Erneutes Erdbeben der Stärke 6,1 erschüttert Mexiko

Die Rettungskräfte suchen in Mexiko-Stadt in Trümmerbergen noch nach Überlebenden des letzten Bebens, da wird die Stadt erneut erschüttert - das Zentrum liegt aber weiter weg als beim Beben vom Dienstag.

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In Mexico-Stadt fliehen die Menschen nach einem erneuten Beben auf die Strasse. (Bild: Henry Romero / Reuters)

In Mexico-Stadt fliehen die Menschen nach einem erneuten Beben auf die Strasse. (Bild: Henry Romero / Reuters)

(dpa) Neuer Schock für die Menschen in Mexiko: Ein Erdbeben der Stärke 6,1 hat vier Tage nach dem Beben mit rund 300 Toten das Land am Samstag erneut erschüttert. Das Zentrum lag im Süden des Landes im Bundesstaat Oaxaca, hiess es am Samstag nach vorläufigen Angaben des Seismologischen Instituts. In der Millionenmetropole Mexiko-Stadt wurde Erdbebenalarm ausgelöst.

Das Beben ereignete sich um 7.53 Uhr Ortszeit, viele Menschen wurden im Schlaf überrascht, sie rannten zum Teil in Pyjamas auf die Strassen. Zunächst war die Stärke mit 6,4 angegeben worden. Über Schäden und Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Allerdings seien die Erdstösse in der Hauptstadt längst nicht so heftig zu spüren gewesen wie am Dienstag, als in der Mittagszeit ein Beben der Stärke von 7,1 die Metropole erschüttert hatte, berichtete ein dpa-Reporter.

Das Zentrum des Bebens vom Samstag lag nach neuen Angaben des Leiters der Zivilschutzbehörde Luis Felipe Puente bei der Stadt Union Hidlago. Die Stadt liegt 700 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt.

Starkes Erdbeben in Mexiko

Tektonische Platten

Puente ordnete eine Unterbrechung aller Rettungsarbeiten an, damit die Rettungskräfte nicht gefährdet werden. Allein in Mexiko-Stadt waren durch das Beben am Dienstag rund 50 Gebäude eingestürzt, daneben wurden besonders die Bundesstaaten Morelos und Puebla schwer getroffen. Durch das Beben vom Dienstag kamen bisher 298 Personen ums Leben, davon alleine 160 in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Bisher wurden nach Angaben der Stadtregierung rund 70 Menschen lebend geborgen.

Damit gab es nun innerhalb von zwei Wochen drei schwere Erdbeben in dem Land. Durch ein Beben der Stärke 8,1 am 7. September starben 98 Menschen - damals lag das Zentrum aber draussen im Pazifik, es traf vor allem den Süden, der nun am Samstag erneut besonders von dem Beben betroffen war. Mexiko liegt in einer der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Regionen.

