Subcomandante Marcos: Weder Zentrum noch Peripherie, Teil VII

Teil VII: Das Rot Fühlen. Der Kalender und die Geografie des Krieges

EZLN vom 28.12.2007
Subcomandante Insurgente Marcos
übersetzt von: Dana

 

(Siebter Teil des Beitrages der EZLN auf dem internationalen Kolloquium "Planet Erde: Bewegungen gegen das System", zum Andenken von Andrés Aubry, abgehalten im CIDECI, San Cristobal de Las Casas, Chiapas, Mexiko, 13.-16. Dezember 2007

»Der Unterschied zwischen dem Unabänderlichen und dem Notwendigen ist, dass man sich auf das erste nicht vorbereiten muss. Und nur die Vorbereitung ermöglicht es, das zweite zu bestimmen«. Don Durito de La Lacandona.

Wir haben schon früher, nicht nur im Rahmen dieses Kolloquiums, aber auch hier, auf den kriegstreiberischen Charakter des Kapitalismus hingewiesen.

Dem möchten wir jetzt hinzufügen, dass der Krieg nicht nur eine Art ist, und zwar die wesentliche, durch die der Kapitalismus sich aufzwingt und in der Peripherie festsetzt.

Es ist in sich selbst auch ein Geschäft. Eine Art, Gewinne zu machen.

Paradoxerweise ist es in Friedenszeiten schwieriger, Geschäfte zu machen. Und ich sage »paradoxerweise«, weil man annimmt, dass das Kapital Frieden und Ruhe braucht, um sich zu entwickeln. Vielleicht war das früher so, ich weiß es nicht. Wir sehen jedenfalls, dass es jetzt den Krieg braucht.

Deshalb ist der Frieden antikapitalistisch.

Er wird wenig darüber gesprochen, zumindest in Mexiko nicht, aber das wirtschaftliche Gewicht der Militärindustrie und ihre gewaltigen Gewinne (die sie jedes Mal macht, wenn die angeblich im Sterben liegende nordamerikanische Macht beschließt, die demokratische Welt vor einer fundamentalistischen Bedrohung zu »erretten« ... die natürlich, nicht sie selbst ist), sind nicht zu verachten.

In den theoretischen Aspekten, wie uns vor einigen Stunden von Jean Robert geschickt erläutert wurde, muss die »Grundlage«, auf der eine wissenschaftliche Hypothese beruht, hinterfragt werden.

Wir denken, dass das Konzept des »Krieges« in den antisystemischen theoretischen Analysen dabei helfen kann, diese noch schwammige Grundlage zu festigen.

Aber es handelt sich nicht nur um eine theoretische Frage. Robert Fisk zum einen und Naomi Klein zum anderen, haben enorm dazu beigetragen, den Schleier zu lüften, der die Szenerie des Krieges im Irak verbarg. Nicht von einem Schreibtisch aus oder vor einem Monitor, der die Informationen der großen Medienmonopole verwaltet, sondern indem sie sich persönlich zum Ort des Geschehens begeben haben, kommen sie beide zu den gleichen Schlüssen.

In mehr oder weniger diesen Worten sagen sie uns: »Sieh mal an! Es geht gar nicht darum, den Irak von der Tyrannei von Saddam Hussein zu befreien, sondern schlicht und einfach darum Geschäfte zu machen. Und sogar der scheinbare Misserfolg der Invasion ist immer noch ein Geschäft«.

Ich werde ihnen ein Buch empfehlen. Dieses hier: »Die Schock-Strategie. Der Aufschwung des Katastrophen-Kapitalismus«, von Naomi Klein [*]. Es ist eins von diesen Büchern, die es wert sind, sie in den Händen zu haben. Es ist außerdem ein sehr gefährliches Buch. Seine Gefahr besteht darin, dass man versteht, was es sagt.

Zu der Zeit da ich diese Worte schreibe, nehme ich an, dass Naomi Klein die Grundzüge ihrer Überlegungen bereits vorgetragenen hat, also werde ich sie nicht wiederholen. Ich werde lediglich darauf hinweisen, dass sie Aspekte der kapitalistischen Funktionsweise behandelt, die von vielen Theoretikern und Analytikern der Linken weltweit oft vergessen oder gar ignoriert werden.

Don Pablo González Casanova ist ein weiterer Intellektueller, der die Entwirrung der alten und neuen Wirklichkeiten des Kapitalismus in Mexiko und in der Welt vorwärts gebracht hat, mit einer großmütigen Auffassung von der Zeit, und respektvoll in seiner Analyse unseres Kommens und Gehens als Zapatisten.

Wir haben hier zwei Vertreter zweier Generationen von Analytikern des kapitalistischen Systems. Sie sind ernsthaft, brillant, und außerdem sind sie etwas, das man auf dem theoretischen oder intellektuellen Gebiet oft zu vergessen pflegt: sie sind pädagogisch, das heißt, sie machen etwas begreiflich.

