Hungertod in Veracruz

Poonal vom 21.11.2006
Von Laura Castro Medina

 

(Orizaba, 16. November 2006, cimac-poonal).- Die extreme Unterernährung im Zentrum des Bundesstaates Veracruz hat in diesem Monat weitere Opfer gefordert. Miguel García González, Generalsekretär des Sozialversicherungsinstitut IMMS sagte, dass die extreme Unterernährung in den Bergregionen Zogolica und um den Vulkan Orizaba weiter ansteige. Man fände dort ähnliche Krankheiten wie in afrikanischen Ländern vor. Die staatlichen Stellen für Gesundheitsvorsorge und Ernährung hätten die Bewohner der abgelegenen Gemeinden in Veracruz nicht unterstützt.

Nach Angaben der Behörde zur integralen Familienentwicklung DIF (Sistema Desarrollo Integral para la Familia) starb im Munizip Perla nach langer Krankheit der achtjährige Jesús Arenas Mencias. Sein Gewicht und seine Körpergröße hätten einem achtmonatigen Kind entsprochen. Er habe sich deshalb seit zwei Jahren nur eingeschränkt bewegen können.

Die Behörde berichtete auch vom Tod eines neun Jahre alten Jungen aus der Gemeinde Tuxpanguillo. Das Kind sei aufgrund eines plötzlichen Atemstillstands in Folge schwerer Unterernährung gestorben. Anfang der Woche starb auch ein 12jähriges Mädchens aus der Gemeinde Tonalixco im Bezirk Tlilapan. Auf Grund der starken Unterernährung hatte das Kind das Gewicht und die Körpergröße einer Dreijährigen.

Der wohl schlimmste Fall in den vergangenen Tage ereignete sich in der abgelegenen Gemeinde Atolca im Munizip Omealca. In der Gemeinde gibt es keinerlei medizinische Versorgung. Dort starb nach Angaben eines Arztes die 32jährige Alberta Ixmatlahua Calihua nach der Geburt ihres achten Kindes an den Folgen von Unterernährung. Die Frau hinterlässt acht Kinder, das jüngste von ihnen ist erst drei Monate alt. Der Vater der Kleinen, Filiberto Ortega, sieht sich nicht in der Lage seine Kinder zu beaufsichtigen, da er von früh morgens bis spät abends arbeitet. Der 28jährige Bergpalmen-Holzfäller verdient während der Saison täglich nur 35 Pesos (2,30 Euro).


Quelle: poonal
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