Transnationaler Mais bedroht die Ernährungssouveränität der indigenen Gemeinden

CIEPAC vom 05.09.2001
Chiapas al Día, No. 258
übersetzt von: Dana

 

In 1996, begann die Bundesregierung die staatliche Firma CONASUPO (Nationale Kompanie für die Erhaltung des Volkes) zu privatisieren, und im Rahmen des NAFTA immer mehr Mais aus den Vereinigten Staaten zu importieren, Preiskontrollen auf Tortillas zu eliminieren, und Subventionen und technische Beratungen zu reduzieren. Im selben Jahr sagten sie den Campesinos auch (Subventions- oder Kleinbauer in den ländlichen Gebieten), sie sollten aufhören Mais anzubauen und anfangen andere Produkte zu kultivieren, weil die CONASUPO ab jetzt billigeren Mais aus den Vereinigten Staaten kaufen würde. Dies war der Anlass, infolgedessen Maisbauer aus der Zentralzone und der Frailesca Zone von Chiapas, der "Tortillakorb" von Chiapas, Strassen blockierten und die Wirtschaft von Chiapas für meherere Tage zum Stillstand brachten. Während dieses Konfliktes, kaufte nach Angaben der Union der Maisproduzenten (UPROMAIZ, A.C.) im Bezirk Villaflores, die Privatfirma Maseca, die in dieser Region im Bezirk Ocozocoautla ansässig ist, etwa 90,000 Tonnen Mais aus den Vereinigten Staaten.

Der Druck von Seiten der Campesinos war so stark, dass die Regierung und Maseca — nun privatisiert zu "Aztekische Mühlen von Chiapas S.A von C.V., Industrielle Gruppe Maseca S.A. von C.V. (GIMSA) — sich bereiterklärten weiterhin Mais von lokalen Anbauern zu kaufen. Aber damit stellten sie nur eine Falle. Die selben transnationalen Unternehmen die der Maseca Mais verkaufen, fingen an patentiertes Saatgut und grosse agrochemische Packette an lokale Produzenten zu verkaufen. Das neue Saatgut zusammen mit den Düngemitteln, ergaben mehr Tonnen Mais pro Hektar, daher erklärte Maseca, der Creóle Mais würde nicht so hohe Erträge liefern, und drohte den Campesinos, kein ansässiges Mais mehr zu kaufen, da dieser mit Pilze kontaminiert sei. Nach Informationen dieser Organisation jedoch, kaufte Maseca in diesem Jahr 57.000 Tonnen Mais von lokalen Anbauern, und 187.000 Tonnen Mais für Futtermittel aus den Vereinigten Staaten.

Angesichts dieser Krise und unwillig ihre Länder aufzugeben, begannen ländliche Produzenten die Illusion höherer Erträge und Profite zu feiern. Ab 1999 unterstützten die transnationalen Unternehmen und die Regierung diese Argumente. Während die Unternehmen höhere Erträge versprachen, versprach die Regierung Subventionen, damit die Bauern die "technologischen Pakete" von den Unternehmen kaufen konnten. Gegewärtig verkauft UPROMAIZ fünf verschiedene Arten patentierten Saatguts an Produzenten, von den Firmen Pioneer, Asgrow, Cargill, Cristiani Burcal und Novasem. Mit diesem Saatgut ernten Produzenten einen Ertrag von zwischen 8 bis 10 Tonnen Mais pro Hektar, wie in den Vereinigten Staaten, während sie niedrigere Produktionskosten zahlen. In diesem Jahr wurden Produzenten mit 1.510 Pesos pro Tonne bezahlt, während sie 1998 für die selbe Menge 1.350 Pesos erhielten. Das ist eine Preissteigerung von nur 160 Pesos, die vernachlässigbar ist im Vergleich mir den Kosten für Dünger, die weiterhin steigen. Heute kostet eine Tonne Dünger 1.850 Pesos pro anderthalb oder maximal zwei Hektar.

