Repressionen in Mexiko-Stadt gegen Demonstrierende der APPO

Indymedia vom 20.03.2007

 

Heute morgen wurde das Platzbesetzungscamp, das die Öffentliche Versammlung der Völker/Gemeinschaften von Oaxaca -Asamblea Popular de los Pueblos de Oaxaca ( APPO ) im Umkreis des Senats der Republik in México-Stadt zur Forderung des Rücktritts der Verbrechen gegen die Humanität begehenden Regierung von Ulises Ruiz dort unterhielt, mit Knüppeln und durch Grenadiere geräumt.

Die Räumung hat stattgefunden, während die Familie des von paramilitärischen Kräften am 27. Oktober 2006 in Oaxaca ermordeten Indymedia-Berichterstatters Brad Will in Mexiko Gerechtigkeit gefordert hatte.

Reporter der Freien Medien berichten, dass die gewaltsame Räumung als koordinierte Operation begann, an der eine Schlägertruppe sowie Angestellte und Grenadiere der föderalen Distriktregierung teilnahmen.

Die Platzbesetzung war am 09. Oktober des vergangenen Jahres begonnen worden, um dem kolllektiven Hungerstreik nach dem Marsch für die Würde der Völker/Gemeinschaften Oaxacas, Raum zu geben. Der Marsch von Oaxaca-Stadt nach México-Stadt, bei dem der Rücktritt von Ruiz gefordert worden war, hatte 16 Tage gedauert. Der Senat der Republik besitzt die legalen Fachkompetenzen um den Gouverneur Oaxacas abzusetzen.

Die Platzbesetzung in México-Stadt wurde am Morgen des 20. von den genannten Kräften angegriffen, die dabei Material, elektronische Arbeitsgeräte und Computer zerstörten und entwendeten und die Infostände demmolierten. Personen die als vermeintliche Zugehörige zu der Platzbesetzung angesehen wurden, mehrheitlich Frauen und Kinder, wurden mit Rufen wie "Scheiss Indios, wir machen euch nieder" bedroht.
Ein APPO-Reporter sagte, "Dutzende von PlatzbesetzerInnen haben Schläge erlitten". Der Bruder von Flavio Sosa, Gustavo Sosa Villavicencio, musste aufgrund schwerer Verletzungen durch Schläge seitens der Grenadiere ins Hospital gebracht gebracht werden. Die PlatzbesetzerInnen bildeten Gruppen, um Festnahmen zu verhindern.

Trotz der Räumung formierte sich die Platzbesetzung neu und plante für den folgenden Tag Protestmobilisierungen gegen diese repressive Aktion der Regierung von México-Stadt, die sich auf diese Weise zum Komplizen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit von Ulises Ruiz gemacht hat. Sogar die kommezielle Presse kündigte die für den 21. geplante Demonstration, mit Beginn am Monumento a la Revolución, an.

Das Regierungsoberhaupt von México-Stadt, Marcelo Ebrard, wurde vor einigen Jahren weltweit bekannt, als er in seiner damaligen Funktion als Sekretär für lokale öffentliche Sicherheit, von dem Nex Yorker Ex-Bürgermeister Rudolf Guliani forderte, über México-Stadt seine Null-Toleranz-Doktrin verhängen zu können. Laut verschiedenen AnalystInnen war Marcelo Ebrard als Untergebener des damaligen Stadtregenten Manuel Camacho Solís, der Operateur bei der Desartikulation der Sozialen Bewegungen der Linken in México-Stadt während der brutalen Regierungsphase von Salinas de Gortari.

Quellen:
http://chiapas.indymedia.org/display.php3?article_id=143767
http://estrecho.indymedia.org/newswire/display/67813/index.php

Die Demonstration am 21. ist ohne Zwischenfälle verlaufen.

 

Quelle: http://de.indymedia.org/


 

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