Gemeindeverteidiger in Huitiupan von Militär bedroht

Enlace Civil vom 28.06.2002
übersetzt von: Dana

 

Das Netzwerk der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte von Chiapas reddedefensores-AT-sancristobal.com.mx

San Cristóbal de las Casas Chiapas;
28. Juni, 2002

Pressekommunique

Das Netzwerk der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte meldet die ständigen militärische Zusetzungen gegen die Einwohner des Ejido Lázaro Cárdenas, im Bezirk von Huitiupan, Chiapas; insbesondere jene, die gegen Señor Luis Gómez Hernández gerichtet sind, der angesichts der ständigen Bedrohung seiner Menschenrechte, bei der Nationalen Menschenrechtskommission Schutzmassnahmen beantragt hat, um die physische und psychische Integrität seiner Person und aller Bewohner der Gemeinde zu gewährleisten.

Señor Luis Gómez Hernández besuchte das Büro des Netzwerkes der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte um die ständigen militärischen und polizeilichen Einfälle zu melden, bei denen es sich, ohne diese genau identifizieren zu können, seinen Beschreibungen nach um gemischte Operationsbasen (BOM) handelt.

Am 10, April 2002, drangen zwei Militärfahrzeuge mit 36 Soldaten an Bord in dem Ejido Lázaro Cárdenas, Bezirk Huitiupan, Chiapas, ein Begleitung eines anderen Lastwagens der Öffentlichen Sicherheit, unter denen sich Elemente der Gerichtspolizei befanden, und eine Person die Zivilkleidung trug, und auf das Haus des Señor Luis Gómez Hernández deutete. Sowohl die Soldaten als auch die Öffentliche Sicherheitspolizisten stiegen aus und verteilten sich vor der Kirche der Gemeinde, ein Soldat der Bundesarmee ging zum Haus des Señor Navor Hernández Mendoza, und fragte nach Señor Luis Gómez Hernández und die Lage seines Hauses, aber aus Misstrauen vor den Militärs, die sich weder identifizierten noch den Grund ihrer Anwesenheit und Fragen nannten, verweigerte Señor Navor Hernández die geforderte Information. Nach 15 Minuten drehen sie eine Runde auf dem Hauptplatz des Ejido und zogen sich zurück.

Am 16. oder 17, April (er erinnert sich nicht an das genaue Datum) gegen 10:00 Uhr, drehten sowohl die Bundesarmee als auch die Öffentliche Sicherheit eine Runde auf dem Platz, und versammelte mehrere Kinder aus der Gemeinde, die sich auf der Strasse befanden, um sie über den Wohnort des Señor Luis Gómez Hernández zu fragen, und boten ihnen Geld für diese Information an, den ein Junge der ihnen den Weg zeigte erhielt 20 Pesos. Die Militärs hatten auch Tüten mit Süssigkeiten dabei, die sie den Kindern zeigten, damit sie näher kamen. Danach kehrten die gleichen Soldaten und Polizisten am 24. und am 29. April zurück, drehten eine Runde durch den Ejido, und zogen sich wieder zurück.

Am 10. Mai 2002, gegen 11:00 Uhr morgens, kamen sie zu einer Kommunalladen des Ejidos, wo sie auf mehrere Dorfbewohner trafen, die aufgrund der ganzen Patrouillen gekommen waren um die Militärs nach dem Grund ihrer Anwesenheit zu fragen. Einer der Soldaten, der sich selbst als Hauptmann Guzmán identifizierte, antwortete ihnen, dass die Patrouillen nach bewaffneten Zivilisten und Angreifer suchen sollten, und fügte hinzu, dass ein Agent der Staatsanwaltschaft mit ihnen reiste. Ein Gerichtspolizist der aus einem Fahrzeug stieg, näherte sich und erklärte, dass er zur Staatsanwaltschaft gehörte und aus der Bezirkshauptstadt von Huitiupan stammte, ohne seinen Namen oder Auftrag zu nennen. Angesichts dieser vagen Informationen, antworteten die Personen der Kooperative, dass es in der Gemeinde keine Situation geben würde, die die Anwesenheit des Militärs und der Polizei erfordern würde, und dass sie nicht mit ihr einverstanden seien, weil sie die Bevölkerung des Ejido Lázaro Cárdenas verängstigte.

Seit diesem Tag hat sich die militärische Präsenz am 22. und 29. Mai, und am 15. und 22. Juni wiederholt. Bleibt noch zu sagen, dass militärischen Zusetzungen bereits durch die mexikanische Tageszeitung La Jornada, am 11. Juni 2002 gemeldet worden, und dass seitdem die Gemeinde nur noch von einem einziges weisses Fahrzeug der Marke Suburban, mit einem roten Licht auf dem Dach betreten wurde, das Nachts zu verschiedenen Stunden patrouilliert, während die Militärfahrzeuge am Rand der besagten Gemeinde bleiben.

Aufgrund all dessen, ersucht das Netzwerk der Gemeindeverteidiger um Vorsichtsmassnahmen, um das Leben und die physische Integrität von Señor Luis Gómez Hernández und der Bevölkerung des Ejido Lázaro Cárdenas zu gewährleisten, sowie um die Untersuchung dieser militärischen und polizeilichen Gruppen, die Teil der BOM sind, die diese besagte indigene Gemeinde nur belästigen und bedrohen.

Hochachtungsvoll

Das Netzwerk der Gemeindeverteidiger für Menschenrechte

 

Quelle: http://laneta.apc.org/


 

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