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Worte des Geheimen Revolutionären Indigenen Komitees - 1. Januar 2018
24. Jahrestag des Beginns des Krieges gegen das Vergessen
EZLN vom 01.01.2018 |
übersetzt von Nadine |
Worte des Geheimen Revolutionären Indigenen Komitees — Generalkommandantur der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung am 1. Januar 2018.
24. Jahrestag des Beginns des Krieges gegen das Vergessen.
Guten Abend, Guten Tag:
Compañeros, Compañeras der zapatistischen Unterstützungsbasis.
Compañeros, Compañeras lokale, regionale Verantwortliche und Autoritäten der drei Instanzen der Autonomen Regierung.
Compañeros und Compañeras Promotoren und Promotorinnen Der Verschiedenen Arbeitsbereiche.
Compañeras und Compañeros Milizionärinnen und Milizionäre.
Compañeros und Compañeras Aufständische wo auch immer Ihr euch befindet.
Compañeros, Compañeras der Sexta National und International.
Compañeros, Compañeras des Nationalen Indígena Kongress.
Compañeros, Compañeras des Indigenen Regierungsrates und seine Sprecherin Maria de Jesus Patricio Martinez, wo auch immer sie uns hören mögen.
Brüder und Schwestern aller Pueblos Originarios der Welt, die uns hören.
Brüder und Schwestern Wissenschaftler*Innen der verschiedenen Länder, die uns Begleiten.
Brüder und Schwestern von Mexiko, Amerika und der Welt, die uns heute begleiten oder uns hören von dort, wo sie sich befinden.
Brüder und Schwestern der freien und alternativen Medien, national und international.
Heute, am 1. Januar 2018, sind wir hier, um den 24. Jahrestag unseres bewaffneten Aufstandes gegen die schlechte Regierung und das neoliberale kapitalistische System, die alle Arten von Tod und Zerstörung verursachen, zu feiern.
Wie die pueblos originarios [Anmk: wörtlich »ursprüngliche Völker«, Selbstzuschreibung], haben sie uns seit mehr als 520 Jahren der Ausbeutung, Ausgrenzung, Demütigung, Verachtung, dem Vergessen und der Enteignung unseres Landes und natürlichen Reichtümern im gesamten mexikanischen Territorium unterworfen.
Deshalb haben wir am 1. Januar 1994 gesagt ¡YA BASTA! [dt. »Es reicht«] mit so vielen Ungerechtigkeiten und Tod zu leben, und so haben wir den Menschen in Mexiko und der Welt unsere Forderungen nach Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit für alle bekannt gemacht, die wir in unseren Forderungen nach Land, Arbeit, würdiger Unterkunft, Nahrung, Gesundheit, Bildung, Unabhängigkeit, Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden ausdrückten.
Und nun ist die Gewalt überall und tötet Frauen und Kinder, ältere und Junge, und sogar die Mutter Natur ist Opfer.
Deshalb sagen wir, dass unser Kampf für das Leben ist, für ein würdiges Leben.
Und der Kapitalismus ist das System des gewaltsamen Todes, der Zerstörung, der Ausbeutung, des Diebstahls, der Verachtung.
Das ist, was uns pueblos originarios und der großen Mehrheit der Bewohner dieses Landes Mexiko und der ganz Welt, fehlt.
Deshalb frage ich Sie, wer hat ein würdiges Leben? Wer hat nicht die Angst, dass er/sie getötet, ausgeraubt, verspottet, gedemütigt, ausgebeutet wird?
Wenn es jemanden gibt, der ruhig ist und sich keine Sorgen macht, dann sind diese Worte nichts für dich.
Aber vielleicht siehst und fühlst du, dass alles immer schlimmer wird.
Es ist nicht nur so, dass die Arbeit schlecht bezahlt wird und die Bezahlung nicht reicht, um mehr oder weniger zu leben.
Jetzt ist es auch so, dass kriminelle Gruppen, besonders diejenigen, die Regierungen sind, stehlen oder, schlimmer noch, uns töten, nur darum, weil sie sich so gut fühlen.
Also, wenn du denkst, dass dies der Fall ist, weil dein Gott es will, oder weil es Pech ist, oder weil es das Schicksal ist, das dich berührt hat, dann sind diese Worte auch nicht für dich.
