Bericht Veranstaltung USI in Hamburg

News vom 10.03.2004

 

FAU-Rundreise mit italienischen GenossInnen des Gesundheitssyndikats der USI Sanità aus Milano zur Vorstellung ihres Solidaritäts- Projektes "Flores Magon" in Chiapas

Die leider recht kurzfristig angesetzte Rundreise von drei GenossInnen der USI Sanità (USIS) aus Milano zur Vorstellung ihres hauptsächlich in Chiapas in den aufständischen zapatistischen autonomen Landkreisen und Gemeinden aktive "Libertäre Projekt Flores Magon" − hatte ihre Auftaktveranstaltung in Hamburg am Sonntag, den 7. März um 18.30 Uhr. Leider funktionierte irgendetwas nicht an unserem Video-Beamer, so dass Pino länger erzählen musste, als ihm lieb war. Die wenigen anwesenden ZuhörerInnen wurden ausführlichst über die praktische Arbeit von Krankenpflegern, ärzten und Schwestern aus dem Gesundheitswesen der USI Sanità und anderen libertären GenossInnen Italiens (u.a. Spanien und Frankreich) informiert.

Wir wollen gerne unseren Beitrag leisten und zur Verbreiterung des "Libertären Projekts Flores Magon" auch in unsere Breiten beitragen und haben bereits eine spezielle Seite auf die Café Libertad- Webseiten unter http://www.cafe-libertad.de/projekt-rfm in deutscher Übersetzung nebst italienischem Original gesetzt. Überarbeitungen erfolgen kontinuierlich, sobald Informationen vorliegen.

Seit 1999 existiert das Libertäre Projekt Flores Magon, anfangs nur in Milano, jetzt aber auch in anderen Orten Italiens. Seit 2002/03 ist die USIS permanent in Chiapas present. Mit der libertären Gruppe "Tierra y Libertad!" arbeiten sie im Bereich kollektiver Landwirtschaft in Chiapas zusammen.

Hauptsächlich leisten die GenossInnen in der Klinik von Oventic ärtliche Hilfe und Schulungen für Gesundheits-Promotoren in Zusammenarbeit mit OSIMECH (pro-zapatistische Gesundheits- Organisation). Die Arbeit wird für einige Wochen oder bis zu einem Jahr freiwillig geleistet; jeder muß für seine Reisekosten selbst aufkommen. Alle Spendengelder, die die USIS einnimmt, fließen direkt ohne Abzüge in die unterstützen Projekte. Neue Projekte werden in Absprache mit der autonomen Verwaltung der Zapatistas und OSIMECH geplant.

Da die USIS allein in Milano eintausend Mitglieder im Gesundheitswesen hat, erfolgen Spenden-Sammlungen über Soli-Kampagnen an den Arbeitsplätzen in den Kliniken; bei der ersten Stunden-Lohn- Sammelaktion kamen im Ospedale San Paolo über 800 Stundenlöhne zusammen! Bei diesen Kampagnen wird neuerdings auch der Espresso von Café Libertad aus Hamburg an Kolleginnen und Kollegen verkauft. Außerdem organisiert das Projekt Fiestas, Konzerte und auch Theaterveranstaltungen, um die eigene Arbeit finanziell zu fördern.

Als nächstes Projekt soll der Aufbau einer zahnärztlichen Klinik mit Labor in Oventic angegangen werden. Ziel soll auch die eigenständige Versorgung mit Zahnersatz werden. Es werden GenossInnen für ein Jahr vor Ort den Aufbau einer Ambulanz und die Zahnersatzherstellung betreuen. Hierfür werden Spender und Hilfe gesucht. Zahntechnisches Geräte und Material sind ebenfalls willkommen.

Konkrete Erfahrungen
− keine Medikamente nach Mexiko schicken, da die Wirkstoffzusammensetzung in Mexiko anders ist, es werden dort keine Füllstoffe beigemischt
− medizinisches Gerätschaften lieber dort einkaufen, der Export von gebrauchtem Gerät kostet ungeheuerlich viel Zeit, Energie und Nerven − es dauerte z.B. ein Jahr, um ein Ultraschallgerät von Mailand nach Chiapas zu bekommen ...

Staats-Knete? − nein danke! Die Angebote kommunaler Verwaltungen und Regierungen, die Arbeit u.a. der USIS zu unterstützen, lehnen die GenossInnen − ganz im Gegensatz zu den pressetüchtigen Maulhelden von YA BASTA! − mit NEIN DANKE! ab, weil sie absolut unabhängig belieben wollen und auch eine Registrierung beim Gesundheitsministerium nicht akzeptieren. So hat z.B. YA BASTA! Fördergelder der rechten Landesregierung der Lombardei, immerhin 150.000 €, angenommen, nachdem dieses Geld einer NGO namens Afrika70 nicht zugeteilt wurde, weil sie keine Projekte in Mexiko/Chiapas vorweisen konnte. Allerdings: die Turbine, die YA BASTA! vor 3 Jahren in’s zapatistische Gebiet medienspektakulär geliefert hat, funktioniert immer noch nicht ... Nicht nur aus diesen Gründen gibt es keine Zusammenarbeit des "Libertären Projekts Flores Magon" mit den YA BASTA!-Leuten aus der Umgebung der Rifondazzione- Kommunisten, Grünen etc.

Spannend waren anschließend der konkrete Erfahrungsaustausch mit den drei Café Libertad-GenossInnen, die gerade aus Chiapas von einem Besuch der Kaffeekooperative Mut Vitz zurückgekommen sind, über die neue zapatistische Autonomie-Struktur mit den Juntas de Buen Gobierno in den fünf Landkreisen, den Caracoles.

Libertäre GenossInnen aus dem Gesundheitswesen, die fließend castellano/Spanisch sprechen müssen, können sich bei den italienischen FreundInnen direkt bewerben, um an konkreten Projekten teilzunehmen. Geldspenden nimmt Café Libertad unter dem Stichwort "Flores Magon/Chiapas" entgegen und leitet sie dann halbjährlich weiter: HASPA (BLZ 200 505 50) − Konto: 1048 244 402

Die GenossInnen R., M. und P. zusammen mit dem Internationalen Sekretär der FAU-IAA und einem argentinischen Freund bei Café Libertad vor den FAU-MAT- Warenlager ...

Herzlichen Dank für ausführliche und herzlich offene Gespräche sagen

FAU-IAA, Zapapres e.V. und Café Libertad aus Hamburg.

Konkrete Projekte finden sich auf der webpage.

Die nächsten Veranstaltungen finden in Berlin 8./9., Leipzig 10., Münster 11. und Tübingen am 12. März statt. Hofen, wir sich dort meh r Interessierte einfinden!

fm, Café Libertad / FAU-Hamburg, 8. März 2004

 

Quelle: http://www.cafe-libertad.de/projekt-rfm


 

URL der Nachricht:  https://www.chiapas.eu/news.php?id=2733