Frayba-Bulletin: Angriffe auf Aldama - Ataques armadas a las comunidades en Aldama, Chiapas

Denuncia von Fray Bartolomé vom 03.02.2022

 

Hier - weiter unten und im Datei-Anhang - die Übersetzung des Bulletins des Menschenrechtszentrums Frayba - zu den bewaffneten Angriffen auf die Gemeinden im Landkreis Aldama, in den Altos de Chiapas: 230 Angriffe im Januar, 28 Angriffe seit Beginn des Februars.

Original en castellano: https://www.frayba.org.mx/sistematicas-las-agresiones-armadas-en-aldama-chiapas

Dank an Lisa für die Übersetzung.


Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas
San Cristóbal de Las Casas, Chiapas, Mexiko
3. Februar 2022

Bulletin Nr. 03

Die bewaffneten Angriffe in Aldama sind systematisch.



Gefahr für Leben, Sicherheit und persönliche Unversehrtheit der Bewohner*innen der Gemeinden von Aldama setzt sich fort.

Die Gewalt gegen die Gemeinden von Aldama — durch Bewaffnete, die sich an verschiedenen Angriffspunkten in der Gemeinde Santa Martha, Landkreis Chenalhó, befinden — ist systematisch. Mit der Drohung in die Gemeinden einzudringen, hat sie die Absicht ein generalisiertes Klima des Terrors zu schaffen, indem sie die gewalttätige, zeitweilig aussetzende Vertreibung von mindestens 3499 Personen provoziert.

Im Monat Januar 2022 haben die Gemeinden von 230 Angriffen berichtet — von verschiedenen Ausgangspunkten — wie Colado und Chino in Fracción Ak’tik 2, T’elemax, Tojtik, der Telesecundaria in Santa Martha, Curva Tontik, Tok’oy, Tulan, Polizei-Station, Yaxaltik in Saclum und Slumka’ — herrührend. Dies zeigt deutlich die Organisierung der bewaffneten Gruppe, ihre Aktionen in systematischer Form durchzuführen. Fast 72 Stunden nachdem der Monat Februar begonnen hat [am 3. Februar 2022] haben die Bewohner*innen der Comunidades von 28 Angriffen gegen die Gemeinden Tabac, Coco, Xuxchen, Juxton, Yeton, Chivit, Stzelejpotobtik und die Kreisstadt Aldama.

Einige Familien sind geflüchtet, sobald die Angriffe weniger wurden. Diese Situation bringt es mit sich, dass die Bewohner*innen der Comunidades ihre täglichen Arbeiten — wie Mais und Bohnen pflanzen oder Kaffee ernten — nicht in Ruhe verrichten können. Sie werden somit in ihren ökonomischen Subsistenzmitteln hart getroffen, da sie nicht die Einkünfte für den Erhalt ihrer Familien erzielen können.

Nach drei Jahren der konstanten Angriffe hat der mexikanische Staat es nicht geschafft, die für die Angriffe verantwortlichen Personen zu identifizieren, ihre Zusammensetzung, Struktur und Finanzierung, die Herkunft der genutzten und zur ausschließlichen Verwendung durch die Armee, die Streitkräfte und die Luftwaffe verwendeten Waffen, das Herrühren ihrer Ausbildung aufzuklären. Weder wurden die Verbindungen zu staatlichen Funktionären oder organisiertem Verbrechen geklärt — noch viel weniger die Entwaffnung und Aushebung der Angreifergruppe erreicht — damit diese Geschehnisse, diese Taten sich nicht wiederholen.

Bis heute hat der mexikanische Staat den Konflikt um Gebietsgrenzen — mittels Prozessen der Untersuchung, Sanktionierung und vollständiger Reparation — nicht gelöst. So hat das Fehlen einer effektiven Ermittlung, Eingrenzung und Bestimmung von indigenem Land zu einem Klima permanenter Unsicherheit geführt und damit das Recht der Gemeinden von Aldama auf Frieden verletzt und verhindert, dass sie in Ruhe in ihrem Gebiet leben können.

Wir rufen den mexikanischen Staat dazu auf, wirksame Maßnahmen der Sicherheit und kulturell angemessen zu ergreifen, um derart das Leben und die persönliche Unversehrtheit der Bewohner*innen der Gemeinden im Landkreis Aldama — sowie der Personen, die gewalttätig vertrieben wurden — zu schützen und nicht wieder gutzumachende Taten durch die bewaffnete Gruppe zu verhindern.

 

Quelle: https://www.frayba.org.mx/sistematicas-las-agresiones-armadas-en-aldama-chiapas


 

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