Jens Kastner, Transnationale Guerilla

Aktivismus, Kunst und die kommende Gemeinschaft

Neuerscheinung 12.04.2007
Jens Kastner

 

Jens Kastner, Transnationale Guerilla
Aktivismus, Kunst und die kommende Gemeinschaft

Unrast Verlag
ISBN-13: 978-3-89771-464-9
Ausstattung: br., 84 Seiten
Preis: 8.00 Euro

Die Transnationale Guerilla ist ein Modell. Es speist sich aus dem Aufstand der Zapatistas und geht zugleich auf viele künstlerische Arbeiten seit den 1960er Jahren zurück. Beider Quintessenz lautet: Im Kampf gegen den neoliberalen Kapitalismus ist von konkreten Existenzweisen auszugehen.

In den globalisierungskritischen Debatten der letzten Jahre haben sich dem gegenüber aber andere Vorstellungen von Gemeinschaft entwickelt: Das „Wir« bei John Holloway, die „Neotribes« bei Zygmunt Bauman oder „die kommende Gemeinschaft« bei Giorgio Agamben. Diese drei Konzepte stehen im Mittelpunkt des Essays. Sie werden anhand von Beispielen aus der konzeptuellen Kunst und der zapatistischen Diskurspolitik kritisiert.

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Die Gefahren beim Verfassen eines Essays wie diesem sind klar: Für Kunsttheorie zu viel Politik, für sozialen Aktivismus zu viel Theorie, für politische Theorie zu viel Kunst. Dennoch scheint es mir lohnenswert darauf hinzuweisen, dass die von Agamben bzw. Lenin aufgeworfenen Fragen „Was ist bloßes Leben?« und „Was tun?« nicht nur zwei der drei Leitmotive einer der wichtigsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, der documenta 12 sind, sondern auch im Bereich des politischen Aktivismus diskutiert werden. Die Transnationale Guerilla ist insofern ein Versuch, die von Bourdieu beschriebenen Feldgrenzen zwischen Kunst und Aktivismus zu überwinden: Die jeweiligen Eigenlogiken von Theorie- und Kunstproduktion sowie politischer Aktion weisen immer wieder Überlappungen und Verstrickungen auf. An diesen gilt es anzusetzen, und zwar nicht über identitäre Schließungen oder vorausgesetzte, kontextlose Gemeinschaften. Sondern als Transnationale Guerilla.



Dr.Jens Kastner
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Quelle: https://www.gruppe-basta.de/


 

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