Mais-Menschen - Die Gen-Tech-Eroberung der Dritten Welt

Fernsehtipp vom 14.01.2006
Joachim Petri

 

Die 30-minütige Dokumentation zu Mais in Mexiko, die heute beim WDR lief, wird am Freitag den 07.04.20006 von 07:00-07:30 wiederholt. Aus eigener Anschauung: Es lohnt sich, den Video-Recorder zu programmieren.

Mais-Menschen - Die Gen-Tech-Eroberung der Dritten Welt

Genmanipulierter Mais hat längst die Forschungslabore verlassen: Bereits im Jahre 2001 meldete der US-amerikanische Konzern DuPont beim Europäischen Patentamt in München Mais-Sorten zum Patent an. Diese haben einen Fettgehalt, der angeblich in der Natur nicht vorkommt. Dass das Amt dem Konzern das Patent erteilte, löste weltweite Entrüstung aus und führte zu bemerkenswerten Koalitionen: Greenpeace, die katholische Organisation Misereor und die mexikanische Regierung erhoben gemeinsam Klage gegen die Patenterteilung.

Im Ursprungsgebiet der Mais-Pflanze, im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca, tauchte kurz darauf genmanipulierter Mais auf und verbreitete sich. Umweltgruppen, Bauern und Wissenschaftler in Mexiko schlugen Alarm, denn in Mexiko ist der Import und die Aussaat von genmanipuliertem Mais verboten. Die Gegner der Genmanipulation fürchten schwerwiegende Folgen: Wenn sich der genmanipulierte Mais mit den natürlichen Sorten kreuzt, gibt es eines Tages gar keinen natürlichen Mais mehr. Die mexikanischen Bauern befürchten außerdem, dass sie langfristig nicht mehr auf eigene Sorten für die Aussaat zurückgreifen können, sondern die Samen von den Konzernen kaufen müssen. Hinzu kommt, dass in Mexiko Mais nicht irgendeine Pflanze ist: Mais ist das Grundnahrungsmittel schlechthin.

Der Film berichtet über die Auseinandersetzung um das Patent, erforscht, wie der Gen-Mais nach Mexiko gekommen ist und schildert die Reaktionen von Indios und Bauern darauf.

 

Quelle: http://www.wdr.de/tv/wdr-schulfernsehen/dyn/129478.phtml


 

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