Fünf Monate nach einem verheerenden Erdbeben hat in Mexiko erneut die Erde gezittert. Das Zentrum des Bebens der Stärke 7,2 lag knapp zehn Kilometer südlich der Stadt Pinotepa Nacional im Bundesstaat Oaxaca im Süden des Landes, wie die mexikanische Erdbebenwarte am frühen Freitagabend (Ortszeit) mitteilte. Nach derzeitigem Kenntnisstand gebe es keine Toten oder Verletzten, teilte die Regierung mit.

Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor. Die Prüfung durch den Katastrophenschutz in den Bundesstaaten Oaxaca, Chiapas, Michoacán, Puebla und in Mexiko-Stadt dauerte an. Mit einem Tsunami sei nicht zu rechnen, hieß es weiter. Innerhalb einer knappen Stunde wurden 59 Nachbeben registriert. Das schwerste hatte eine Stärke von 5,9.

In der Hauptstadt Mexiko-Stadt gerieten Gebäude ins Wanken, Anwohner liefen in Panik auf die Straße. Nachdem die Sirene des Erdbebenwarnsystems ertönt war, versammelten sich die Menschen unter freiem Himmel. Hubschrauber kreisten über der Millionenmetropole, um mögliche Schäden zu orten.

Im September vergangenen Jahres war Mexiko von zwei schweren Erdbeben erschüttert worden. Bei einem Beben der Stärke 8,2 in Oaxaca kamen rund 100 Menschen ums Leben, zahlreiche Häuser wurden zerstört. Zwei Wochen später erschütterte ein Beben der Stärke 7,1 Mexiko-Stadt. Knapp 40 Häuser stürzten sofort ein, Hunderte weitere wurden schwer beschädigt und mussten abgerissen werden. In der Millionenmetropole und den angrenzenden Bundesstaaten kamen über 360 Menschen ums Leben, Tausende wurden obdachlos.

In Mexiko ereignen sich immer wieder heftige Beben. Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine seismische Aktivität bekannt ist.