Unsere Forderungen sind gerecht und wie wir vor 24 Jahren öffentlich sagten, sind sie nicht nur für uns pueblos originarios oder Indígenas, sondern für alle Menschen, die nicht kriminell oder dumm sind, oder beides, die wissen, dass es gerechte Forderungen sind und dass sie immer notwendiger und dringender sind.
Aber die Antwort der schlechten Regierungen war: Nun, da hast du Almosen und sei zufrieden, denn wenn du anspruchsvoll und fordernd bist, habe ich meine großen Armeen, meine Polizisten, meine Richter, meine Gefängnisse, meine Paramilitärs, meine Drogenhändler und du hast nur deine Friedhöfe.
Also haben wir, Zapatistas, ihnen gesagt: Wir bitten nicht um Almosen, wir wollen Respekt für unsere Würde.
Und die schlechten Regierungen sagten, sie wissen nicht, was Würde ist. Als ob dieses Wort Maya wäre oder von einem anderen Planeten komme, weil es nicht in ihren Wörterbüchern steht, noch in ihrem Kopf noch in ihrem Leben existiert.
Und ja, sie sind seit so vielen Jahren Sklaven und Arschkriecher der Reichen, dass sie vergessen haben, was Würde ist.
So wie sich diese schlechten Regierungen ergeben, sich verkaufen, nachgeben, denken sie, dass die ganze Menschheit so ist, dass die ganze Welt so ist, dass es niemanden gibt, der spricht, denkt, kämpft, lebt und stirbt, ohne sich zu ergeben, zu verkaufen, aufzugeben.
Deshalb verstehen sie den Zapatismus nicht. Deshalb verstehen sie nicht die tausenden von Namen, die den Widerstand und die Rebellion in vielen Ecken Mexikos und der Welt annehmen.
Und so ist das System, Compañera, Compañero, Bruder, Schwester, das, was es nicht versteht, wird verfolgt, eingesperrt, getötet, verschwunden gelassen.
Weil es die Welt gezähmt will, als wären die Menschen ein Lasttier, das dem gehorchen muss, was der Herr sagt, der Herrscher, und wenn es nicht gehorcht, dann Peitsche, Stock, Haft, Kugel.
Das heißt, für den Kapitalismus ist Widerstand und Rebellion wie eine Krankheit, die ihn angreift, ihn schlecht macht, ihm Kopfschmerzen bereitet, ihm in die coyolitos tritt [dt. »ihm in die Eier tritt«], ihm ins Gesicht spuckt. Die ihm schlecht zusetzt also.
Und die Medizin, die der Kapitalismus dafür gibt, sind die Polizei, die Gefängnisse, die Armeen, die Paramilitärs, die Friedhöfe, wenn du Glück hast, wenn nicht, wer weiß, wo sie dich hinwerfen.
Und selbst wenn du nicht in Widerstand und Rebellion bist, selbst wenn du deiner Meinung nach ruhig und ein guter Bürger bist und wählst, wie auch immer Trump, in deinem Kalender und Geographie, genannt wird.
Und auch wenn du kritisierst und dich über diejenigen beschwerst, die protestieren und rebellieren. Und du sagst »geht zur Arbeit und hört auf euch zu beklagen«, wenn sie wegen Acteal oder Guardería ABC oder Atenco oder Ayotzinapa oder Mapuche protestieren, oder den Namen, der das nächste Unglück hat, das passiert.
Und du denkst, dass das alles weit weg von deinem Zuhause ist, deiner Straße, deiner Stadt oder Nachbarschaft, deiner Arbeit, deiner Schule, deiner Familie, aber nein. Alles, was bekannt ist, und viele Schrecken, die nicht bekannt sind, sind in deiner Nähe.
Nun, auch wenn du denkst, dass es dich nicht berühren wird, stellt sich heraus, dass es dich oder jemanden in deiner Nähe betreffen wird.
Weil das System und seine Regierungen keine Kontrolle mehr haben, sind sie schon verrückt, sie haben sich bereits mit Geld und Blut betrunken, und sie nehmen weiter alles und jeden und, vor allem jede*.
Also, Schwester, Bruder, Compañero, Compañera, wenn du denkst, dass es wahr ist, dass die Situation sehr schwierig ist und dass man es nicht mehr aushält, dann fehlt nur noch zu wissen, was du tun wirst.
Wenn du denkst, dass jemand, der ein Anführer, eine Partei, eine Vorhut ist, alle Probleme lösen wird und du nur ein Stimmzettelchen abgeben musst und dann, so einfach, denke gut darüber nach, ob es so sein wird.