In diesem neuen System, wählt der Produzent das individuelle Saatgut das er kaufen will, geht zu UPROMAIZ um sich das Formular der zuständigen Firma zu holen, und geht später zur Bank um 220 Pesos auf das Bankkonto der Firma zu deponieren. Als nächstes wird er zum Büro des transnationalen Unternehmens im Bezirk von Villaflores geschickt, um sein "technologisches Paket abzuholen", das aus dem patentierten Saatgut, Düngemittel und Agrochemikalien besteht. Zum Schluss hält das Unternehmen die Regierung an weitere 320 Pesos für die restlichen Kosten für das "technologische Paket" das dem Campesino übergeben worden ist zu veranschlagen, da der Gesamtpreis des Pakets bei zwischen 550 und 684 Pesos liegt, je nach Markenzeichen.

Die Kosten werden von dem Regierungsprogramm "Allianz für das Landgebiet" gedeckt, was durch Auslandsschulden bei multilateralen Banken wie die Weltbank oder die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) finanziert wird. Wenn der Produzent das teuerste "technologische Pakett" auswählt, verwenden sie Resourcen von Procampo (Programm für die Direkte Unterstützung der Landgegend), das nicht alle Produzenten erhalten (829 Pesos pro Hektar), um das Kredit zu erhalten, oder hinterlegen ihre Machinen, die sie auch mieten können, oder die Besitzurkunden ihrer Farmen als Sicherheit.

UPROMAIZ ist in mindestens 14 Bezirke präsent, einschliesslich Villaflores, Ángel Albino Corzo, Villa de Acala, Chiapilla, Jitotol, Comitán, Villa Corzo, La Concordia, Venustiano Carranza, Socoltenango, Totolapa, Ocozocoautla, San Lucas und Chicomuselo. Noch bis vor kurzem umfasste das Programm ungefähr 20,000 Produzenten in Chiapas, eine Nummer die gestiegen ist, weil andere Bezirke im Hochland angefangen haben sich dem System anzuschliessen. Sowohl in der Hochlandregion als auch in der nördlichen Zone und der Selva sehen wir die Reklametafeln und Werbung von Monsanto, Novartis und andere Unternehmen.

Die 10 grösste transnationale Unternehmen der Welt die Saatgut produzieren, kontrollieren 30% des kommerziellen Weltmarktes für Saatgut, was im Jahr 2000 auf ein Wert von 24.4 Millionen Dollars geschätzt worden ist. DuPont (Pioneer) ist auf dem ersten Platz, gefolgt von Monsanto, Novartis (Syngenta), Groupe Limagrain, Pulsar, Advanta und Netherlands, Dow (Cargill), KWS AG, Delta und Pine Land und Aventis.

UPROMAIZ nimmt hin, dass der Créole Mais in der Region nicht länger existieren kann, und niemand kennt oder erinnert sich an dieses indigene Saatgut. Produzenten sind zum Beispiel sehr vertraut mit der Maisart 30F94 und 3086 der transnationalen Firma Pioneer (DuPont), oder mit deren Hybriden 3086 und 30F94. Auf diese Weise wird die Ernährungssouveränität schnell verloren, ohne dass die Staatsregierung dies zur Kenntniss nehmen würde, oder diesen Verlust verhindern wollte In vielen Regionen pflanzten früher Indigenas und Campesinos ihren Mais, ernteten ihn, konsumierten ein Teil der Ernte und verkauften den anderen Teil oder behielten es für die nächste Ernte. Heute kaufen sie das Saatgut von einer Firma, produzieren viele Tonnen zu geringen Kosten für die Firma, verbrauchen Millionen von Pesos an Agrochemikalien, und verkaufen später das Produkt zu niedrigen Preise und kaufen eine Fertigtortilla von der Firma.

Die zentrale Zone und die Frailesca Region von Chiapas sind das Inbild des transnationalen Imperiums. An allen Strassen und Geschäftsgebäuden sieht man Werbeplakate für Markenzeichen für Saatgut und Agrochemikalien für Mais der wichtigsten transnationalen Unternehmen, wie Decistab von Aventis, Rival, Faena, Faena Fu, Glyfos, Herbipol Glifosato, Harness und Rangel von Monsanto, Quron von Dow AgroSciences, Gesaprim von Novartis, Forza, Brigadier, Coloso, Nuvacron, Semevin, Esteron *47M, Tacsa Quat, Herbipol Amina, Herbipol Para Quat, Karate, Chapoleo-E 400 CE, Chapoleo-A 480 SC, Secaszone 25 SC, Gramocil, Finale SL 14, und andere.

