Dezember-ila frisch erschienen: Nr. 451 zum Thema »Musikinstrumente«

ILA vom 16.12.2021

 

Liebe Freund*innen, Kolleg*innen und Lateinamerika-Interessierte,

Dezember-ila frisch erschienen: Nr. 451 zum Thema »Musikinstrumente«Zum Jahresende kredenzen wir euch einen ila-Schwerpunkt, in dem viele besondere Geschichten von menschlicher Kreativität und produktivem kulturellen Austausch über Kontinente hinweg erzählt werden. Deren Zusammenzustellung hat uns sehr viel Spaß gemacht und den wünschen wir auch unseren Leser*innen. Ein besonderes Highlight dabei ist, dass jede*r Autor*in eine andere Perspektive zur Grundlage ihres/seines Beitrags machte: die historische, die kulturelle, die musikalische, die soziologische…

Aus dem Editorial der ila Nr. 451

»Wenn es einen Bereich von − gegenseitiger − fruchtbarer kultureller Aneignung zwischen Lateinamerika, Afrika und Europa gibt, dann sind es die Musik und die Musikinstrumente. So haben die Indigenen im Andenraum die von den Kolonisatoren mitgebrachten Instrumente so verändert, dass sie ihre Musiktradition bereicherten. Aus der altspanischen Vihuela, dem Vorläufer der heutigen Gitarren, entstanden in den Anden das Charango oder im Süden Mexikos das Requinto Jarocho, aus dem von europäischen Missionaren eingeführten Harmonium das Pampapiano. Das Bandoneon, das einst als Schifferklavier aus Deutschland nach Südamerika kam, wurde − mit einer sehr viel ausgefeilteren Spielweise − das Instrument, das aus dem Tango am Río de la Plata nicht wegzudenken ist. Aus West- und Zentralafrika kommen verschiedene, in Lateinamerika beliebte Percussioninstrumente wie die Candombe-Trommeln in Uruguay, die Marimba in Mesoamerika, Ecuador und Kolumbien oder der Berimbau in Brasilien. Während die genannten Instrumente über den transatlanischen Sklav*innenhandel nach Südamerika gelangten, konnten wir nicht herausfinden, wie die im südlichen Afrika verbreitete, eher zierliche Mbira oder Kalimba, bei uns auch als Daumenklavier bekannt, nach Jamaica kam und dort zum voluminösen Bassinstrument Rumba Box oder Marímbula mutierte. Eine ganz besondere Geschichte ist auch, wie das in der kleinen afroperuanischen Community gespielte Cajón nach Europa gelangte und dort zum integralen Bestandteil des Flamenco, der Musik der andalusischen Roma wurde. Und natürlich die allerkreativste kulturelle Aneignung, nämlich wie Bewohner*innen der Armenviertel von Port oft Spain, der Hauptstadt von Trinidad & Tobago, aus europäischem Schrott, und zwar aus ausrangierten Ölfässern, die Steelpan, das vielleicht wohlklingendste Instrument der jüngeren Musikgeschichte machten.«

Außerdem: Mexiko - Migration und Freihandel; Argentinien: Ein Jahr neues Abtreibungsgesetz; Film: Der letzte Kommandant der Quintines u.v.m.!

Der Schwerpunkt der ila 451 hat einen Umfang von 32 Seiten (das gesamte Heft 60 Seiten) und kann zum Preis von 6,00 Euro bei der ila (Heerstraße 205, 53111 Bonn, Tel 0228-658613, E-Mail vertrieb (AT) ila-bonn PUNKT de   , Internet: www.ila-web.de) bestellt werden.

Kennt ihr schon unsere neuen Abo-Prämien? Wer selbst abonniert oder eine Geschenkabo abschließt, könnte zum Beispiel eine dieser tollen Prämien ergattern:

https://www.ila-web.de/ausgaben/439/gold-%C3%B6l-und-avocados---die-neuen-%22offenen-adern%22-lateinamerikas

 

Quelle: https://www.ila-web.de/ausgaben/451/liebe-auf-den-ersten-ton


 

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