Ein Drogenkartell ist vermutlich für den tödlichsten Anschlag auf die mexikanische Polizei seit fünf Jahren verantwortlich. In einer ländlichen Region des Bundesstaates Jalisco wurden 15 Beamte in einem Polizeikonvoi getötet und fünf weitere verletzt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Lokale Medien berichten von 23 Toten. Ob auch Angreifer getötet wurden, blieb zunächst unklar. 

Der Staatsanwaltschaft zufolge ereignete sich der Überfall rund 70 Kilometer östlich des Pazifik-Badeorts Puerto Vallarta. Die Angreifer nutzten zwei Fahrzeuge, um den Konvoi festzusetzen. Anschließend eröffneten Bewaffnete von umliegenden Hügeln aus das Feuer auf die Wagenkolonne. Die Polizisten waren auf dem Weg nach Guadalajara, der zweitgrößten Stadt des Landes. Ein Sicherheitsexperte sagte, der Angriff wirke militärisch geplant.

Die Staatsanwaltschaft nannte keine Verdächtigen. Jalisco ist allerdings der Heimatstaat der zu den stärksten mexikanischen Drogenkartellen gezählten Neuen Generation Jalisco (Cártel de Jalisco Nueva Generación, CJNG). Es gilt als unwahrscheinlich, dass ein anderes Verbrechersyndikat eine derart große Aktion ausführt.

In den vergangenen zwei Wochen hatte es bereits mehrere Angriffe auf Polizisten in Jalisco gegeben: Am 19. März wurden bei einem Angriff auf einen Konvoi fünf Polizisten getötet, am 30. März erfolgte ein Mordanschlag auf den Sicherheitschef des Staates, Alejandro Solorio. Er entkam unverletzt. Am Montag wurde der Sicherheitschef der Stadt Zacoalco de Torres in Jalisco getötet.