Angriffe und Einschüchterungen gegen Anwälte und Anwältinnen des Befreiungkomitees 25.November in Oaxaca

Urgent Action (UA) vom 21.06.2007
RODH

 

Angriffe und Einschüchterungen gegen Anwälte und Anwältinnen des Befreiungkomitees 25.November in Oaxaca

Mayem Pilar Arellanas Cano, Anwältin des Befreiungskomitees 25.November

Mayem Pilar Arellanas Cano ist diplomierte Anwältin der autonomen Universität Benito Juarez in Oaxaca. Gegenwärtig ist sie auch Mitglied eines Komitees mit dem Namen Befreiungskomitee 25.November. Gleichzeitig ist sich auch Mitglied eines Zusammenschlusses von AnwältInnen, welche selbst Opfer der Repression wurden, die aber auch Opfer der willkürlichen Verhaftungen verteidigen. Die Fälle dieser willkürlichen Verhaftungen sind in in einem Bericht mit dem Titel „juristische Situation der Opfer von willkürlichen Verhaftungen« dokumentiert. Dieser Bericht wurde der interamerikanischen Menschenrechtskomision am 9.April 2007 überreicht

Ende Februar 2007, ca. um 15 Uhr, traf sich die Anwältin im Hotel Magisterio, welches sich im Barrio Ex-Marqüsado befindet, mit einer Person, welche Opfer einer willkürlicher Verhaftung wurde. Nach dem Treffen verliess Mayem Pilar Arellanas Cano den Ort und nahm an der Calzada Madero den Autobus in Richtung Universität. In der Nähe eines Parks mit dem Namen „Parque del Amor« stieg sie aus. An der Haltestelle bemerkte sie einen Mann, ca 28 Jahre alt, 1,60 Meter gross, dunkle Haut, schwarzes T-Shirt und blaue Hosen. (Vom Aussern her ein Porro, Fascho, kein Polizist) Es verging keine Minute, der nächste Bus tauchte auf, und Mayem stieg ein. Sie bemerkte, dass der Mann ebenfalls, einstieg. Als sie zur Haltestelle bei der Avenida Simbolos Patrios und Calle Rufino Tamayo kam, stieg sie bei der vorderen Türe aus und bemerkte, dass der Mann bei der hinteren Türe ausstieg. Sie ging langsam damit der Mann sie überholen konnte. Dieser aber blieb stehen holte, sein Mobiltelefonn aus der Tasche und tätigte offenbar einen Anruf. Sie lief einen Strassenblock weiter und ging in einen Laden. Nach vier Minuten verliess sie den Laden wieder. Sie bemerkte, dass der Mann an der Ecke stand und sie beobachtete. Deshalb lief sie fünf Strassenblöcke weiter und ging in ein Internet-Cafe. Von dort aus rief sie eine Freundin an, welche sie abholen kam. Zusammen verließen sie den Ort.

Am 10.Mai 2007, ca. um 13Uhr, fuhr Mayem Pilar Arellanas Cano mit ihrem Auto nach Hause Vor ihrem Haus stand eine schwarze Camioneta mit roten Streifen, ohne Nummernschilder und mit verdunkelten Scheiben. Sie konnte feststellen, dass ein Mann im Auto saß. Als der Mann sah, dass Mayem ihr Auto in der Nähe stationierte, duckte er sich. Die Anwältin fuhr einige Strassen weiter und wartete, dass der Mann sich entfernte. Was nicht geschah. Deshalb entschied sie sich nicht nach Hause zu gehen.

Am 28.Mai 2007 ca. um 13 Uhr 15 ging Mayem Pilar Arellanas Cano in die Universität, um einige persönliche Papiere zu holen. Ein Mann, ca. 22 Jahre alt, der sich zusammen mit fünf anderen Männern in der Nähe befand schrie: „verdammte Aktivisten, verdammt sei euer Komitee. Als sie zum Haupteingang lief schrie dieselbe Person wieder:« verdammte Aktivisten«. Sie drehte sich um und fragte den Mann, ob sie damit gemeint sei. Sie sagte den Männern, dass sie sich anständig benehmen sollten. Es bestehe kein Grund für solche Angriffe. Worauf einer der Männer, ca. 21 Jahre, sagte:« Verdammte Aktivisten. Was ist dein Problem? Wir können sagen und tun was wir wollen. Wenn es dir nicht passt, dann verrecke.« Sie bemerkte, dass drei andere Männer sich ihr näherten. Sie befürchtete einen körperlichen Angriff, deshalb zog sie sich zurück. Es ist wichtig zu sagen, dass Mayem die Männer nicht kennt.

