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Abschlussworte des Seminars zur kritischen Reflexion

»Die Mauern des Kapital, die Risse der Linken«

Kommunique vom 15.04.2017
übersetzt von Nadine

 

Worte von Subcomandante Insurgente Moisés, Freitag 15. April 2017



Guten Abend.

Danke compañeras und compañeros aus Mexiko und der Welt.

Danke Schwestern und Brüder aus Mexiko und der Welt.

Danke sage ich Ihnen, weil sie große Anstrengung unternommen haben uns zu zuhören in diesen Tagen und hier her zu kommen und wieder zurück zu kehren. Das ist nicht einfach irgendeine Sache.

Wir, die Redner*innen, haben viel gesagt, es liegt an Ihnen auszusieben, was Ihnen nützt, um sich zu organisieren, zu arbeiten und zu kämpfen, dort, wo Sie wohnen.

Wir möchten Ihnen gegenüber nur betonen, dass der Kapitalismus die Welt in seine Fincas [dt. Großgrundbesitz] verwandeln wird.

Das bedeutet, dass wir, die Armen dieser Welt, uns organisieren, kämpfen und arbeiten müssen.

Wir haben schon gesehen, wir haben schon verstanden und haben bereits gesagt, so viele Male, was der Kapitalismus mit uns macht, in unseren Dörfern, wo jede*r wohnt, bzw. in dem Land, in dem wir leben, bzw. auf dem Kontinent, wo wir sind.

Heute haben wir entdeckt, was der Kapitalismus verborgen hielt, darüber, was mit uns geschehen wird, und wir entdeckten sogar den Namen dafür - sie wissen bereits, wie sie es nennen werden und sagen „die Welt ist meine Finca« und in ihr habe ich und werde ich meine Sklaven haben.

Das sagt uns, dass wir arme Menschen darüber nachdenken sollten, wie wir uns organisieren, arbeiten und kämpfen, als Behüter*innen der Welt, die wir sind und „Nein« zum Kapitalismus sagen.

Denken wir darüber nach, wie man sich organisiert, kämpft und arbeitet in der Welt, die der Kapitalismus zu seiner Finca machen will. Man sieht deutlich, dass wir nicht mehr nur für ein Land kämpfen müssen, sondern für die ganze Welt. Das ist es, was wir hier gehört haben, was wir hier gesagt haben, was in Mexiko passiert und was in den anderen Ländern Amerikas passiert und wir sind sicher, dass es genauso auf den anderen Kontinenten ist, denn es ist derselbe Kapitalismus, der alles zerstört. Man muss kein*e Expert*in sein, um zu wissen, dass auf den anderen Kontinenten der Kapitalismus ausbeutet, wir glauben, dass wir Expert*innen sein müssen, darin, wie man den Kapitalismus zerstört, damit dieses Übel nie wiederkehrt.

Wir alle müssen studieren, aber wir dürfen nicht nur im Studium verharren, sondern praktizieren, was wir durch das Studium verstehen; die Geschichten studieren um die Praxis zu verbessern, um voran zu kommen.

Studium bedeutet nicht nur Studium in Büchern, was gut ist, doch Studium bedeutet auch darüber nachzudenken, wie das Leben ist, oder darüber nachzudenken wie man es gut machen könnte, oder wie schlecht das Leben war, und warum so und wie es sein sollte.

Wir alle benutzen das Wort Revolution oder Wandel. Dieser Wandel oder Revolution sollte für alle Männer und Frauen der Welt sein, es ist keine Revolution oder Wandel, wenn es nur für einige wenige Männer und Frauen ist. Genauso, wie die Gerechtigkeit, die Demokratie und die Freiheit für alle sind, so wie es mit allem ist.

Heute rufen uns die compañeros und compañeras des Nationalen Indígena Kongress dazu auf, uns zu organisieren, um auf dem Land und in der Stadt gegen den Kapitalismus zu kämpfen.

Er ruft uns nicht auf, um Stimmen zu bekommen, er ruft uns auf, er sucht uns, die Millionen von Armen auf dem Land und in der Stadt, damit wir uns organisieren und den Kapitalismus in der Welt zerstören.

So sorgt euch nicht compañeros und compañeras, ob ihr abstimmt oder nicht abstimmt, das ist nicht das Problem; das Problem heißt Kapitalismus, es ist die Ausbeutung der wir unterworfen sind und die wir erleiden.

Was wir wollen und was die compañeros und compañeras des Nationalen Indígena Kongress wollen, ist, dass wir in ganz Mexiko auf dem Land und in der Stadt antikapitalistisch organisiert sind.

Es gibt keinen anderen Weg. Das Heilmittel dieser Übel, die wir durch die Schuld des Kapitalismus erleiden, ist unsere Selbstorganisierung. Darum geht es bei der Rundreise, der ernannten Kandidatin und des Indigenen Regierungsrates; es ist wie eine Kommission die eine nationale Rundreise machen wird, um uns dazu aufzurufen uns zu ORGANISIEREN.