Dann sind diese Worte nicht für dich. Bleib ruhig und warte auf den neuen Spott, den neuen Betrug, die neue Täuschung, die neue Lüge, die neue Enttäuschung, welche nicht neu sind. Sie sind wie immer, sie ändern nur das Datum im Kalender.
Aber vielleicht denkst du doch, dass man etwas anders machen kann. Und du fragst dich, ob es möglich ist oder ob der Kampf, der Widerstand, die Rebellion nur in den Liedern, den Gedichten, den Plakaten und den Friedhöfen stattfindet.
Und dann sagen wir dir, dass wir, die Zapatistas, uns diese Frage vor 24 Jahren stellten, als wir kamen, um auf den Straßen und Plätzen deiner Städte zu sterben.
Und so hast du uns gesehen. Und so haben uns diejenigen gesehen, die sich große revolutionäre Führer nennen und uns zuvor verachteten wie sie uns jetzt verachten, die von unserem Kampf erfuhren, als sie bei ihren Neujahrsfeiern speisten und lachten, während wir, die Zapatistas der EZLN, unser Leben und den Tod gaben, wo jene Museen errichten.
Und dann haben wir geantwortet. Wir antworteten, dass wir sehen werden, ob wir in Würde ohne schlechte Regierungen leben können, ohne Führer und ohne Avantgarde, so viel Lenin und Marx und so viel Schnaps, aber nicht mit uns Zapatistas. Man redet viel darüber, was wir tun sollten oder nicht, aber nichts von der Praxis. Die Avantgarde, das Proletariat, die Partei, die Revolution, die nimm dir ein Bierchen, einen Weinchen, ein Barbecue mit der Familie.
Nun was soll´s, wir denken, glaube ich, dass die revolutionäre Avantgarde damit beschäftigt ist, Anzüge und Worte für den Triumph auszuprobieren, also müssen wir es auf unsere eigene Art als indigene Zapatistas machen.
Es gibt nicht viele Indígenas und noch weniger Zapatistas, denn ein Zapatist ist nicht irgendjemand.
Und so haben wir begonnen, was heute als zapatistische Autonomie bekannt ist, aber wie wir sagen, die Freiheit nach uns Zapatistas, ohne Herr, noch Patron, noch Vorarbeiter, noch Anführer, noch Führer, noch Avantgarde.
Während dieser 24 Jahre bauten wir unsere Autonomie aus, entwickelten unsere verschiedenen Arbeitsbereiche, konsolidierten unsere drei Instanzen der autonomen Regierung, formalisierten unsere eigenen Gesundheits- und Bildungssysteme, schufen und stärkten unsere kollektiven Arbeiten und in all diesen Bereichen der Autonomie zählt die Teilnahme aller Frauen, Männer, Jugendlichen und Kinder.
Und so zeigen wir, dass wir, die pueblos originarios, die Fähigkeit besitzen, uns selbst zu regieren, wir brauchen keine Einmischung irgendeiner politischen Partei, die nur unsere pueblos täuscht, verspricht und spaltet, und wir erhalten keinerlei Unterstützung von den offiziellen Regierungen.
Wir akzeptieren auch nicht, dass jemand kommt und sagt, was wir können und was wir nicht tun können. Hier besprechen und vereinbaren wir alles kollektiv.
Und aus dem gleichen Grund brauchen wir manchmal etwas länger, aber was herauskommt, kommt aus dem Kollektiv. Wenn es gut geht, ist es kollektiv. Wenn es schief geht, ist es kollektiv.
Das ist unser Weg, und ob es richtig oder falsch ist, sehen sie und vergleichen ihre Armut mit der unseren, ihre Tode mit dem unseren, ihre Krankheiten mit unseren, ihre Abwesenden mit unseren, ihre Schmerzen mit unseren, und sehen, dass sie ihre Albträume mit unseren Träumen vergleichen.
Wir leben und kämpfen mit unseren eigenen individuellen und kollektiven Anstrengungen als Zapatistas, die wir sind, aber wir erkennen, dass wir noch viel zu tun haben, wir müssen uns mehr als pueblos organisieren, wir haben immer noch viele Schwierigkeiten, unsere verschiedenen Arbeitsbereiche gut zu entwickeln, wir scheitern auch und wir machen Fehler wie jeder Mensch, aber wir korrigieren uns und gehen weiter.
