Oaxaca Ticker 23.07.2007

Direkte Solidarität Chiapas vom 23.07.2007

 

Die Ereignisse in Oaxaca ueberschlagen sich wieder. Wie in unserem Artikel »Ein zweiter Sommer der Anarchie in Oaxaca« angekuendigt kaempft die Protestbewegung weiter gegen den Gouverneur Ulises Ruiz Ortiz und die Mobilisierungen wie auch die Repression nehmen neue Dimensionen an. Wir werden in den naechsten Wochen wieder regelmaessig, taeglich bis stuendlich, mit unserem Ticker auf www.chiapas.ch mit Informationen vor Ort berichten:

23. Juli 11 Uhr 18 Uhr MEZ

Nach den brutalen Zusammenstoessen vom 16.7. (20 Verletzte und 40 Verhaftete sowie mehrere Verschwundene) haben sich im Verlauf der Woche die Gemueter noch mehr erhitzt, angesichts der Haltung des Gouverneurs, die offizielle Guelaguetza auf Biegen und Brechen durchzufuehren, sowie dem Boykottaufruf der Bewegung der APPO und der LehrerInnengewerkschaft.

In den letzten Tagen gab es Schweigemaersche mit Tausenden von Leuten, wo um die Verletzten, den Schwerverletzten im Koma getrauert wurde und die Freilassung der Verhafteten verlangt wurde.

Seit Samstag, den 21. Juli, begannen dann die offiziellen Festivitaeten der Guelaguetza, und ebenfalls der polizeilich-militaerische Kontrollguertel um die Stadt (mit den BOM, den Bases de Operaciones Mixtas, Polizeieinheiten und Miltaer).

Heute erwachte die Stadt in verdaechtiger Ruhe, die Ruhe vor dem Sturm. Es verkehren keine oeffentlichen Transportmittel, die Stadt ist leer. Ausser dem Planton (Dauerdemo) auf dem Zocalo, wo sich am Wochenende Tausende einfanden, dem Versammlungsort der Demonstration (Flughafen) sowie dem Cerro del Fortin, dem umkaempften Huegel, wo die Guelaguetza stattfinden soll. Hier befinden sich Hundertschaften von Polizeieinheiten in allen Grau- und Schwarztoenen, Militaer sowie verdaechtige Gruppen von Maennern in Zivil.

Die offizielle Guelaguetza ist also im Gange. Da jedoch niemand freiwillig hingegen wuerde, wurde an die Staatsangestellten die Tickets verteilt, verbunden mit der Drohung, wenn sie nicht gingen, dann wuerden sie entlassen. Sie sollen weisse Hemden anziehen und die Kinder zu hause lassen... Hier sagt der Volksmund schon, das sei die Guelaguetza de los bureaucratas, das Fest der Buerokraten. Ausserdem hat es viele "acarreados", also "Herangekarrte" aus den Gemeinden wie San Antonino Castillo Velasco, Ocotlan, welche hier einerseits an der Fiesta sind, andererseits aber auch grupos de choque, also Schlaegertrupps stellen.

Diese Simulation der Guelaguetza wird von vielen Leuten aus der Basis der Bewegung als Provokation gesehen. Sie sind von weit her angereist, um diesen Regierungsanlass zu verhindern. APPO und Lehrergewerkschaft kuendigten gewaltfreie Proteste an, abseits vom Huegel der Guelaguetza. Aber die Basis ist sehr wuetend.


Quelle:
Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich

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