Ausstellung & Aktion in Berlin, 26.-29.08.: Galerie Neurotitan: »Reproducing them Infinitely« der Koalition Gegen Verschwindenlassen

News vom 05.08.2021

 

Die Koalition Gegen Verschwindenlassen plant in Kooperation mit Schwarzenberg e.V. eine Gedenkveranstaltung für den 30. August, den internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens, im Rahmen der Ausstellung Leon Ferrari — Reproducing them Infinitely.

»Reproducing them Infinitely«
»Reproducing them Infinitely«

Wer, wann und wo?


»Opening« der Ausstellung: 30.07.2021

Zeitraum der Aktion zur Wandgestaltung in Berlin: 26.08 — 29.08.

Ort: Rosenthaler Str. 39, 10178 Berlin (Ausstellung León Ferrari und Hinterhöfe Galerie neurotitan)

Kooperationspartner: Koalition gegen das Verschwindenlassen, Schwarzenberg e.V.
Wandgestaltung: Kollektiv Orangotango

Über den Autor und die Ausstellung


León Ferrari (1920-2013) wird als Pionier der lateinamerikanischen Konzeptkunst gesehen. Sein Sohn Ariel verschwand während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) und der Künstler setzte sich zeitlebens in Zusammenarbeit mit den Betroffenenverbänden wie beispielsweise der Madres de Plaza de Mayo gegen das gewaltsame Verschwindenlassen ein. In der Ausstellung werden Grafiken der Serie Nunca Más (1995) des Künstlers gezeigt. Die Collagen illustrierten das Titelblatt mehrerer Sonderbeilagen der argentinischen Tageszeitung Pagina 12. In diesen Beilagen wurden Auszüge aus dem gleichnamigen Bericht veröffentlicht, der von der Nationalkommission über das Verschwinden von Personen (Comisión Nacional sobre la Desaparición de Personas) erarbeitet wurde, und der die, während der argentinischen Militärdiktatur begangenen, Menschenrechtsverbrechen dokumentiert.

Wie kann ich mitmachen? — Teilnahme an der Aktion


Wir suchen Portraits verschwundener Personen, ihrer Angehörigen sowie Zurückgekehrter, um ihnen in Form eines kollektiv gestalteten Wandbildes und einer breit angelegten Newsletterversendung zu gedenken. In der öffentlichen Wahrnehmung werden die Opfergruppen sowie betroffenen Regionen des Verschwindenlassens oft undifferenziert dargestellt. Ziel der Aktion ist es auch den Blick auf die Diversität der Biografien Verschwundener und ihrer Angehörigen zu lenken.

Verschwundene (Opfer, die die verschiedenen Dimensionen des Verschwindenlassens repräsentieren: Menschenrechtsverteidiger*innen, Aktivist*innen, Geflüchtete, Menschen die aus religiösen oder ethnischen Gründe verfolgt werden, Menschen die sich als LGBTIQ verstehen, Frauen und Kinder), Angehörige: Geschwister (Brüder), Freund*innen, Eltern (Väter), Zurückgekehrte.

Die Portraits können als Fotos oder in bereits gestalteter Form zugesendet werden; zum Beispiel in Form von Grafiken (Linoldruck, Holzschnitt) etc. Die Wandgestaltung wird die Portraits in Form einer Karte / eines Mapping anordnen, die die globale Dimension des Verschwindenlassens illustriert.

Frist Zusendungen: 14. August 2021
Beiträge bitte als folgende Dateien senden: jpeg, tif, png, pdf
Auflösung: lange Seite des Bildes mind. 1200 px
Die Bildmotive sollen nach Möglichkeit nicht angeschnitten sein.


Wie genau verläuft die Aktion am 30.08?


Im Zeitraum vom 26.08 — 29.08 entsteht das kollektive Wandbild, welches dem gewaltsamen Verschwindenlassen und der Opfer des Verbrechens gedenkt. Während die Künstler*innen das Wandbild gestalten, sind Vermittler*innen vor Ort, die mit den Passant*innen über das Thema ins Gespräch kommen (deutsch, spanisch, englisch, arabisch, farsi). Es ist angedacht die Beteiligten zu bitten, ihre Zusendungen mit kurzen Handybotschaften und oder Audiobotschaften zu kommentieren. Diese werden zusammengeschnitten und im Rahmen der Ausstellung León Ferrari — Reproducing them Infinitely präsentiert. Die Hintergrundgestaltung des Wandbildes orientiert sich an der Serie Heliografias des Künstlers León Ferrari. Die mit der Technik der Blaupause gedruckte Serie, die aus Letraset-Symbolen zusammengesetzte vermeintlich klaustrophobische Stadtlabyrinthe zeigt, symbolisiert im Oeuvre des Künstlers die scheinbare Ausweglosigkeit und das menschliche Ausgeliefertsein unter Gewaltherrschaften.

Was geschieht mit dem entstandenen Wandbild nach der Aktion?


Nach Fertigstellung des Murals wird dieses abfotografiert und ergänzt mit akkustischen und/oder Textbeiträgen als Electronicartes (bezugnehmend auf die gleichnamige Serie León Ferraris) über die Netzwerke der Teilnehmenden versendet. Gleichzeitig ist das Mural mit einem QR Code markiert und jede*r der diesen scannt, bekommt die entsprechende E-Mail auf das jeweilige Endgerät. Die Idee der Electronicartes stammt vom Künstler León Ferrari, der in dieser Form digitale Collagen per E-Mailversand, um kritische Reflexionen zu aktuellen politischen Ereignissen zu teilen.

Kontakt:


annika (AT) neurotitan PUNKT de  
pablo PUNKT maristany (AT) gmail PUNKT com  
 

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