Denn unsere Organisation sind wir selbst. Niemand, der kein Schurke, windiger Typ oder Lügner ist, kann sagen, dass er es für uns angetan hat. Und wir haben keine Angst zu erkennen, was wir falsch machen, und mit dem, was wir gut machen, zufrieden zu sein. Weil das Schlechte und das Gute, das wir sind, unser ist. Wir werden von unseren eigenen Leuten geschätzt. Aber dann gibt es diejenigen, die reisen und durch Europa fahren und gut essen und Drinks zu sich nehmen, und sagen, dass sie es taten, und jetzt sogar ihre eigene »Frida Sofia« [Anmk.: nach dem Erdbeben am 19. September 2017 in Mexiko-Stadt erfanden Funktionäre und Medien die Geschichte des verschütteten Kindes Frida Sofia und schlachteten die Suche und Rettungsversuche medial aus, um das Image der Behörden und Marine als vermeintliche Hauptakteure der Bergungsarbeiten aufzupolieren] erfinden, um Aufmerksamkeit und Bezahlung zu bekommen, und Geld anbieten, um Bewusstsein zu kaufen und glauben, dass der Kampf mit dem Nachnamen entsteht und nicht mit echten Engagement, und sie verbünden sich mit Drogenhändlern, um uns anzugreifen. Und das einzige, was passiert, ist, dass sie Schurken und Lügner sind.
Weil die schlechten Regierungen diese angeblichen Revolutionäre und ihre Paramilitärs an der Hand führen, sind sie immer noch entschlossen, unseren Kampf, unseren Widerstand und unsere Rebellion mit einem wirtschaftlichen, politischen, ideologischen, sozialen und kulturellen Krieg zu zerstören und zu beenden, indem sie Brosamen und Almosen an diejenigen verteilen, die den Parteien, die sie für strategisch halten, angehören. Denn sie geben nur noch mehr wirtschaftliche Unterstützung, Behausung und Lebensmittel und verteilen Projekte, manchmal als Regierungen, manchmal als Partei und manchmal als vermeintliche Menschenrechte, dort, wo es Zapatistas gibt und zusätzlich nutzen sie alle Kommunikationsmedien, um ihre Lügen, ihre schlechten Ideen, ihre Versprechen, ihre gut geschminkten Täuschungen zu verbreiten; all dies dient dem Ziel, den Widerstand der Zapatistas zu schwächen, mit der Absicht, zu spalten, das Bewusstsein der indigenen und armen Menschen, zu konfrontieren und zu kaufen.
Wir Zapatistas, sind keine Bettler, sondern wir sind pueblos mit Würde, Entschlossenheit und Bewusstsein, um für wahre Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen, wir wissen sehr klar und sicher, dass von da oben niemals etwas Gutes für die pueblos kommen wird, wir können nicht erwarten, dass die Lösung unserer Probleme und Bedürfnisse von den schlecht Regierenden kommt.
Und wir wissen, wer und wer nicht mit auf unserer Seite stand, bereits vor dem Beginn, am ersten Januar und in diesen 24 Jahren des Widerstands und der Rebellion.
Die schlechte Regierung, die Avantgarde-Paramilitärs und die Reichen werden uns niemals in Frieden leben lassen, sie werden nach tausend Wegen suchen, die Organisation und die Kämpfe der pueblos zu zerstören und zu beenden, denn in den letzten Jahren haben die Verbrechen, Verfolgung und Verschwinden, ungerechte Haftstrafen, Repressionen, Enteignungen, Folterungen und Morde ohne Maß zugenommen, wie San Salvador Atenco, Guerrero, Oaxaca, Ayotzinapa usw. um nur einige zu erwähnen, und zwischen den Gemeinden und Landkreisen haben sie mehr Widersprüche und Konfrontationen provoziert, und sie erreichen, dass die Probleme nicht auf gute Weise gelöst werden, sondern durch Gewalt, weshalb sie weiterhin paramilitärische Gruppen unterhalten, schützen und ausrüsten, weil die schlechten Regierungen wollen, dass wir uns gegenseitig, zwischen Brüdern des selben pueblo, töten.
Durch all das, was geschieht, wird deutlich, dass es keine Regierung mehr in unseren pueblos [Anmk.: kann, neben der Identifikation und Zugehörigkeit zu einer Gruppe, auch ein Dorf meinen], Landkreisen, Bundesstaaten und unserem Land gibt.
