Umweltschützer*innen: »Tren Maya gefährdet heilige Stätten«

Poonal vom 10.04.2022

 

Hält trotz aller kritiken an seinem Prestige-Projekt fest: Präsident López Obrador
Hält trotz aller kritiken an seinem Prestige-Projekt fest: Präsident López Obrador Foto: ProtoplasmaKid via wikimedia CC BY-SA 3.0


(Mexiko Stadt, 4. April 2022, desinformémonos).- »Der Zug soll direkt über die heiligen Orte der Maya geführt werden«, beklagen Aktivist*innen. Die Rede ist von Tren Maya, ein in der Entwicklung befindliches Eisenbahnprojekt, nach dessen Fertigstellung eine Eisenbahnstrecke von 1.525 Kilometern Länge an den Stätten der Maya vorbeiführen wird. Auf der neuen Strecke des Abschnitts 5 bei Kilometer 55 in Quintana Roo wurden nun Untersuchungen der unterirdischen Höhlen durchgeführt, über die der ›Tren Maya‹ nach Abschluss des Projekts fahren soll. Die Aktivist*innen erklärten, dass sich in den Höhlen Wasser befände, das durch die Bauarbeiten und den Zugbetrieb Schaden nehmen werde. Sie stützten diese Aussage auf Videos, die während den Untersuchungen aufgenommen worden waren.

Obligatorische Befragung der betroffenen Gemeinden wurde umgangen

Indigene Völker, Aktivist*innen und Spezialist*innen hatten bereits verschiedentlich die Gefahren beanstandet, die der Tren Maya für die Ökosysteme und das unterirdische Flusssystem auf der Halbinsel Yucatan darstellt. Ebenso kritisieren sie die Verletzungen der Rechte der Gemeinschaften der Maya. Die Maya wurden nicht − wie internationale Standards es vorschreiben − vorher befragt, sondern ihrer Gebiete beraubt. Anfang März 2022 kritisierten Aktivist*innen und Umweltschutzorganisationen den Beginn der Rodungs- und Abholzungsarbeiten im unberührten Urwald von Playa del Carmen zur Fertigstellung von Abschnitt 5 des Tren Maya, der von Cancún nach Tulúm führen wird. Die Arbeiten hatten begonnen, obwohl weder Umweltgenehmigungen noch Studien und Programme für die Umsiedlung wildlebender Tiere und Pflanzenarten vorliegen. Die Bilder der durch den Abschnitt 5 verursachten Umweltzerstörung wurden in den sozialen Netzwerken verbreitet, was dazu geführt hat, dass nun mehr Menschen und Gruppen das Projekt ablehnen.

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