Einbruch in Menschenrechtszentrum in Chiapas

Poonal vom 31.10.2006

 

(San Cristóbal de Las Casas, 24. Oktober 2006, cimac-poonal).- Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba) gab bekannt, dass die Räumlichkeiten des Zentrums in San Cristóbal de Las Casas am 22. Oktober von Unbekannten durchsucht wurden. In einem Schreiben an die zuständigen Behörden fordert das Zentrum eine Untersuchung des Falles und beklagt, dass zahlreiche Aktivisten und Aktivistinnen im Bundesstaat Chiapas in der Vergangenheit bereits Opfer ähnlicher Vorgänge geworden seien. Dieser Fall wurde am 24. Oktober bekannt, als die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Zentrums die Eingangstür des Frayba offen vorfanden, ohne dass Spuren eines gewaltsamen Eindringens zu entdecken gewesen wären.

»Anscheinend wurde nichts entwendet oder beschädigt, dennoch werden wir Anzeige erstatten", hieß es von Seiten des Frayba. Angaben des Zentrums zufolge kam es bereits am 14. März zu einem Einbruch bei David Méndez, einem Mitarbeiter des Zentrums. Im Juli wurde Manuel Hernández, ein weiterer Mitarbeiter des Menschenrechtszentrums, bedroht. Im vergangenen Jahr hat das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas insgesamt 20 Fälle von Übergriffen oder Drohungen gegen Menschenrechtsaktivisten und -aktivistinnen registriert. Bei fünf davon handelt es sich um Einbruchsfälle wie dem am 22. Oktober.

Das Zentrum bietet juristische Unterstützung in Menschenrechtsfragen und hat bereits Fälle wie das Massaker von Acteal im Jahr 1997 vor nationale und internationale Gerichte gebracht. Auch 122 Fällen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die mit Wissen des mexikanischen Staates durch die paramilitärische Gruppe »Frieden und Gerechtigkeit" im Norden von Chiapas in den Jahren zwischen 1995 und 1999 begangen wurden, konnten mit Hilfe des Zentrums aufgeklärt werden.


Quelle: poonal
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