Im letzten Jahr kontrollierte Novartis 20% des Weltmarktes an agrochemische Verkäufe. Dieses transnationale Unternehmen machte Verkäufe im Wert von insgesamt 6.100 Millionen Dollars, und kommt damit auf den ersten Platz. Monsanto kam an zweiter Stelle mit 14% aller weltweiten Verkäufe, Aventis an dritter mit 11%, BASF war vierter mit 11%, Pioneer (DuPont) erreichte den fünften Platz mit 8%, Bayer war sechster mit 7%, und Dow siebter mit 7%. In anderen Worten, die 10 grössten agrochemischen Firmen der Welt, kontrollieren 85% des Marktes und der Verkäufe.

Die Regierung dient weiterhin als agrochemischer Vertreiber für die indigenen Gemeinden und Campesinos. Sie vertreiben die Produkte von Unternehmen wie Faena, Rangel oder Rival von Monsanto, die auf Glyphosat, aktive herbizide Substanzen und biochemische Agenten basieren. Dieses Pestizid war die dritthöchste Ursache für gesundheitliche Schäden unter landwirtschaftlichen Arbeiter in Kalifornien. Glyphosat verhindert die Fähigeit der Pflanze Nitrogen zu beziehen, und eliminiert dadurch Pilze die den Pflanzen helfen Wasser und Nährstoffe zu absorbieren. Monsanto, mit seinem "Agent Orange", besprühte Millionen Hektar Wald in Vietnam, und tut in Rahmen von Plan Columbia das gleiche mit Glyphosat in Südamerika, wo sie es von Flugzeuge aus sprühen und die Biodiversität vernichten, da die Chemikalie lange Zeit im Boden bleibt. Dies hat zu einer Debate zwischen der Regierung von Kolumbien und ihren Abgeordneten geführt, die den Verbot des Sprühens mit Glyphosat fordern, weil es die Gesundheit von Campesinos und indigene Völker schädigt. "Das einzige das noch fehlte ist dass sie erzählen man könne Glyphosat mit Corn Flakes essen", sagte Senator Rafael Orduz, der auch erklärte "die Ausräucherungen sind eine Fehlschlag, den in den zehn Jahren seitem sie sie in Kolumbien anwenden, ist die Kultivierung illegaler Ernten von 40.000 auf 160.000 Hektar gestiegen", und kündigte an ein Gesetz vorzulegen, um die Ausräucherungen für unbestimmte Zeit einzustellen, ganz so wie es Bolivien und Peru bereits getan haben.

Nach Angaben der Internationalen Stiftung für Landwirtschaftlicher Fortschritt (International Foundation for Rural Progress — RAFI), dominieren nur fünf mächtige transnationale Unternehmen, die sogenannten genetischen Giganten, den agro-biologischen Sektor, darunter Monsanto (Pharmacia), DuPont, Syngenta (Novartis und Astra Zeneca), Aventis und Dow. Vor kurzem stiessen Bayer und BASF zu der Liste. Vier industrielle Nutzpflanzen (Soyabohnen, Mais, Baumwolle und Colza) bilden 100% des Gebietes der kommerziellen Nutzpflanzen, die im Jahr 2000 angebaut worden sind, hauptsächlich in den Vereingten Staaten, Argentinien und Kanada, wo 98% des Gebietes mit genetisch verändertes Saatgut angebaut worden ist. Nur eine einzige Firma die genetisch verändertes Saatgut herstellt, ist für 94% des weltweiten Sektors, der mit kommerziellen, genetisch veränderten Nutzpflanzen kultiviert verantwortlich: Monsanto.

Es ist wichtig sich an die Denunziationen von Greenpeace über die mexikanischen Importe aus den Vereinigten Staaten zu einneren, von mit genverändertem Mais vermischtes Maismehl, das von Maseca produziert wird. Dieser importierte Mais wir auch für die Herstellung von Fruchtzuckersirup verwendet, der als Ersatz für Zuckerrohr verwendet wird, und die Zuckerproduzenten des Landes in eine tiefe Krise gestürzt hat. Chiapas hat zwei Zuckerrafinerien: Pujiltic and Huixtla.

