COCOPA sucht Annäherung zu EZLN

La Jornada vom 12.07.2002
Andreas Morales und David Carrizales
übersetzt von: Dana

 

Die COCOPA in typischer Aktion: kaum kommt ein neuer Präsident dran, schon arbeitet die Kommission mal wieder fieberhaft an einer "neuen Annäherung mit der EZLN", und alles davor erklärte wird über Bord geworfen. Man beachte die äusserungen des derzeitigen amtierenden Präsidenten Herrera Mendoza, demnach die COCOPA die Bedingungen der EZLN "aufs genaueste" erfüllt hätte, und die Kontrollposten und Patrouillen im Krisengebiet eingestellt worden seien. Davon mal abgesehen, dass dies eine skandalöse Lüge ist, steht dies im vollkommenen Gegensatz zu dem was die COCOPA noch vor zwei Tagen erklärt hatte (am 10. Juli − damals noch unter der Leitung von Agustin Trujillo). Neben dem Hinweis auf den steigenden paramilitärischen und militärischen Druck in der Konfliktzone, hiess es da noch, es sollte "anerkannt werden, dass die indigenen Forderungen nicht erfüllt worden sind," und weiter "die Bundesregierung scheint nicht daran interessiert zu sein sich des Problems anzunehmen. Acht Jahre nach Beginn des bewaffneten Aufstandes bleibt der Stand der Dinge unverändert". (siehe Übersetzung: COCOPA fordert Erfüllung der drei EZLN Bedingungen, vom 13. Juli 2002)

Dana




Ein weiterer zapatistischer Gefangenen soll in 30 Tage freigelassen werden

Der Präsident der Kommission für Frieden und Versöhnung (COCOPA), Guillermo Herrera Mendoza gab bekannt, dass der erste der fünf zapatistischen Gefangenen aus Queretaro und Tabasco in einem Monat frei sein könnte, da die Gouverneure dieser Staaten versprochen hätten sich gemeinsam für ihre Freilassung einzusetzen.

In einem Interview in Boca del Río, Veracruz, erzählte er, die Abgeordneten der COCOPA hätten vor dem Hochland von Chiapas in Oktober einen weiteren Besuch abzustatten, um eine Annäherung mit der Generalkommandatur der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) zu suchen.

Senator Herrera Mendoza erklärte, dass die COCOPA die drei Minimalbedingungen der EZLN zur Wiederaufnahme des Dialoges aufs genaueste erfüllt hätte. "Der Rückzug der Truppen in Chiapas geht weiter, und in der Einflusszone der EZLN wurden die Militärbasen aufgelöst und die Kontrollposten und die Patrouillen in den Gemeinden wurden eingestellt" erläuterte er.

Hinsichtlich der zweiten Bedingung − die Freilassung der zapatistischen Gefangenen − erklärte er, dass die Vermittlung der Abgeordneten die Freilassung der drei gefangenen Indigenas aus der Haftanstalt von Cerro Hueco in Chiapas erreicht hätte, und kündigte an, dass in den nächsten 30 Tagen die Freilassung eines der fünf Häftlinge die in den Gefängnissen von Queretaro und Tabasco verbleiben erfolgen könnte.

"Wir haben bereits mit den Gouverneuren Ignacio Loyola von Queretaro und Manuel Andrade von Tabasco gesprochen; sie sagten, sie seien bereit zusammenzuarbeiten, und wären entschlossen die Generalstaatsanwaltschaften beider Staaten anzuweisen, die Akten dieser Häftlinge durchzusehen", fügte er hinzu. Weiterhin führte er aus, dass zwei Zapatisten sich in Queretaro befinden und drei in Tabasco, und mit ihrer Freilassung die zweite Bedingung zur Wiederaufnahme des Dialoges erfüllt sein würde.

Des weiteren sagte der Abgeordnete, sie hätten sich ebenfalls mit dem Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, Genaro Gongora Pimentel, getroffen, und dieser hätte ihnen mitgeteilt, dass der Urteil über die 330 eingereichten Verfassungsklagen gegen die indigene Reform in weniger als 50 Tage gefällt werden würde.

 

Quelle: https://www.jornada.com.mx/


 

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