Chiapas-Veranstaltung in Bremen

Veranstaltungshinweis vom 21.02.2003

 

Hallo Compas und Interessierte!

Anbei die Ankündigung für die Veranstaltung "Menschenrechtsbeobachtung in autonomen Gemeinden in Chiapas/Mexico". Wir richten uns schwerpunktmäßig an bürgerlich- menschenrechtsorientiertes Publikum und versuchen, neben Information über den Zapatismus für die Aufgabe der Menschenrechtsbeobachtung zu interessieren.

viva la lucha!


Informationsveranstaltung und Diavortrag:

»für eine Welt in die viele Welten passen«

Menschenrechtsbeobachtung in autonomen Gemeinden in Chiapas/ Mexico

am Dienstag, 11. März um 20 Uhr

in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen

Referent:
Andrés Schmidt
VeranstalterInnen:
Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und
Entwicklung (biz)
Ökumenische Initiative
Rosa-Luxemburg-Initiative (RLI)

Zur Situation in Chiapas, Mexico:

Seit 1994 besteht im südlichsten mexikanischen Bundesstaat Chiapas ein bis heute ungelöster Konflikt zwischen der mexikanischen Regierung und lokalen Machthabern auf der einen und der zapatistischen Befreiungsbewegung EZLN auf der anderen Seite. Die EZLN setzt sich für ein Ende der Ausbeutung der Landbevölkerung und eine Selbstverwaltung der Indígenas (UreinwohnerInnen) innerhalb des mexikanischen Staates ein.

Die Ursachen des Aufstands - extreme Armut, Vertreibungen, Unterdrückung, Landlosigkeit und Morde - sowie die Forderungen der zapatistischen Indígenas nach »Land und Freiheit!« werden von vielen Seiten - Kirchen, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, Intellektuellen und Menschenrechtsgruppen - als legitim anerkannt. Doch auch die neue mexikanische Regierung unter Präsident Fox setzt die bereits 1996 mit der EZLN getroffenen Teilabkommen trotz der angekündigten Dialogbereitschaft noch immer nicht um. Im Gegenteil: Neue wirtschaftliche Großprojekte scheinen ein würdiges Leben in Chiapas in weitere Ferne rücken zu lassen.

Während auf dem internationalen Parkett Friedenswille und Respekt gegenüber den Indígenas bekundet wird, führt man im Innern einen »Krieg niedriger Intensität«: Die von vielen unabhängigen Organisationen angeprangerten Menschenrechtsverletzungen, die mehrheitlich von illegalen Paramilitärs, aber auch von der mexikanischen Armee und Polizei begangen werden, halten bis heute an. Die EZLN und ihre zivile Basis - zu über 90% Indígenas - hält seit 1994 einen einseitigen Waffenstillstand aufrecht und kämpft seither, im Stil einer sozialen Bewegung, auf nationaler Ebene für ihre Forderungen. Während dessen treiben die zapatistischen Basisgemeinden ihre mit politischen Mitteln selbst bestimmte Entwicklung voran.

Seit 1995 reisen Hunderte von Freiwilligen als MenschenrechtsbeobachterInnen nach Chiapas − in Deutschland beispielsweise vorbereitet und betreut vom Berliner Verein CAREA e.V. (E- Mail: carea (AT) gmx PUNKT net   ). Der Referent, Andrés Schmidt, hat sich von Dezember 2002 bis März 2002 als Menschenrechtsbeobachter in Chiapas aufgehalten und wird voraussichtlich im März 2003 erneut dorthin fahren. Er wird berichten, wie die Arbeit der MenschenrechtsbeobachterInnen konkret aussieht.
 

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