Worte der EZLN in Cuernavaca, Morelos

Kommunique vom 06.03.2001
übersetzt von: Dana

 

Worte der EZLN in Cuernavaca, Morelos,
6. März, 2001

Anmerkung: Ich ersuche höflichst darum, dass die Scharfschützen die von dem lokalen PAN-Abgeordneten bezahlt werden nicht schiessen bevor ich ausgeredet habe, weil wir sehr daran interessiert sind, dass die guten Leute von Morelos das hören was wir ihnen zu sagen haben.

Sobald wir damit fertig sind uns den guten Leuten zuzuwenden, werden wir uns jenen zuzuwenden können, die wir ihr von den gerechten Kämpfen der Menschen von Morelos profitieren.

Danke.

Und da ich jetzt schon mal dabei sind um Gefallen zu feilschen, bitte ich euch ein für alle mal darum, nicht auf mein Gesicht zu zielen, weil ihr meine Skimaske ruinieren würdet, und es macht eine Menge Arbeit sie wieder herzurichten.

Nochmals danke.

Jetzt...

Indigene und Campesino Brüder und Schwestern von Morelos:
Brüder und Schwestern von Morelos:
Brüder und Schwestern der Zivilgesellschaft:
Menschen von Cuernavaca:

Es ist eine Ehre für diese Delegation auf diesem Land von Geschichte und Würde ihren Fuss setzen zu dürfen. Wir sind gekommen weil wir damit beauftragt worden sind euch einen Brief zu bringen, der mir von meinem General Emiliano Zapata anvertraut wurde, Oberster General der südlichen Befreiungsarmee und höchster Kommandant der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung.

Ich werde ihn euch vorlesen:

"Irgendwo in Mexico.

Hauptquartier der Befreiungsarmee des Südens.
März 2001.

Menschen von Morelos:

Bitte verzeiht mir dafür, für einige Zeit aus unserem geliebten Staat abwesend gewesen zu sein. Die Ungerechtigkeiten die wir in Morelos erlebt haben als wir uns in Waffen erhoben dauern an, und sie werden durch das ganze Land wiederholt.

Während meiner langen Reise durch die Republik, legte ich einen verlängerten Aufenthalt in den Bergen des mexikanischen Südostens ein. Und es war hier wo ich einige Brüder und Schwestern traf, Indigenas wie wir, Campesinos wie wir, und Mexikaner wie wir. Diese Brüder und Schwestern sind sehr entschlossen für ihre Rechte zu kämpfen, und sie haben eine Armee gebildet, die sie "Zapatistisch" nannten, zu Ehren eures demütigen Dieners, und "der Nationalen Befreiung" als ein Zeichen ihres Strebens, dass alle Mexikaner endlich das erhalten was wir verdienen, brauchen und fordern: Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit.

Während der Zeit die ich mit ihnen verbrachte, habe ich ihnen davon erzählt wie wir uns im Morelos organisiert haben um für unsere Rechte zu kämpfen, über unsere Empörung wenn jemand misshandelt wird, oder erniedrigt, über die Unterstützung die wir jenen die sie brauchen stets geben, und über unsere Geschichte. Ich erzählte ihnen zum Beispiel wie ich dem Verrat von Chinameca entkommen, und wie ich weggegangen bin um durch das Land zu reisen um zu sehen wie unsere Ideale erfüllt werden. Da ich wusste dass dies nicht einfach sein würde, und das es einige Zeit dauern würde, machte ich mich daran jene aufzusuchen die in der Lage sein würden unsere Banner erneut zu erheben, und sie nicht aus Furcht oder für ein paar Münzen fallenzulassen. Und lasst mich euch sagen, dass ich viele von ihnen in ganz Mexiko getroffen habe, und dort in den Bergen des mexikanischen Südostens, jene die sich, ein wenig um ihretwillen und ein wenig um meinetwillen "Zapatistas" nennen, und ich sah dass diese Muchachos und Muchachas sich nicht ergeben werden, und sie werden auch nicht verlieren. Und sie werden das tun weil ich sie alles gelehrt habe was wir- die wir Morelos als Geburtsort und Schicksal haben − wissen.

Ich lebte mit ihnen in einem Dorf namens Guadalupe Tepeyac im Exil. Hunderte von Tojolobal Indigenas, Männer, Frauen, Kinder und Alte, kämpfen dort ums Überleben, weil ihr Dorf von den Truppen der Bundesarmee besetzt gehalten wird, deren oberster Kommandant Vicente Fox ist.

Diese Leute von der EZLN wollen Friedn, und sie sind bereit in ein Dialog zu treten. Aber sie können nicht in ein Dialog treten wenn sie Gefangene sind, wenn die Soldaten Menschen aus ihren Häusern verjagen und ihre Dörfer besetzen, wenn dass was vereinbart wurde nicht ausgeführt wird. Mir scheint dass sie Recht haben und unterstützt werden müssen.

Ich sehe dass dieser Fox das selbe tun will wie Madero. Nach der Diktatur wollte er dass alles genauso bleibt, dass sich nichts verändert. Madero verstand nicht dass sich die Menschen tatsächlich verändert hatten, und dass sie nicht bereit waren dass alles beim alten bleibt. Dasselbe geschieht mit Fox.