Diejenigen, die sagen, dass sie regieren, und nur Diebe sind, die sich auf Kosten des Volkes bereichern, sind Verbrecher und Mörder, Vorarbeiter, Verwalter und Aufseher der Patrone, welche die großen neoliberalen Kapitalisten sind.
Sie sind gute Verteidiger der Interessen ihrer Patrone, um den natürlichen Reichtum unseres Landes und der Welt zu plündern, wie das Land, die Wälder, Berge, Wasser, Flüsse, Seen, Lagunen, Luft und Bergwerke, die im Schoße unserer Mutter Erde bewahrt sind, weil der Patron das alles als Ware betrachtet und daher wollen sie uns vollständig zerstören, das heißt, das Leben und die Menschheit vernichten.
Deshalb haben wir als pueblos originarios dieses Landes, die den Nationalen Indígena Kongress bilden, vereinbart, einen Schritt zu machen und den Indigenen Regierungsrat mit unserer Sprecherin, María de Jesús Patricio Martínez, zu bilden, der aufruft, sensibilisiert, informiert, den Lebensmut erhöht und alle Sektoren der Arbeiter auf dem Land und in der Stadt auffordert, sich zu organisieren, zu vereinigen und gemeinsam mit Widerstand und Rebellion von unseren pueblos und unseren Arbeitszentren aus zu kämpfen, aus unseren Kalendern und Geografien aus, damit wir uns gegen die kapitalistische Hydra verteidigen können, die bereits über uns steht.
Aber die Regierungen und die Patrone, die die großen Kapitalisten sind, zwingen das sogenannte Gesetz der Inneren Sicherheit auf, das heißt die Militarisierung unserer Straßen, unserer Wege und unserer Dörfer im ganzen Land.
Und sie lassen uns immer noch glauben, dass damit das organisierte Verbrechen bekämpft werden soll, obwohl die Idee, die sie haben, darin besteht, uns unter Kontrolle zu halten, schweigsam, gespalten, bedroht, mit mehr Gewalt und Straflosigkeit gegenüber den pueblos.
Deshalb sagen wir Zapatistas, dass es absolut kein Vertrauen mehr in dieses kapitalistische System, in dem wir leben, gibt, weil wir bereits erkannt haben, und weil wir seit Hunderten von Jahren all seine Übel erleiden, ohne Unterscheidung von Person oder Partei.
Wir müssen alle Sektoren der ländlichen und städtischen Arbeiter, Indígenas, Bauern, Lehrer, Studenten, Hausfrauen, Künstler, Händler, Angestellte, Bauarbeiter, ärzte, Intellektuelle und Wissenschaftler unseres Landes und der Welt organisieren und vereinen. Der einzige Weg, der uns noch übrig bleibt, ist, dass wir uns mehr vereinigen, uns besser organisieren, um unsere Autonomie, unsere eigene Organisation als pueblos und Arbeiter aufzubauen, denn das wird uns vor dem großen Sturm retten, der sich uns nähert um uns alle davon zu fegen.
Deshalb wollen wir heute an diesem Geburtstag, der bereits der 24. unseres bewaffneten Aufstands auf diesem Planeten Erde ist, mit unseren Compañeros des Sexta National und International sprechen.
Wir möchten auch mit den Schwestern von Mexiko und der Welt sprechen.
Also, Compañeras und Compañeros der Sexta National und International.
Schwestern und Brüder der Welt.
Wenn wir sagen, dass wir seit mehr als 500 Jahre Ausbeutung, Unterdrückung, Verachtung und Enteignung erfahren, lügen wir nicht.
Wir haben die Kriege der schlechten Regierungen und der Reichen bereits durchgemacht und erlitten.
Sie können uns nicht sagen, dass es eine Lüge ist. Es waren unsere Urgroßmütter und Urgroßväter, die ihr Blut und ihr Leben gaben, um die gleichen Ausbeuter an die Macht zu bringen, die die Urgroßeltern derer sind, die jetzt an der Macht sind. Sie können uns nicht sagen, dass es eine Lüge ist, denn dort sind sie. Sie sind die Schuldigen, die nun uns und auch die Natur zerstören.
Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis wir sterben, wenn nötig.