Erika Pinzón Navarro, Forscherin für landwirtschaftliche Wissenschaften an der Autonomen Universität von Chiapas bestätigt, dass Chiapas eins der Staaten mit der höchsten Krebsrate ist, die durch den Gebrauch von hochgefährlichen Agrochemikalien verursacht wird, die in anderen Ländern verboten worden sind. In einem Treffen zur Analyse der Lage von Umwelt und Gesundheit im letzten August, sprach der Gesundheitsminister von Chiapas, Ángel René Estrada, von der Notwendigkeit die Risiken zu senken, die die Gesundheit beeinträchtigen. Was er nicht weiss ist, dass es die selbe Regierung ist für die er arbeitet, die eben diese Risiken, diese Agrochemikalien, durch Regierungsprogramme vertreibt.

In der Region von Soconusco verursacht der Gebrauch von Pestiziden wie "Malatión" schwere Schäden für die menschliche Gesundheit. In dem Bezirk Mazatán, wurden elf Jugendliche durch den Verbrauch von Wasser verletzt, das mit Pestiziden kontaminiert war. Bei dem erwähnten Treffen wurde die Tatsache erwähnt, dass 96% der Produzenten hochgefährliche Pestiziden anwenden, und 95% dieser Produzenten keine persönlichen Schutzvorrichtungen verwenden. Darüberhinaus existiert nach Angaben des Nationalen Institutes für Geographische und Informative Statistiken (INEGI) ein Verkehr mit Pestiziden aus Guatemala, sowie eine mangelhafte Anwendung von Regelungen. (Cuarto Poder, 6.August 2001)

In Juli drohte die Dürre in Mittelamerika eine schlimmere humanitäre Katastrophe auszulösen, als diejenige, die vor fünf Jahren von Hurrikan Mitch verursacht wurde. In Juli und August verhungerten Menschen in den Kaffeeanbaugebiete in Nicaragua, und Kinder und Erwachsene verhungerten in den Gemeinden von Las Calabaceras, La Quemazón und El Aguacate. Die Menschen aus Nicaragua begannen auf der Suche nach Arbeit in Richtung Costa Rica zu wandern, aber das einzige das sie fanden waren mehr Immigrationskontrollen, die ihnen den Zugang zu diesem Land verwehrten. (El Diario de Hoy, 21 und 22 Juli)

Honduras erklärten eine Notlage, infolge des Hungertodes von 150,000 Campesinos, die in der Hälfte der Provinzen des Landes vom subventionierten Anbau abhängig sind. Ungefähr 1.5 Millionen "Quintales" (1 Quintal entspricht 100 kg) von Mais und Bohnen, die auf ca. 65.000 Hektar Land angebaut worden waren, gingen verloren. In Juli sendete das Weltnahrungsprogramm die ersten 450 Quintales Mais und 300 Quintales Bohnen an Familien einiger Regionen, als Teil einer Ladung von 227 Tonnen an Nahrung, die für die Unterstützung der Bevölkerung bestimmt war.

In Guatemala berichtete die Regierung, dass der Regenmangel einen Erntenverlust von fast 20 Millionen Dollar verursacht hat, und die Situation wurde von der Steuererhöhung verschlimmert, die Teil der Steuerreform ist, die ihnen von dem Internationalen Währungsfond aufgezwungen wurde, und zu einer Welle von Proteste und systematischer Unterdrückung geführt hat.

In El Salvador, gingen durch die Dürre 2.4 Millionen Quintales Mais verloren. In einigen Regionen wurde zwischen 75 und 100% der Ernte verloren. Angesichts dieser Krise, launcierte die Regierung den "Sowers Plan", durch den die transnationalen Unternehmen erneut ihren Markt und die Abhängigkeit armer Länder festigten. Zwischen Juli und August, begann die Regierung von El Salvador 5,200 Quintales patentiertes oder hybriden Maissaatgut (Sorte HQ61) und 500 Quintales Bohnensaatgut (Sorte Centa 2000) an die Campesinos zu verteilen. Die Regierung versicherte den Menschen, es sei ungefährlich die Agrochemikalien zu verwenden, die dieses Saatgut erforderte. Später sollte das Programm Kredite einbringen, das Saatgut sollte nicht kostenlos verteilt werden, und der Zyklus der Abhängigkeit sollte erneut starten

"Afrikanisierung" und Hunger kommen nach Mittelamerika und Chiapas. Die Migration wächst, und in diesem Kontext kündigte die mexikanische Regierung die Schaffung des "Plan Sur" an, um die Versiegelung der Grenze durch mehr Soldaten und Polizeikräfte zu verstärken, in einem Versuch die Armut auf den Süden zu begrenzen. Vor kurzem eröffnete Präsident Vicente Fox ein Büro der Nationalen Menschenrechtskommission (CNDH) in der Grenzregion von Chiapas, um den wachsenden Menschenrechtsverletzungen gegen Migranten aus Mittelamerika entgegenzuwirken.

