Schrittweises Aus für Genmais und Glyphosat

Poonal vom 12.01.2021
Knut Hildebrandt

 

Bis Januar 2024 soll Genmais von mexikanischen Feldern verschwinden
Bis Januar 2024 soll Genmais von mexikanischen Feldern verschwinden


(Mexiko-Stadt, 11. Januar, npla).- Mit einem Anfang Januar in Kraft getretenen Dekret hat Präsident López Obrador das schrittweise Aus für Genmais und Glyphosat in die Wege geleitet. Bis Ende Januar 2024 sollen sowohl das Herbizid Glyphosat als auch genmanipulierter Mais von Mexikos Feldern verschwinden. Damit wird Mexiko nicht nur zu einem Vorreiter in Lateinamerika, sondern zieht auch mit Deutschland und der EU gleich, wo Glyphosat ebenfalls ab Januar 2024 verboten sein soll.

Mit dem Verbot will Mexiko die Ernährungssicherheit des Landes stärken und die einheimischen Maissorten schützen. Das Land gilt als die Wiege des Mais, der vor allem von indigenen Kleinbäuer*innen auch heute noch in seiner ganzen Sortenvielfalt angebaut wird.

Dekret ist großer Erfolg für Umweltschutz



Umweltorganisationen werten das Präsidialdekret als großen Sieg in ihrem mehr als zwanzig Jahre dauernden Kampf für eine umweltgiftfreie Landwirtschaft. Es sei ein wichtiger Schritt in Richtung einer ökologischen Landwirtschaft und zum Erhalt der Vielfalt einheimischer Maissorten, erklärte Greenpeace Mexiko.

Das Dekret bezieht sich nicht nur auf den Einsatz von Glyphosat und die Aussaat von Genmais. Es umfaßt auch ein Importverbot für genetisch veränderten Mais. Genmais wird vor allem als Tierfutter aus den USA importiert, kommt aber auch bei der industriellen Herstellung von Tortillas und anderen Nahrungsmitteln zum Einsatz. Durch seine unkontrollierte Verbreitung kommt es zur Kontaminierung der einheimischen Maissorten.

Verbot von Glyphosat stößt auf Widerstand der Agrarlobby



Widerstand gegen das Dekret gab es vor allem von Vertreter*innen der industriellen Landwirtschaft und der agrochemischen Industrie. So hatte Mitte 2020 der deutsche Agrarattaché in Mexiko Kritik an den Plänen des Landes zum schrittweisen Importstopp für Glyphosat geäußert. Das Herbizid wird durch den US-amerikanischen Saatguthersteller Monsanto produziert, welcher 2018 von der deutschen Bayer AG übernommen wurde.


Quelle: poonal
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