Und heute haben wir mehr Verlangen zu kämpfen, mit unseren Compañeras und Compañeros des Nationalen Indígena Kongress.
Wir unterstützen Marichuy und die Compañeras und Compañeros des Indigenen Regierungsrates.
Ob es einigen gefällt oder nicht.
Wir haben es von Anfang an sehr deutlich gemacht. Ich erinnere mich, dass wir zum Nationalen Demokratischen Konvent, 1994 in Guadalupe Tepeyac, sagten: »Wir stehen zur Seite, wenn sie uns zeigen, dass es einen anderen Weg für uns gibt, unser bewaffnetes Wesen zu besiegen«.
Und bis heute haben sie uns diesen anderen Weg nicht gezeigt, das System des Todes und der Zerstörung, das der Kapitalismus ist, zu besiegen.
Diejenigen, die uns den Weg weisen, sind die Compañeras und Compañeros des Nationalen Indígena Kongress, mit der Compañera Marichuy und dem Indigenen Regierungsrat. Und wir unterstützen sie, ohne aufzuhören, das zu sein, was wir sind.
Und es ist uns nicht peinlich noch schämen wir uns, sie zu unterstützen. Weil wir gut wissen, dass sie nicht nach der Macht oder ämtern streben, sondern dass es ihre Aufgabe ist, die Botschaft zu tragen, dass man sich für das Leben organisieren muss. So einfach.
Und natürlich gibt es einige Lügner, die sagen, dass wir Wähler sind. Es ist eine niederträchtige Lüge und sie sind Leute, die des Spanischen mächtig sind, die lesen und schreiben können, aber die nicht lesen oder mit ihren Lügentricks kommen. Wie schade, dass sie kein Verständnis und kein Schamgefühl haben.
Niemand wird uns wegnehmen, was wir sind, nur wenn wir tot sind oder wenn wir frei sind.
Schwestern und Brüder von Mexiko und der Welt, lasst euch nicht täuschen.
In Mexiko gibt es keinen Ort, an dem du ruhig gehen kannst, überall schnappen sie dich und töten dich.
Es gibt viele Übel des Kapitalismus hier in Mexiko und der Welt.
Viele andere Dinge sagen uns die Compañeras des Nationalen Indígena Kongress und ihre Sprecherin Marichuy und der Indigene Regierungsrat.
Viele verspotten uns, dass die Compañera Marichuy nicht regieren kann, dass sie uns nichts geben wird. Schwestern und Brüder, was haben die Regierungen der PRI und der PAN euch gegeben? Haben sie nicht Morde verübt, Korruption, schlechte Entscheidungen? Wo steht, wie sie sagen, dass nur diejenigen, die studieren, wissen, wie man regiert? Könnt ihr das nicht sehen?
Das ist es, was Marichuy euch sagen will, wenn sie sagt, dass wir uns auf dem Land und in der Stadt organisieren sollen, und dass wir uns Indígenas und Nicht-Indígenas vereinen, weil sie das Ausmaß sehen können, dessen, was uns mit diesen schlechten Regierungen widerfahren ist.
Was hat euch dieser Idiot gegeben, der jetzt in der Regierung ist? Peña Nieto ist der schlimmste Zyniker, unfähigste und unverschämteste Typ, der sich mit den anderen, genau wie er, bedeckt.
Denen passiert nichts und das ausgebeutete Volk bezahlt alles mit seinem Leben. Was passiert mit ihnen, was sie nicht sehen können?
Warum handeln sie erst wenn ihnen die schlimmsten Situationen widerfahren? Warum tun jene, denen es nicht passiert, so als sehen sie nichts und reagieren nicht; aber wenn es ihnen passiert ist, kommen sie schreiend heraus, Hilfe, helft mir?
Und wenn die Compañera Marichuy zu ihnen spricht, heißt es, dass sie keinen guten Diskurs hat, nicht weiß, wie man spricht. Ah, dieser Indigene Regierungsrat, aber sie wissen nichts, sagen sie.
Der Indigene Regierungsrat sagt ihnen die Wahrheit. Wollen sie die Wahrheit nicht? Oh, sie mögen es nicht. Wollen sie, dass man ihnen schönes erzählt und ihnen Versprechungen macht? Und wenn der Schmerz an deine Tür klopft, wirst du mit Versprechungen antworten?
Schwestern und Brüder Indígenas und Nicht-Indígenas, niemand wird für uns kämpfen, absolut niemand, außer wir selbst.