In diesem August, verkündete die U.S. Abteilung für Landwirtschaft (in der Personal der Firma Monsanto arbeitet) die bevorstehende Kommerzialisierung der "Terminator"-Technologie. Die Lizenz geht an ihren privaten Partner Delta Pine Land (DPL), einer der internationalen Giganten in der Produktion von Saatgut. Diese Technologie wird steriles oder "Selbstmord-" Saatgut für Soya, Reis, Weizen, Mais, und andere Nutzpflanzen produzieren, die die Campesinos daran hindern wird Saatgut von der Ernte für den nächsten Anbauzyklus aufzubewahren. Nach Angaben der RAFI, werden in Mexiko, 3 Millionen Produzenten von Grundgetreide davon betroffen werden, und weltweit fast 400 Millionen Menschen, fast alle arme Campesinos, die davon abhängig sind Saatgut für die nächste Ernte aufzubewahren. Obwohl auch andere transnationale Unternehmen, die auf biotechnologischen Gebiet führend sind und Geschäfte in Chiapas führen, wie Monsanto, Aventis, Novartis und DuPont, Patente auf die Terminator Technologie besitzen, hat nur die DPL öffentlich ihre Absicht bekundet dieses Saatgut zu kommerzialisieren.

Durch den Gebrauch dieser Terminator Technologie, werden 30 Maisarten in Mexiko zusammen mit hunderten Varianten gefährdet sein. Campesinos und indigene Völker würden die Kontrolle über ihre Nahrung, Ernährung, Souveränität und Vielfalt der Sorten vollständig verlieren. Wegen ihnen, brauchen wir einen mutigen Gouverneur, der fähig ist die Patente und das genveränderte Saatgut zu verbannen, bevor die Campesinos, wie in Brazilien, gezwungen sind die Fabriken und Tausende, mit genveränderten Nahrungsmittel bebaute Hektar Land niederzubrennen. In diesem Fall droht diese Gefahr Pulsar, das im Bundesstaat Chiapas ansässig ist. Aber es ist auch nötig, dass die indigenen und die Campesino Organisationen über dieses Problem Kenntnisse sammeln, und sich organisieren um ihren Mais zu verteidigen, der ihre Identität, Nahrung, Autonomie und Geist ist, der die Seele des indigenen Widerstandes inspiriert.

Deshalb, um die Aufklärung zu fördern, müssen die indigenen und Campesino Gemeinden folgendes verstehen:

1) In einigen Jahren werden sie nicht mehr in der Lage sein irgendwelche andere Produkte auf ihrem Land anzubauen. Agrogifte werden nicht nur ihre Ländereien belasten, sondern auch die Biodiversität, und werden die Wasserreserven vergiften.

2) Der Creóle Mais ist aus der Region und aus ihren Händen verschwunden, was bedeutet, dass sie bereits die Möglichkeit zur Selbstversorgung, zur Kontrolle über ihr altes Saatgut, ihre eigenen Nahrungsmittel zu produzieren wenn die Unternehmen sich entschliessen zu gehen, verloren haben. Sie haben auch die Möglichkeit verloren ihre eigene Nahrung autonom und mit Würde zu produzieren.

3) Die transnationale Unternehmen gelingt es damit mehr Geld zu verdienen, ihr privates Saatgut zu verkaufen, die Preise und den Markt zu kontrollieren, und sie verkaufen nun mehr Agrogifte die dann für den Maisanbau erforderlich werden.

4) Die Campesinos liefern mehr Tonnen Mais zu niedrigeren Preisen.

5) Die Bundes- und Staatsregierungen subventionieren die transnationalen Unternehmen durch Auslandsschulden, und erwarten dass die Campesinos und die indigenen Völker unter der Vorspiegelung grossem Reichtums, in Elend überleben.