Während die Suche nach Überlebenden des Erdbebens vom letzten Dienstag noch anhält, wird Mexico erneut von einem Beben mit einer Stärke von mehr als 6 auf der Richterskala heimgesucht. (23.9) (Bild: Rebecca Blackwell / AP)
25 Bilder
Das Epizentrum des Bebens liegt nördlich von Ixtepec. Die Stadt liegt rund 680 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt. – In Mexiko-Stadt fliehen die Menschen nach dem Beben auf die Strasse. (23.9) (Bild: Natacha Pisarenko/ AP)
In der Millionenmetropole wurde Erdbebenalarm ausgelöst und die Rettungsarbeiten mussten unterbrochen werden. Über erneute Schäden oder Opfer ist bisher noch nichts bekannt. (Bild: Henry Romero / Reuters)
Eine Menschengruppe spendet sich in den Strassen von Mexiko-Stadt gegenseitig Trost. (Bild: Jose Luis Gonzalez / Reuters)
Andere wiederum suchen Trost bei Gott. – Das jetzige Beben war wesentlich schwächer als das Erdbeben vor vier Tagen. (Bild: Jose Luis / Reuters)
Am 19. September hatte ein Erdbeben der Stärke 7,1 in der Nähe der mexikanischen Hauptstadt bereits erhebliche Schäden verursacht und über 200 Menschen in den Tod gerissen. – Dieses Haus in Mexico-Stadt konnte den Erschütterungen nicht standhalten. (Bild: Carlos Jasso/ Reuters)
Die mexikanische Hauptstadt wurde auf den Tag genau 32 Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von 1985, das mindestens 10 000 Menschen das Leben kostete, von einem schweren Beben heimgesucht. Heute sind die Gebäude besser für solche Ereignisse gerüstet. Dennoch ist der Schaden gross. (Bild: Carlos Jasso / Reuters)
Die Schule Enrique Rébsamen im Süden von Mexiko-Stadt ist zu einem Symbol für das Leid geworden, das das schwere Erdbeben vom Dienstag über die Millionenmetropole gebracht hat. (Bild: Jose Mendez / Epa)
Die Schule im Zentrum von Mexiko-Stadt stürzte während des Bebens ein. Mindestens 25 Personen kommen dabei ums Leben. (Bild: Carlos Cisneros / AP)
Balken die für die Suche nach Überlebenden gebraucht werden, stehen in einem Zimmer der Schule. (Bild: Daniel Becerril /AP)
Ein Mann bringt eine überlebende Schülerin aus der Gefahrenzone. (Bild: Rebecca Blackwell / AP)
Auch andernorts gestalten sich die Rettungsarbeiten schwierig. Allein in Mexiko-Stadt stürzten Dutzende Gebäude ein. (Bild: Mario Guzman / EPA)
Um allfällige Überlebende, die in verschütteten Häusern eingeschlossen sein könnten, nicht zu überhören, hält diese freiwillige Helferin ein Schild in die Höhe, das zur Ruhe auffordert. (Bild: Gustavo Martinez Contreras / AP)
Mit blossen Händen räumen die Rettungskräfte Stein für Stein beiseite. Vorsichtig, damit der Trümmerhaufen nicht weiter in sich zusammenstürzt. (Bild: Rebecca Blackwell / Keystone)
Nach dem Erdbeben strömten die Menschen in Massen auf die Strassen. Das Epizentrum befand sich rund 120 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt und damit deutlich näher an der 20-Millionen-Metropole als das Beben vom 7. September dieses Jahres. Jenes Beben hatte sich vor der Küste ereignet und 100 Todesopfer gefordert. (Bild: Rebecca Blackwell / AP)
Wie ein Kartenhaus ist diese Gebäude eingestürzt. Rettungsarbeiter suchen nach Verschütteten. – In der mexikanischen Hauptstadt und anderen betroffenen Regionen wurde der Notstand ausgerufen. (Bild: Miguel Tovar / AP)
Der Schutt zerdrückte dieses Autos unter sich. (Bild: Ginnette Riquelme / Reuters)
Die Armee hat rund 3500 Soldaten mobilisiert, die sich an den Rettungsarbeiten beteiligen. (Bild: Ginnette Riquelme / Reuters)
Rettungskräfte versuchen mit Schaufeln und Händen, Überlebende aus den Trümmern der Schule zu bergen. (Bild: Marco Ugarte / AP)
Betroffene spenden sich gegenseitig Trost. (Bild: Mario Guzman / EPA)
An vielen Orten steigen Rauchsäulen in den Himmel. In zahlreichen Gebäuden brach nach dem Beben Feuer aus, andere stürzten ein. (Bild: Edgar Cabalceta / EPA)
Präsident Enrique Peña Nieto ordnete am Dienstag die Evakuierung von Spitälern an. Patienten müssen verlegt werden. (Bild: Marco Ugarte / AP)
Ein Rettungshund sucht nach dem Erdbeben am Dienstag in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes in Mexiko-Stadt nach Opfern. (Bild: Claudia Daut / Reuters)
Andere Menschen werden notdürftig im Freien versorgt. (Bild: Jose Mendez / EPA)
Viele Menschen sind nach dem Erdbeben ohne Strom, der Flughafen in der Hauptstadt stellte den Betrieb ein. Die mexikanische Börse setzte den Handel aus. (Bild: Jose Mendez / EPA) Zum Artikel

Während die Suche nach Überlebenden des Erdbebens vom letzten Dienstag noch anhält, wird Mexico erneut von einem Beben mit einer Stärke von mehr als 6 auf der Richterskala heimgesucht. (23.9) (Bild: Rebecca Blackwell / AP)

Das hängt mit der Lage am Pazifischen Feuerring zusammen, einer hufeisenförmige Zone entlang der Küsten des Pazifischen Ozeans. Sie wird häufig von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht. Hier treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen, was immer wieder die Erde beben lässt. Zwar wurden in Mexiko viele Bauvorschriften verschärft und Katastrophenpläne verbessert, aber einen vollkommenen Schutz gegen die Kraft der Natur gibt es nicht.