Erwecken wir die anderen ausgebeuteten pueblos und wecken wir auch diejenigen auf, die sagen, dass sie studiert haben. Deshalb helfen und unterstützen wir die Compañera Marichuy mit dem Indigenen Regierungsrat.
Organisieren wir uns so, dass die Compañera Marichuy und ihr Indigener Regierungsrat ihre Reise durch das Land unternehmen können, auch wenn sie die Unterschriften für den Kandidatur nicht erreicht. Weil die Unterschrift nicht die ist, die kämpft, es ist nicht diejenige, die uns organisieren wird, es sind wir selbst, die aufeinander hören müssen, uns kennenlernen müssen und von dort, können unsere Gedanken ausgehen, wie wir uns noch besser organisieren und welchen Weg für weitergehen.
Niemand anderes wird das Wort sagen, das der Indigene Regierungsrat und die Sprecher Marichuy sagen.
Wenn sie es nicht sagen, werdet ihr nur puren Lärm hören, den gleichen Lärm wie immer, und dann wird die gleiche Enttäuschung wie immer folgen.
Wir lassen nicht zu, dass sie uns sagen »arme kleine Indios, helfen wir mit dem, was übrig ist«, so wie es die schlechten Regierungen mit uns tun.
Nur mit der Organisation der armen pueblos auf dem Land und in der Stadt wird es Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie geben. Wenn es das nicht gibt, dann wird es eine Welt geben wie die KAPITALISTISCHE FINCA, und das fängt bereits an.
Wenn es jemanden gibt, Frau oder Mann, der/die denkt und glaubt, dass es eine Lüge ist, was wir über die kapitalistische Hydra sagen, gut, sollen sie argumentiert, uns klar sagen, in wieweit es eine Lüge ist, was wir sagen, mal schauen, ob wir ihnen glauben werden, denn unser Gefühl und Sehen und Wissen ist das, was wir sehen, dass es so ist und sein wird. Oder vielleicht sehen Sie, dass es schwierig ist, zu kämpfen, sich zu organisieren, aber es gibt nichts anderes.
Wir wissen, dass es hart ist, was wir sagen, aber ist es etwa sehr weich, zart, was von der kapitalistischen Hydra kommen wird?
Nein, Schwestern, Brüder, es wird schrecklich sein, schrecklich.
Aus diesem Grund rufen die Compañeras der zapatistischen Unterstützungsbasen die Compañeras des Nationalen Indígena Kongress und alle Frauen die kämpfen auf, sich am 8. März zu treffen, Frauen, die keine Angst haben, oder die sie haben, aber sie kontrollieren, weil es anders noch schrecklicher wird.
Denn sie, die zapatistischen Frauen, die Frauen des CNI, die Frauen der Sexta und die Frauen, die in allen Teilen der Welt kämpfen, sagen uns, dass wir uns organisieren, rebellieren, widerstehen müssen.
Und das ist es, was uns auch die Compañera Marichuy und der Indigene Regierungsrat sagen.
Also mach weiter, Compañera Marichuy, geh, lauf, und wenn es nötig ist, renn und dann halte an und mach weiter, es bleibt uns nichts anderes mehr übrig.
Macht weiter Compañeras des Indigenen Regierungsrates.
Macht weiter Compañeras des Nationalen Indígena Kongress.
Wir sind sicher, dass wir, wenn die pueblos sich organisieren und kämpfen, erreichen werden, was wir wollen, was wir verdienen, das heißt unsere Freiheit. Und die wichtige Kraft ist unsere Organisation, unser Widerstand, unsere Rebellion und unser wahres Wort, das keine Grenzen kennt.
Jetzt ist nicht die Zeit, uns zurückzuziehen, uns zu entmutigen oder zu ermüden, wir müssen in unserem Kampf standhafter sein, unsere Worte festhalten und dem Beispiel unserer Compañeros und Compañeras folgen, die bereits gestorben sind: sich nicht aufgeben, sich nicht verkaufen und nicht nachgeben.
DEMOKRATIE
FREIHEIT
GERECHTIGKEIT
Für das Geheime Revolutionäre Indigene Komitee — Generalkommandantur der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung.
Subcomandante Insurgente Moisés.
Aus dem Caracol II Oventik, Zone Altos von Chiapas, Mexiko.
1. Januar des Jahres 2018.
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Quelle: | |||
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