Südmexiko-Newsletter Juli 2021
Direkte Solidarität Chiapas vom 16.07.2021 | |
Südmexiko-Newsletter Juli 2021
CHIAPAS
Die zapatistische Delegation hat den europäischen Kontinent erreicht. Zeitgleich zu dieser historisch einzigartigen und vernetzenden Reise spitzt sich in Chiapas die Gewalt gegen indigene Aktivist*innen und Gemeinden zu. Die gewalttätigen Übergriffe und Vertreibungen haben ein neues Ausmass erreicht! Als Chiapas-Soligruppe sind wir sehr besorgt über diese Entwicklung. Als Zeichen der Solidarität bitten wir euch, die Eilaktion des mexikanischen Menschenrechtszentrums Frayba zu unterschreiben (Link weiter unten).
Repräsentant der indigenen Organisation Las Abejas erschossen
Am 5. Juli ist der indigene Menschenrechtsverteidiger Simón Pedro Pérez López in Chiapas getötet worden. Ein Unbekannter schoss auf Pérez López, als dieser zusammen mit seinem Sohn zum Einkaufen auf dem Markt von Simojovel war. Der Täter floh auf einem Motorrad, festgenommen wurde niemand.
Weiterlesen:
https://amerika21.de/2021/07/252113/mexiko-perez-lopez-chiapas-erschossen
Eilaktion vom 8. Juli
2000 Tzotzil-Indigene sind im Hochland von Chiapas auf der Flucht!
Simón Pedro Pérez López von der pazifistischen Organisation Abejas ist nicht das erste Opfer. Seit März 2021 wurden in der Gemeinde Pantelhó 12 Personen ermordet, mitunter ein Kind. Eine Person geltet als verschwunden, eine Frau und ein Kind wurden verwundet. Die Gewalt und Bedrohung gegen Mitglieder der Abejas spitzt sich weiter zu. Gruppen des organisierten Verbrechens vertreiben tausende Menschen aus ihren Dörfern. Die kriminelle Gruppe scheint in Komplizenschaft mit der Gemeindebehörde von Pantelhó zu agieren und Teil der kommunalen Machtstrukturen zu sein.
Regierung schaut tatenlos zu
Die Regierung von Chiapas unternimmt nichts, um die Übergriffe zu verhindern und Menschenleben zu schützen. In mehreren Gemeinden herrscht ein Autoritätsvakuum, das Gewalt und Straflosigkeit ermöglicht. Die Regierung reduziert die ernste Situation auf Konflikte zwischen den Gemeinden. Auf diese Weise konnten kriminelle Gruppen Einfluss nehmen. Sie sind zunehmend und eindeutig mit politischen Parteien und Amtsträgern der drei Regierungsebenen verbunden. Ihnen ist es gelungen, eine territoriale Kontrolle zu erzielen, dies durch:
Ausübung von Terror, Ermordungen, Verschwindenlassen, Raub, Enteignung und Zwangsumsiedlung sowie das Mitführen von Waffen und Sprengstoff, welche ausschließlich der mexikanischen Armee zur Verfügung stehen. Mittlerweile tauchen in der lokalen Presse sogar Berichte auf, die Täter und Opfer vertauschen.
Diözese ist alarmiert
Die Diözese von San Cristóbal de Las Casas prangert diese Missstände an: "Wir sehen in Chiapas erneut die Reaktivierung von Kräften, die von Paramilitärs zum organisierten Verbrechen mutiert sind, die mit der Narco-Regierung verbündet sind und in unseren Staat eingedrungen sind, um den Widerstand der organisierten Völker zu kontrollieren, die ihre Autonomie verteidigen".
Unterschreibt hier die Eilaktion vom Menschenrechtszentrum Frayba:
https://frayba.org.mx/accion-urgente-riesgo-inminente-a-la-vida-e-integridad-fisica-y-psicologica-de-la-sociedad-civil-de-las-abejas-de-acteal-y-de-la-poblacion-tsotsil-de-la-region/
Gemeinsame Forderung nach Aufklärung der gewaltsamen Vorfälle und Ende der Straflosigkeit:
https://frayba.org.mx/pronunciamiento-conjunto-estado-mexicano-omiso-y-permisivo-con-la-violencia-hacia-los-pueblos-indigenas-de-chiapas/
Hintergrundartikel auf Spanisch:
https://www.chiapasparalelo.com/noticias/chiapas/2021/07/ejercito-entra-a-pantelho-pero-no-detiene-a-grupos-criminales-miles-de-indigenas-escapan-de-sus-comunidades/
https://www.proceso.com.mx/nacional/estados/2021/7/10/grupo-armado-roba-fusiles-balas-equipo-elementos-de-la-guardia-nacional-en-chenalho-267571.html
Communiqué von SupGaleano: Fliegen ist eine andere Art des Gehens (7. Juli)
Weiterlesen:
https://www.chiapas.eu/news.php?id=11229
Soli-Paliacate für die Gira!
Mindestens 8 Fr., der Erlös geht an die Organisation der Gira por la vida (+ Porto)
97% Poly, 3% Baumwolle; Bestellung unter: soli (AT) chiapas PUNKT ch
Foto auf unserer Homepage: chiapas.ch
Quelle:
Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich
Spenden für Direkte Solidarität mit Chiapas
Zur Spendeninformation
Café RebelDía
fein-fair-bio
Quellenstrasse 25
8005 Zürich
Für Deinen täglichen Aufstand!
Verkaufsstellen in der Schweiz
Das Buch zum Kaffee: »Das Aroma der Rebellion.«
Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas, Mexiko.
Zur Ankündigung der Neuauflage
https://chiapas.ch/
soli AT chiapas PUNKT ch
Quelle: https://chiapas.ch
URL der Nachricht: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11280