In Ordnung, aber es stellte sich heraus dass diese Zapatistas gut beim Lernen sind. Auch wenn sie, auch so, ein wenig verrückt sind, weil sie über alles nachdenken, auch über Dinge die ich ihnen nicht gesagt habe, denn Sie sind genauso verrückt. Der Beweis dafür ist dass Sie ihnen bei allem geholfen haben. Bueno, aber glaubt nicht dass sie mir Angst machen. Die Person ist nocht nicht geboren die Emiliano Zapata Angst einjagen kann. Und ich erinnere mich gut wie Madero sich damit brüstete wie er die PRI − verzeihung, Diaz − zu Fall gebracht hat, und über exzellente Geschäfte und was weiss ich noch alles redete − dann schufen wir den Plan von Ayala. Und dann nannte uns Senor Madero verrückt. Und so ist das, jene von uns die sich nicht mit Lügen und halbe Massnahmen zufriedengeben und unsere Rechte fordern, werden verrückt genannt. Und mich nannten sie auch so. "Da ich kein Politiker bin, verstehe ich diese halbe Siege nicht, diese Siege in denen die Besiegten jene sind die gewonnen haben. Ich bin entschlossen zu kämpfen, mit allem und gegen alles, ohne irgendeine andere Unterstützung ausser dem Vertrauen, der Zuneigung und der Hilfe meines Volkes..." Und ich erinnere mich, dass ich die selben Worte am 6. Dezember 1911 an Gildardo Magaña geschrieben habe.

Und wie das so ist, haben diese verrückten Zapatisten vorgeschlagen das gesamte Land zu mobilisieren, um die konstitutionelle Anerkennung der indigenen Rechte und Kultur zu sichern. Und ich denke dass ein so hohes Ideal gerecht und notwendig ist. Dass unsere indigene Völker nicht weiter so leben und sterben können wie sie es taten als noch Porfirio Diáz dieses Land schlecht regierte. Aber ich denke dass die Flagge für diese kleinen Muchachos zu gross ist, und dass sie eine Menge Hilfe brauchen um sie recht hoch zu halten, so wie Flaggen gehalten gehalten werden sollten.

Ich schreibe euch deshalb, damit ihr diesen Menschen eine Hand reichen werdet. Sie sind sehr bereit von uns, dem Volk von Morelos zu lernen. Und deshalb bitte ich euch diese Zapatisten über unsere Fähigkeit zur Empörung, zur Organization und zum Kampf zu lehren. Sie müssen nichts über Ehre lernen. Sie sind ehrenvoll und deshalb haben sie sich erhoben. Aber es wird ihnen nicht schaden die anderen Gesichter die mit Ehre gekleidet sind zu treffen.

Gut, und deshalb vertraue ich sie euch an. Kümmert euch um sie. Ihr habt bereits gesehen dass es viele Hundesöhne gibt die das Volk schlecht behandeln wollen. Begleitet sie bei ihrem Unternehmen, das dasselbe ist für den die Befreiungsarmee des Südens gekämpft hat.

Ich werde auf euch alle dort in Milpa Alta und Xochimilco warten, damit wir Mexiko Stadt am 11. März gemeinsam betreten können.

Vale.

Emiliano Zapata Salazar.

Oberster General der Befreiungsarmee des Südens.

Oberster Kommandant der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung.

P.S. − Dieser kleine Kerl den sie "Den Sup" nennen, sagte mir ich soll euch bitten ihm zuzuhören, er hat euch was zu sagen. Hört zu, aber achtet nicht zu sehr auf seine Witze, sie sind nämlich sehr schlecht. Kein Wunder, dass ihn einige Leute exekutieren und andere ihn mit Scharfschützen angreifen wollen."

Und das ist es was mein General Emiliano Zapata antrug euch zu bringen. Er ist wohlauf. Es wird nach Milpa Alta und Xochimilco kommen wenn wir unseren Einzug in Mexiko Stadt halten, und er wird uns so lange begleiten wie es nötig ist, bis wir das erreicht haben was wir alle vorschlagen, nichts anderes als:

Demokratie!
Freiheit!
Gerechtigkeit!

Aus Cuernavaca, Morelos.

Das Klandestine Revolutionäre Indigene Komitee - Generalkommando der
Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung.

Mexiko, März 2001.

P.S. Mir ist gerade eingefallen, dass ich meinen General Zapata gebeten habe mir zu erlauben euch etwas zu sagen. Hier ist es: Viva Zapata cabrones! Ein anderes P.S. − An die jungen Leute von Morelos. Ihr wollt mir doch nicht erzählen dass ihr hierbleiben werdet? Gehen wir nach Mexiko Stadt! In diesem Marsch ist noch eine andere Universität. Die Einschreibungsgebüren sind hier, im Herzen, und sobald man seinen Abschluss macht, wird sich unser Blick erheben, und wird niemals, niemals wieder gesenkt werden. Jene die sich nicht fürchten, kommt vor und schreibt euch ein.

 

Quelle: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/


 

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