buberl’ attackierten ein ’Staatsmann’, der nicht fuer persoenliche Werbung Geld ausgibt, sondern dafuer, um ’den Tourismus nach Chiapas zu bringen’. Ja mein Lieber, die Reisebueros bieten schon ein Touristenpaket an, das heisst ’Lernen Sie den Güero Velasco kennen’, auf Basis ’all inclusive’, versehen mit einem ’kit’ mit Brillen, die verhindern, dass man die paramilitaeren Gruppen sieht und das Elend und die Kriminalitaet, die in den wichtigsten Staedten von Chiapas grassieren (Tuxtla Gutiérrez,
San Cristóbal de las Casas, Comitán, Tapachula, Palenque), in einer Gegend, wo man annimmt, dass die Indigenen die Armen sind und nicht die Mestizen. Wenn der grosse Dieb, Juan Sabines Guerrero den Medien Millionen zahlte um Regieren zu simulieren, wo es nur Raub gab, zahlt der jetzige ’Junior’ der Lokalpolitik mehr, weil er vom aktuellen obersten Staatsbeamten gelernt hat (ich glaube er heisst Enrique Manlio Emilio.....nein?, sehen Sie das ist das Problem, wenn man kein Twitter-Account hat?) dass man von einer gerichtlichen Voruntersuchung zum Praesidentschaftskandidaten fuer 2018 mutieren kann, mit Hilfe von nur einigen tausend Millionen Dollar, einem guten Photoshop und einer soap opera.
P.S. VON DEN SICH WIEDERHOLENDEN ZEITUMSTAENDEN. Erlauben Sie mir, meine Damen, Herren, Maenner, Frauen, Fraeulein, Buben, Maedchen und AnderE/R. Erlauben Sie mir, dass ich, schlussendlich impertinent, Ihnen nicht gestatte, die Tuere zu schliessen und alleine zu bleiben, Ihre Frustration wiederkaeuend und Schuldige suchend, so wueten naemlich die, die einen fixen Altar und wechselende Idole haben. Und wenn ich den Fuss nicht hineinstemme, um zu vermeiden, dass Sie die Tuere schliessen und sicher in Ihrem Schloss aus Dogmen verbleiben koennen, sondern im Gegenteil meine Nase dort hinein stecke, wo man mich nicht gerufen hat, dann geben Sie die Schuld meiner Nase, die ja so wie so impertinent ist sowohl in Groesse als auch in der Form. Kommen Sie, erlauben Sie, dass ich Ihren erloschenen, trockenen, sterilen, unnuetzen Hass unterbreche.
Kommen Sie, beruhigen Sie sich, setzen Sie sich, atmen Sie tief durch. Seien Sie stark und betragen Sie sich mit einstudierter Pose der Weisheit, so wie diese Paare, die sich trennen ’wie erwachsene Menschen’, obwohl sie sich leidenschaftlich wuenschen, dem Anderen/die Andere, den Schaedel einzuschlagen (Achtung mit dem Gender).
Ach so, wenn Sie was erreichen, ist es nur auf Grund Ihrer eigenen Anstrengung? Aber wenn was schief geht, dann wird die Verantwortung demokratisiert....und Sie schliessen sich aus. ’Die Foren sind eine Farse’, lautet das Urteil. ’Es werden keine Vermummten zugelassen’ wurde dekrediert (und vergessen Sie es, bei der CONAPRED eine Klage einzureichen wegen Diskriminierung wegen der Bekleidung). ’Nur wir allein werden triumphieren und die Nation wird uns ewig dankbar sein, unsere Namen werden in den Schulbuechern stehen, Kongresse, Statuen, Museen’, freuten Sie sich im vorhinein.
Ja und dann kam was kommen musste, und wie damals, suchen sie jetzt, wem sie die Schuld geben koennen fuer den Misserfolges dieses Kampfes oben. ’Es fehlte an Einheit’, sagen sie, aber sie denken, ’es fehlte daran dass sie sich nicht unserer Fuehrung unterordneten’.
