Chiapas-News 25.02.2001

Direkte Solidarität Chiapas vom 25.02.2001

 

1. San Cristóbal wieder von Zapatistas "eingenommen" (La Jornada )

Der Reise- Delegation der zapatistischen Comandantes wurde gestern Nachmittag von der Unterstützunsbasis in San Cristobal ein triumphaler Empfang bereitet: 20’000 Zapatistas und Leute der Zivilgesellschaft feierten den Beginn der "Zapatour", wie die Zapatistas selber ihren Marsch nach Mexiko City bezeichnen. Für Stunden war das Städtchen San Cristobal völlig in den Händen der − diesmal im Gegensatz zum 1.1.1994 unbewaffneten − Zapatistas.

Sub Marcos verlas eine Communiqué der EZLN, in dem die Regierung bezichtigt wird, dass sie alles tue, um aus diesem Marsch einen Marsch des lügenhaften Friedens zu machen: "Wir mexikanischen Indigenen sind Indigene und MexikanerInnen. Und wir wollen Indigene sein und MexikanerInnen. Aber der Herr mit den vielen Zungen und dem schlechten Gehör, er der regiert, offeriert uns nur Lügen und keine Anerkennung."

2. Drohungen gegen Zapatistas (Proceso)

Die chiapanekischen Grossgrundbesitzer unter Führung von Jorge Constantino Kanter drohen, die Rückkehr der Zapatistas zu verhindern. Ausserdem plant die Grossgrundvereinigung ebenfalls ein Reise in die Hauptstadt, um den PolitikerInnen zu sagen, dass auch ihr Problem (die Besetzungen der Ländereien) gelöst werden müsse.

Der Gouverneur des Bundesstaates Querétaro, Ignacio Loyola von der PAN, bekräftigte seine ablehnende Haltung gegenüber des Zapatista-Marsches, der durch den Bundesstaat führen wird. Loyola forderte vor vier Wochen die Todesstrafe für die »Landesverräter« der EZLN.

3. Karneval in Tuxtla Gutiérrez (mex. Presseagenturen)

Heute morgen begann die »Zapatour« und machte einen ersten Halt in der chiapanekischen Hauptstadt Tuxtla Gutiérrez, wo gleichzeitig mit dem Karnevalsbeginn eine bunte Kundgebung zur Unterstützung der Zapatistas stattfand. Die Comandantes Tacho und Zebedeo hielten Ansprachen, Subcom. Marcos unterstrich, dass es darum gehe, eine »Lösung zur Tilgung der historischen Schuld des Landes gegenüber den Indigenen« zu finden. Die Karawane machte sich anschliessend auf den Weg in Richtung des Bundesstaates Oaxaca, wo Aufenthalte in Tapanatepec, Oaxaca Stadt und die Übernachtung in Juchitán geplant sind.

4. Angespannte Lage in Cancun! (Www.Mexico.Indymedia.Org)

Heute Abend um 19 Uhr Lokalzeit beginnt das World Economic Forum WEF in Cancún (Karibikküste Mexikos). Eine erste Buskarawane mit WEF-GegnerInnen ist in Cancún eingetroffen. Sie beschreiben die Situation als sehr angespannt: 1600 Einsatzkräfte des Sonderkommandos PFP bewachen den Ort, es besteht die Gefahr gewalttättiger Übergriffe seitens der Unsicherheitskräfte auf jegliche Protestkundgebung. Geplant ist neben Blockadeaktionen auch ein Gegenkongress, der auf dem Hauptplatz von Cancún stattfinden soll.


Quelle:
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