6) Die Subventionen sind nicht für die Produzenten, sondern für die transnationalen Unternehmen. Die 220 Pesos die die Firmen veranschlagen werden teurer werden, wenn die Bundesregierung die Anleihen zurückerstatten müssen, um die zu begleichen sie die Steuern für die Bevölkerung erhöhen, die Grenzen für mehr sogenannten "Freihandel" öffnen von dem die grosse Geschäftswelt profitiert, und mehr staatliche Unternehmen verkaufen wird.

7) In einigen Jahren werden Produzenten nur zwei Optionen haben: in die Städte oder den Vereinigten Staaten zu immigrieren, oder dazu überzugehen Produkte für Agroexporte zu kultivieren, die von den Launen der transnationalen Unternehmen aufgezwungen werden, und sowohl die Armut als auch die Geschäftsprofite erhöhen werden. Dies geschieht bereits in den Grenzregionen von Chiapas, vor allem in den Distrikten des Bezirkes Frontera Comalapa und Chicomuselo, wo Produzenten bereits Cantaloupe, Wassermelonen, oder die Cempasuchil Blumen angebaut haben, die ihnen von den Unternehmen vorgeschlagen worden sind. Diese neue Produktion verursacht mehr Migration, Verluste von Mais, und Verschuldung, die sie auszugleichen suchen, indem sie den Campesinos Vorschüsse aus den Procampo Resourcen für die kommenden Jahre zahlen. Schlimmer noch ist der Vorwand der Kreditzahlung um sich Länder überschreiben zu lassen, und Besitzrechte zu fordern bevor Kredite zugestanden werden, was durch PROCEDE gefördert worden ist, das Program für die Überschreibung Ejidaler Landrechte. In diesem Kontext erleiden Campesinas und indigene Frauen die schlimmsten Konsequenzen weil die Besitzrechte in den Händen der Männer bleiben.

8) Wenn die Invasion des patentierten Saatgutes im Hochland, in der nördlichen Zone und der Selva Region eindringt, wo die indigenen Campesinos wegen den Bodenbedingungen weniger Tonnen pro Hektar produzieren, wird das mehr Hunger und Elend in dem Landgebiet von Chiapas verursachen.

Die mexikanische Regierung führt weiterhin Krieg gegen das mexikanische Landgebiet und dessen Produzenten; im Fall der indigenen Völker wird dies durch die Nichterfüllung der San Andrés Vereinbarungen durch die Bewilligung des COCOPA-Gesetzes für indigene Rechte und Kultur verschlimmert. Mexiko braucht dringend eine Regierungspolitik für die Landgebiete, die armen Leuten, Campesinos und indigenen Völker zugute kommt, indem sie ihre Nahrungsselbstversorgung sichert, ohne die Souveränität an U.S. transnationale Unternehmen zu übergeben. Die indigenen Völker hatten den Mais sein Jahrtausenden in ihren Händen, sie haben für ihn gesorgt und die Saatsorten vervielfältigt. Hunderte Maisarten wurden geboren und sind von der Menschheit genossen worden. Nun verlieren wir diese Biodiversität, und sie wird von Unternehmen patentiert und privatisiert, die den Saat rauben, ihn den indigenen Händen entreissen, und ihn ihnen mit Warenzeichen, Verbote, Kontrollen und noch mehr Agrogifte zurückgibt. Der indigene Widerstand ist nicht nur politisch, sondern er betrifft auch die Nahrung. Wer auch immer die Nahrung und das Saatgut kontrolliert, kontrolliert das Leben und den Widerstand der Menschen. Den Créole Mais zu erhalten, bedeutet unsere Identität, unsere Nahrung, Kultur und Zukunft zu verteidigen. Der Widerstand des Créole Maises ist der Widerstand und die Verantwortung aller.


Gustavo Castro Soto

Zentrum für Wirtschaftliche und Politische Forschung für Gemeinschaftliche Aktion, A.C. CIEPAC, Mitglied des Nationalen Netzwerkes "Konvergenz Ziviler Organisationen für Demokratie" (CONVERGENCIA)



CIEPAC ist Mitglied der Bewegung für Leben und Demokratie (MDV) von Chiapas; des Mexikanischen Aktionsnetzwerkes gegen den Freihandel (Red Mexicana de Accion Frente al Libre Comercio — RMALC); der Konvergenz der Bewegungen Amerikanischer Völker (Convergencia de Movimientos de los Pueblos de las Americas — COMPA).

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