Die als konstitutionelle Reform verkleidete Beraubung hat nicht erst mit dieser Regierung begonnen. Das begann mit Carlos Salinas de Gortari und seiner Reform des Artikel 27. Der
Raub der Agrarboeden wurde damals durch die gleichen Luegen ’gedeckt’, welche jetzt die schlecht bezeichneten Reformen umhuellen: das mexikanische Ackerland ist komplett zerstoert, so als ob es eine Atombombe ausradiert haette. Und alle anderen Reformen verursachen dasselbe. Die Treibstoffreform, die Energiereform, die Bildungsreform, die Justizreform, alles wird teurer werden, alles wird eine schlechtere Qualitaet haben und an allem wird Mangel herrschen.
Bevor das alles geschah und noch vor den jetzigen Reformen, wurden und werden die Originalvoelker ihrer Territorien beraubt, die auch jene der Nation sind. Das moderne fluessige Gold, das Wasser, nicht das Erdoel, wurde gestohlen, ohne dass das die grossen Medien interessiert haette. Der Raub der Bodenschaetze, der ganz deutlich anlaesslich des Lehrstuhles Tata Juan Chávez Alonso durch den Nationalen Indigenen Kongress aufgezeigt wurde, erhielt nicht mehr als einige lustlose Zeilen in der bezahlten Presse, diese Presse die heute jammert, dass das VOLK, diese Entelechie, so richtig nach der Art der politischen Berichterstattung, nichts macht, um den legalen und illegalen Raub, der sich ’Energiereform’ betitelt, zu stoppen. Der Raub geschieht taeglich und ueberall. Aber erst jetzt heisst es, dass das Vaterland verraten wurde.
Und jetzt, Sie, Sie waren bis jetzt taub, jetzt entruesten Sie sich weil man Sie nicht anhoert und Ihnen nicht folgt.
Und Sie sagen, dass nichts geschieht, weil Sie nichts sehen. Sie sagen und man sagt: ’was ICH mache und was unter meiner Aufsicht geschieht, in meinem Kalender, in meiner Geographie, das ist was wert. Alles andere existiert nicht, denn ich sehe es nicht ’.
Und wie koennten Sie denn etwas sehen, wenn Sie die Brillen tragen, die Ihnen die Macht schenkt?
Jetzt entdecken Sie, dass der Staat nicht nur aufgehoert hat, ein Stossdaempfer zu sein, im Sturm der Enteignungen die der Neoliberalismus ist, sondern ausserdem sich auch noch beeilt, um die Brosamen zu raufen, welche die wirkliche Macht hinterlaesst?
Sehen Sie, es ist so, dass die Welt rund ist, dass sie sich dreht und veraendert. Und diese Liste der Zweiteilungen dient Ihnen wenig oder gar nichts: links und rechts, reaktionaer und progressiv, alt und modern, und Synonyme und Antonyme die gerade in der Politik von oben modern sind.
Sehen Sie, was Sache ist, ist die einfache Tatsache, dass Ihre Denkweise ueberholt ist.
Und sie begann genau in dem Moment zu verfallen, als Sie angefangen haben, die Oben zu umarmen (indem Sie den alten Trick verwendeten − der jetzt als Schuss nach hinten los geht − von links-rechts-progressiv-reaktionaer, Alibis erfindend, und diese mit den gleichen
Worten verkleidend, die Ihnen heute zur Falle werden), vergessend, dass die Oben keine Umarmungen ankzeptieren sondern Verbeugungen.
Nein das heisst nicht, dass Sie keine Ideen und Programme haetten. Es ist nur so, dass die veraltet sind. Es spielt keine Rolle, wie modern sie sie verkleiden, noch wie viele klangvolle Worte um sie gemacht werden, noch wie viele tuits diese wiederholen oder wie viele »likes« und Kommentare sie ausloesen.
Sie haben eine Verkuendigung erwartet, das Vergiessen von anonymen Blut, die Fanfare mit ihrem kriegerischen Akzent, die Schlagzeile, die Bilder mit dem auf dem Vaterlandsaltar vergossenem Blut und natuerlich, Sie, und nur Sie waeren der Erloeser.