Alejandro Noyola, Anwalt des Befreiungskomitees 25.November

Am Donnerstag 31.Mai 2007 um 19 Uhr befand sich der Anwalt Alejandro Noyola, der auch Mitglied des Befreiungskomitees ist, bei der Strasse Simbolos Patrios in der Colonia Reforma Agraria und wartete auf ein Taxi. Er war an einer Sitzung gewesen. Ein Auto ohne Nummernschilder und mit vier Männern darin näherte sich ihm. Ein junger Mann stieg aus und begann den Anwalt Alejandro Noyola anzugreifen. Er wollte dem Anwalt sein Mobiltelefon wegnehmen. Dieser konnte sich aber verteidigen. Daraufhin zog der Mann ein Messer und wollte den Anwalt angreifen. Die Tatsache, dass der Anwalt sich in „Selbstverteidigung« auskennt rettete ihm das Leben. Beim Angriff trug der Anwalt Schnittwunden im Gesicht und am linken Ohr davon. Der Mann rannte davon und schrie mehrmals: „Du wirst verrecken!«
Der Anwalt hat eine Anzeige gemacht. Er kann den Mann identifizieren.

Jesus Manuel Grijalva Mejia, Anwalt des Befreiungkomitees 25. November

Jesus Manuel Grijalva Mejia ist Anwalt des Befreiungskomitees 25. November, welches die politischen Gefangenen verteidigt. Seit der Gründung des Komitees ist Jesus Manuel Grijalva Mejia sehr aktiv an Verteidigung der politischen Gefangenen beteiligt. Er ist auch einer der Anwälte, welche die Anzeige wegen Genozid und Völkermord gegen verschiedene Beamte Mexikos und des Bundesstaates Oaxaca vorantreibt.
Am 14.Juni 2007 fanden verschiedene Aktivitäten in Erinnerung an die Repression vor einem Jahr statt.. Diese Aktivitäten fanden ihren Abschluss in der Aufführung des Films „Compromiso cumplido, welcher eine Coproduktion von „Mal de Ojo« und des Befreiungskomitees ist. Im Film sind die Verbrechen Ulises Ruiz dokumentiert.
Am 14.Juni 2007 um 21Uhr 27 erhielt der Anwalt Alejandro Noyola einen einen Anruf aus Mexiko City auf seinem Mobiltelefon. Ein Mann sagte ihm:„Ich weiss, wo du bist. Der Mann hatte eine aufgeregte und gewaltätige Stimme. Er sagte weiter: Jetzt werde ich dich umbringen, weil du nichts verstehst, du verdammter Hund.«
Der Anwalt gab dem Mann Antwort. Die Stimme des Mannes, der ca. 40 Jahre alt war, klang sehr autoritär. Der Anwalt identifizierte die Stimme des Mannes, als jene Stimme, welche ihn im April bereits vier Mal angerufen und bedroht hatte.
Die Gefahr eines Anschlag war so akut, dass der Anwalt Jesus Manuel Grijalva Mejia noch in der selben Nacht seinen Wohnort verlassen und in Sicherheit gebracht werden musste.




Es wird dringend dazu aufgerufen bei den mexikanischen Behörden, den mexikanischen Botschaften, sowie bei den verschiedenen Menschenrechtsorganisationen die Einhaltung der Menschenrechte zu fordern und das Leben der Anwältinnen und Anwälte zu schützen.

Internationale Menschenrechtsaktivisten und Aktivistinnen in Oaxaca

Oaxaca, Oaxaca, Mexiko 18. Juni 2007


Briefe, Fax und Mails sind zu senden an:

Felipe Calderon Hinojosa
Presidente Constitutional de Mexico
Fax: 0052 (55) 52 77 23 76
Felipe PUNKT calderon (AT) presidencia PUNKT gob PUNKT mx  

Jose Luis Soberanes
Presidente de la comision nacional de Derechos Humanos
Fax: 0052 (55) 56 81 71 99
correo (AT) cndh PUNKT gob PUNKT mx  

Ulises Ruiz Ortiz
Gobernador del Estado de Oaxaca
Fax: 0052 951 50 20 530
gobernador (AT) oaxaca PUNKT gob PUNKT mx  

Mision Permanente de Mexico ante las Naciones Unidas
16, Avenue du Bude
1202 Case Postale 433
1202 Geneve, Switzerland
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