JBG Roberto Barrios denunziert Misshandlung politischer Gefangenen

Junta der Guten Regierung am 27.11.2007
übersetzt von: Dana

 

Cha’an Lak Pejtelel
Te Puy Ya Xc’upoj E Habla Para Tod@S
Puy Mu’bati T´’ Yu’un Ta Jpisiltic

Junta der Guten Regierung "Neuer Same, der Fruchten wird"
Caracol V, "Das Für Alle Spricht"

Chiapas, Mexiko, 27. November 2007

An die Anhänger der Anderen Kampagne
An die Anhänger von Zezta International
An die alternativen Medien
An die würdigen Völker von Mexiko und der Welt

Brüder und Schwestern:

Mittels dieser Denuncia geben wir die Ungerechtigkeiten und Willkürlichkeiten bekannt, denen die Insassen der Vollzugsanstalt für Soziale Wiederanpassung Nr. 17 in Playas de Catazajá, Chiapas, unterworfen sind, insbesondere unser Compañero Unterstützungsbasis der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung Gregorio Álvaro Cruz:

Wir haben seitens der Insassen von Cereso No. 17 Klagen über schwerwiegende Verletzungen ihrer Rechte, Übergriffe und Misshandlungen erhalten, die sie seitens der Wachen erleiden. Den Insassen wird auf aggressive Weise mit Beleidigungen geantwortet, weil sie Indigenas sind. Sie erhalten keine medizinische Zuwendung; wenn sie nach einen Arzt fragen, wird ihnen gesagt, dass sie es "aushalten sollen", "in eine Weile", oder "stell dich nicht so an". Wenn es etwas Ernstes ist, werden sie lediglich in die Quartiere für eheliche Besuche verlegt, und werden dort einfach nur liegen gelassen, ohne dass man sich um sie kümmert. Auch die Familienangehörigen, die sie besuchen werden misshandelt. Sie werden vielen Überheblichkeiten und Aggressionen ausgesetzt, sie werden beleidigt und ihnen wird nicht gestattet das Essen zu abzuliefern, das sie mitgebracht haben. Wenn sie zwei Kilo Pozol mitgebracht haben, dürfen sie nur ein wenig davon abliefern, und wenn sie Tortillas mit sich bringen, dürfen sie nur 5 Tortillas oder 5 Tostadas abliefern.

Aber die Leute die Geld haben, die dürfen so viel Essen abliefern wie sie wollen, sie können eine ganze Ladung Essen bringen, aber die armen Insassen dürfen ihr Essen nicht erhalten. Insbesondere wird die indigene Bevölkerung diskriminiert, die überwiegend Choles und Tzetales sind. Dort drinnen haben jene, die zahlen können Fernsehen, Radio, Zeitschriften, und alles was sie wollen, aber die armen Leute werden diskriminiert. Das Essen, das sie im Gefängnis kriegen ist sehr schlecht, oftmals kriegen sie verdorbenes Hühnerfleisch, und meistens kriegen sie nur Bohnen und Pasta.

Andere Familienangehörige wollen das Cereso nicht mehr besuchen, weil man sie gezwungen hat sich komplett auszuziehen und Kniebeugen zu machen, sie wurden sehr grob und ohne jeden Respekt behandelt.

Die Aufseherinnen Martha Maria Flores, Ana Negron und die übrigen erklären die Sachen der Familienangehörigen, die sie an der Schranke abgeben müssen, für verloren. Auch die Wächter Eduardo Arturo Herrera, Ezequiel Sánchez, Marcial Gregorio Landero, und Enrique, dessen Zunamen unbekannt sind, weil sie ihre Identitäten verbergen, sie alle sind es, die Missbräuche und Ungerechtigkeiten sowohl gegen die Insassen als auch gegen ihre Familienangehörigen verüben. Regelwidrigkeiten sind auch von Comandante Franscisco Lizcanoo Cruz verübt worden, der bei den Besuchen hauptsächlich die Frauen angreift. Der Direktor Fernando Orantes Padilla unternimmt nichts um die Probleme zu lösen und beschützt die Wächter und die Aufseherinnen. Er wird von Comandante Francisco Lizcano Cruz manipuliert, der die Besucher angreift und auf grobe Weise anspricht.

Aus diesen Gründen haben die Insassen beschlossen bei dieser Junta der Guten Regierung ihre Denuncia einzureichen.

Aber am Samstag 17. November 2007, drangen nachts 10 Wächter, bewaffnet mit Knüppeln und Gassprays ein um jede Zelle zu durchsuchen, um eine Denuncia zu suchen, die 84 Insassen unterzeichnet hatten, um der nationalen und internationalen Bevölkerung über diese Missbräuche zu informieren und Respekt zu fordern. Die besagte Denuncia wurde in der Zelle Ebene 1 unseres Comapñeros Gregorio Álvarez Cruz aufgefunden, und er wurde dafür von der Wache verantwortlich gemacht. Sie nahmen ihm sein Notizblock und seinen Bleistift weg, die er von der Lehrerin des Gefängnisses erhalten hatte.

Jetzt sind sie dabei zu untersuchen, ob er die Denuncia geschrieben hat, um ihn in ein anderes Gefängnis zu verlegen, aber unserem Compañero Gregorio wurde angedroht, dass er verlegt werden wird, weil die Denuncia bei ihm gefunden wurde. Ihm wurde jetzt verboten, dass ihm die Sozialarbeiterin Faden, Drähte oder alles andere, dass er für seine Arbeit oder für den persönlichen Gebrauch benötigt. Er kann nur das kaufen, was im Gefängnis selbst verkauft wird. Sie haben auch die gesamte Ebene 2 durchsucht und haben ihnen ihre Holznadeln weggenommen, die sie brauchen um Hängematten zu weben, ihre Bleistifte und ihre Kämme weggenommen.

Aus diesem Grund fordert diese Junta der Guten Regierung:

1. Respekt vor den Menschenrechten der Insassen des Cereso No.17 von Playas de Catazaja und der besuchenden Familienangehörigen.

2. Die Absetzung des Direktors und aller korrupten Wächter und Aufseherinnen, die im Cereso No. 17 arbeiten.

3. Die umgehende Freilassung unseres Compañeros Gregorio Álvaro Cruz, weil er ein politischer Gefangener ist, dessen einziges Verbrechen darin besteht, um ein Stückchen Land zu kämpfen, um seine Familie zu erhalten sowie die anderen Mitgliedern der Gemeinde "Choles de Tumbalá".

Wir ersuchen alle Brüder und Schwestern der Anderen Kampagne und der Zezta International die Aktionen zu veranstalten, die sie für angemessen halten, um die sofortige Freilassung unseres Compañeros Gregorio Álvaro Cruz zu verlangen, sowie den Respekt vor den Menschenrechten aller Insassen des Ceresos zu fordern.

Hochachtungsvoll
Gehorchend befehlend

Die Junta der Guten Regierung "Neuer Same der Fruchten Wird"
Caracol V, "Das Für Alle Spricht"
Nördliche Zone

 

Quelle: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/denuncias/843/


 

URL der Nachricht:  https://www.chiapas.eu/news.php?id=3467