/ Nein mein Lieber, ich sage Ihnen, der Zapatismus ist nicht mehr das, was er frueher war. Erinnern Sie sich wie es vor fast 20 Jahren war? Wir waren geruehrt von den Bildern mit den anonymen Toten, so anonym dass sie weder Gesicht noch Namen hatten, so weit weg, so indigen, so aus Chiapas? Richtig, Ocosingo ist eine Stadt im Nahen Osten nicht wahr? Ach ja und ihre so brillanten Initiativen wenn es fuer uns eine Buehne gab. Andererseits: wer kann jemand ernst nehmen, der sich weigert, sich bei der Bewegung oder Mobilmachung (Achtung: es handelt sich nicht um dassselbe, lernen Sie endlich zu unterscheiden) die gerade modern sind, einzuschreiben? Oder zu analysieren oder einzuteilen oder zu richten oder zu archivieren? / Wie gesagt, sie sind am Ende, sie laden nicht mehr mal die Presse zu Ihren Feiern ein. Was sollen sie auch feiern? Ausser unsere Lossprechung oder unsere Verurteilung? / Ach ja, aber was wir diesen Zapatonen nie verzeihen werden, ist nicht nur, dass sie nicht alle gestorben sind − und uns damit das Recht uebertragen haetten, ihren Tod zu verwalten im langen Labyrinth der Mausoleen, der Volkslieder, dem ’Du bist nicht gestorben mein Kamarad, Dein Tod wird verwaltet werden’ − sondern dass sie auch ihre Toten so ....so.... so ...zu solchen Rebellen gemacht haben/.
Aber nein, statt alledem ... Post Scripten!
Ich weiss eh, dass Sie das ueberhaupt nicht interessiert, aber fuer die maskierten Frauen und Maenner von hier ist der Kampf, der wichtig ist nicht der, der verloren oder gewonnen wurde. Es ist der, der folgt, und dafuer bereiten sie die Kalender und Geographien vor.
Es gibt keine endgueltigen Schlachten, weder fuer den Sieger noch fuer den Verlierer. Der Kampf wird weiter gehen und jene die sich jetzt an ihrem Triumph weiden, werden den Untergang ihrer Welt erleben.
Im uebrigen machen Sie sich keine Sorgen. Sie haben nichts verloren, denn Sie haben um nichts wirklich gekaempft. Das einzige was Sie gemacht haben war, an andere zu
delegieren, fuer Sie das Monopol eines Sieges zu errreichen, eines Sieges der nicht kommen wird.
Der von Oben wird mit Sicherheit fallen. Aber sein Fall wird nicht das Resultat eines monopoliserten, ausschliessenden, fanatischen Kampfes sein.
Wenn es Ihnen gefaellt, machen Sie so weiter, ziehen Sie weiterhin an denen von Oben, Sie werden bei jeder kleinen Bewegung des Monolyt begeistert sein, aber die Stricke werden ein ums andere Mal reissen.
Statuen und Autoritarismus werden von Unten gestuerzt, so, dass kein Sockel bleibt, wo eine neue Bueste die alte ersetzen kann.
Bis dahin, und das ist meine bescheidene Meinung, ist das einzige, das sich dort oben auszahlt zu tun das, was die Voegel machen: sich anscheissen.
Vale, nochmals und mit Nusseis, obwohl es kalt ist.
Der Sup bereitet sich vor, um zu........
Seht und hoert die Videos, die diesen Text begleiten:
Mit der iberischen Rock Punk-Gruppe Arzua25, diese Nummer mit dem Titel «Zapatista”,
aus der Disco «Bienvenido a la Resistencia”.
Von der Gruppe SKA-FE, aus Columbien, die Nummer «Muerte a la Muerte”.
¡Brincooooolín!
Aus der Serie »Wie es enden haette sollen«, die alternativen Enden zu »Batman, el caballero de la noche asciende«. Video, gewidmet den Maskierten ’Boesen’ (die in den ’transzendentalen Bewegungen nicht akzeptiert werden), wie Gatúbela und Bane (mit ihrer umgekehrten Gesichtsmaske und ausgezeichneter Diktion).
Mit dem unsterblichen Cuco Sánchez, »No soy monedita de oro«, selbsterklaerend.
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[i] Hinweis: Chiapas98 ist ein ehrenamtliches, nicht-kommerzielles Projekt. Sollten Sie nachweislich die Urheberrechte an einem der von uns verwandten Bilder haben und nicht damit einverstanden sein, dass es hier erscheint, kontaktieren Sie uns bitte, wir entfernen es dann umgehend.
Quelle: | |||
http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2013/12/22/rebobinar-2-de-la-muerte-y-otras-coartadas/ | |||
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