In dem sie die Frauen und Männer auf dem Land und in der Stadt direkt anhören, sind dieser Indigene Regierungsrat und die Kandidatin unsere Ohren und unsere Augen, damit sie uns sagen, in der lebendigen Stimme der pueblos [Anmk.: Selbstzuschreibung, wörtlich Völker/Gemeinden], wie das schlechte kapitalistische System der Regierung die Bedürfnisse der Menschen nicht lösen konnte und die pueblos wissen, wie diese Bedürfnisse gelöst werden sollten. Aber es gibt kein organisiertes Volk, welches sich dem entgegenstellt, denn in diesem System, in dem wir uns befinden, werden wir nicht beachtet. Deshalb müssen wir uns organisieren, ohne, dass wir jemanden um Erlaubnis bitten.

Genauso, wie sie uns nicht um Erlaubnis bitten, wenn sie uns ausbeuten. So gibt es keinen Grund, dass wir um Erlaubnis bitten dafür, wie wir uns gegen diese Ausbeutung organisieren.

Wir werden uns selbst leiten, wir erlauben nicht, dass uns jemand anführt; wir hören uns Vorschläge an, lassen sie uns aber nicht aufzwingen, nicht mehr, das hatten wir bereits. Das Volk befiehlt und die Regierung gehorcht, wie wir Zapatistas sagen.

Es ist eine weitere Gelegenheit sich gegenseitig zu hören, damit das Volk von Mexiko vom Land und aus der Stadt die würdige Wut und die Weisheit und Intelligenz zusammenbringen, um unseren Weg den unser Schicksal gehen soll, zu wählen, damit uns nicht der Kapitalismus den Weg vorgibt, den wir gehen sollen und wo unser Schicksal hinführt, über diese Übel haben wir schon so viel gesprochen.

Darum geht es bei der Anstrengung des Nationalen Indígena Kongress, deshalb werden sich die Kandidatin und der Indigene Regierungsrat auf den Weg machen. Nicht um Stimmen zu suchen, wir wissen schon, dass es wenige Stimmen geben wird und mit diesen wenigen Stimmen betrügen sie dich auch noch und sie, des schlechten Systems, werden die Toten reanimieren, damit diese wählen und sie gewinnen. Es reicht!

Wir suchen den Weg unseres Schicksals, das ist der Auftrag der compañeras und der compañeros des Indigenen Regierungsrates und der Sprecherin als unabhängige Kandidatin: die Organisation der ursprünglichen pueblos zu weben, die Entscheidung dieser pueblos zu weben. Auch der Nicht-Indígenas.

Der Nationale Indígena Kongress und der Indigene Regierungsrat und die Sprecherin, sollten ihren Blick stets nach unten richten, ihr Ohr soll aufmerksam sein für das von unten, nicht mehr nach oben sehen, noch hören. Von dort kommt kein Leben, nur der Tod.

Errichten wir die Welt, in der es Leben geben wird. Dafür muss man organisiert sein.

Es ist nötig uns zu organisieren, wir werden nicht müde das zu sagen, denn es ist alles was uns bleibt, sich zu organisieren ist das, was uns bleibt, mit Intelligenz und Weisheit, jene vom Land und aus der Stadt.

Compañeras und compañeros, Schwestern und Brüder aus Mexiko und der Welt, das bedeutet, dass wir uns organisieren, so wie wir unsere neue Gerechtigkeit wollen, wie wir unsere wahre Demokratie wollen, wie wir leben und an unserer Freiheit arbeiten sollten.

Es bedeutet die Organisierung, wie wir uns einigen werden darüber, wie wir die neuen Gesetzte, geboren aus den pueblos, machen werden.

Es bedeutet Organisierung, wie wir es anstellen unsere 13 Forderungen zu erreichen: Boden, Arbeit, Nahrung, Dach oder Wohnung, Gesundheit, Bildung, wahrhaftige Information, Gleichheit zwischen Frauen und Männern, Unabhängigkeit, Freiheit, Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden.

Es gibt viel zu sagen, darüber, wie wir uns organisieren müssen, aber jene die es besser wissen, sind die armen Frauen und Männer vom Land und aus der Stadt.

Wir sagen nur, und wir sagen Ihnen, dass wir uns organisieren müssen.

Für all das, wird uns die Organisierung von Stimmen keine Lösung bringen, ob du also wählst oder nicht wählst, ist nicht das Problem.

Organisiere dich, kämpfe und arbeite, mit Widerstand und Rebellion.

Organisiert euch ursprüngliche pueblos der Welt.

Organisiert euch arme Stadtbewohner*innen.

Mögen sich die Armen der Welt organisieren.

Vergesst das nie, compañeras und compañeros des Nationalen Indígena Kongress.

Vergesst das nie, compañeras und compañeros des Indigenen Regierungsrates.

Vergiß das nie, compañera Sprecherin und unabhängige Kandidatin, die pueblos vom Land und in der Stadt aufzurufen sich zu organisieren.

Danke.

 Anhang  
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[i] Hinweis: Chiapas98 ist ein ehrenamtliches, nicht-kommerzielles Projekt. Sollten Sie nachweislich die Urheberrechte an einem der von uns verwandten Bilder haben und nicht damit einverstanden sein, dass es hier erscheint, kontaktieren Sie uns bitte, wir entfernen es dann umgehend.

 Quelle:  
  http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2017/04/15/palabras-del-subcomandante-insurgente-moises-viernes-15-de-abril-de-2017/ 
 

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