Don Pablo González Casanova ist ein weiser Mann. Es ist der einzige Intellektuelle zu dem ich die Compañeros und Compañeras mit Vertrauen sprechen gesehen habe. Ich, der seit mehr als 20 Jahren mit unseren Gemeinden lebe, weiß wie schwer es ist ihr Vertrauen zu gewinnen.

Wir möchten Naomí Klein und Herrn Pablo diese kleine Puppe, die eine Schnecke [* spanisch: Caracol] hält schenken. Die Schnecke wird in unseren Gemeinden dazu benutzt, das Kollektiv einzuberufen. Wenn die Männer auf dem Feld sind und die Frauen bei der Arbeit, ruft sie die Schnecke zur Versammlung zusammen, und dann werden sie zum Kollektiv. Deswegen nennen wir sie »unseren Ausrufer«.

Unsere kollektive Bewunderung und Respekt für Don Pablo teile ich auch persönlich. Ich pflege immer zu sagen, dass ich, wenn ich groß bin, so sein will wie Don Pablo González Casanova. Ich sollte außerdem hinzufügen, dass er zu denen gehört, die chauvinistische Rückfälle provozieren und uns dazu bringt zu sagen, dass es eine Ehre ist Mexikaner zu sein.

Don Pablo, ich schenke Ihnen dieses Buch von Naomi Klein. Es enthält neue Elemente, um die neuen Wege zu verstehen, denen der Kapitalismus folgt. Ich schenke es Ihnen, weil ich noch ein zweites habe.


Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um Ihnen etwas mitzuteilen.

Dies ist das letzte Mal, zumindest für eine längere Zeit, das wir für Aktivitäten dieser Art in die Öffentlichkeit treten werden, ich meine für Gespräche, Treffen, runden Tischen, Konferenzen und natürlich Interviews.

Einige der Moderatoren dieser kollektiven Konferenzen haben mich als Sprecher der EZLN vorgestellt, und heute morgen hat mich jemand nicht nur als Sprecher, sondern als den "Ideologen" des Zapatismus bezeichnet. Ich bitte Sie! »Ideologe«. Sonst geht es Ihnen gut?

Sehen Sie mal, die EZLN ist eine Armee. Eine sehr andere Armee zwar, aber dennoch eine Armee.

Und mal von der Seite abgesehen, die Sie vom Sup sehen möchten (ich meine außer seinen schönen Beinen), ob als Sprecher, »Ideologe« oder was auch immer, denke ich, dass Sie alt genug sind um zu wissen, dass der Sup außerdem noch der militärische Anführer der EZLN ist.

Wie schon seit langer Zeit nicht mehr, sind unsere Gemeinden, unsere Compañeras und Compañeros Angriffe ausgesetzt.

Das ist natürlich schon früher der Fall gewesen.

Aber er ist das erste Mal seit jenem Morgen im Januar 1994, dass die soziale, nationale und internationale Antwort darauf belanglos oder gleich null gewesen ist.

Es ist das erste Mal, dass diese Aggressionen völlig offen von Seiten angeblich linker Regierungen erfolgen, oder mit der unverhohlenen Unterstützung der institutionellen Linken verübt werden.

In der Zeitung von heute ist zu lesen, dass gerade jener Repräsentant der Finqueros von Chiapas, von denen ich Ihnen gestern erzählte, Señor Constantino Kanter, gerade eben zum Funktionären der PRD-Regierung von Juan Sabines ernannt worden ist, in eine Position von der aus er problemlos die finanziellen Ressourcen für die paramilitärischen Gruppen fließen lassen kann.

Es ist auch das erste Mal, dass Flor y Canto die Räume verwehrt geblieben sind, in denen früher die Menschen im allgemeinen etwas darüber erfahren konnten, was mit unserer Bewegung geschah, und von unseren Überlegungen und Aufrufen unterrichtet wurden.

Und nicht nur das.

Vor einigen Monaten, auf einer Konferenz an der wir in Mexiko Stadt teilnahmen, fragte eine Person aus den Reihen der modernen »Braunhemde« des Lopezobradorismus (zu deren führenden Medien solche Kretins und Schundschreiber zählen wie Jaime Avilés, von der Tageszeitung La Jornada), die Zapatisten (das waren Comandanta Miriam, Comandante Zebedeo und ich), mit einem selbstgefälligen und fordernden Ton, in mehr oder weniger diesem Wortlaut, weshalb wir den nicht zulassen wollten, dass die »progressiven Leute dieses Landes die Demokratisierung in Mexiko vorwärts brächten«. Das waren seine Worte. Wir hatten gerade eine ganze Reihe von Vorfällen ausführlich dargelegt, die unsere Distanzierung vom PRD und dem Lopezobradorismus begründeten, aber diesen hatte die gut gekleidete Dame natürlich nicht zugehört.

Auf die Argumente, die wir vorgetragen hatten, antworteten die 5 oder 6 eingeschleuste Persönlichkeiten zuerst mit Lügen (dass AMLO sich von Gouverneur Sabines und anderen Persönlichkeiten distanziert hatte, die sich mit Felipe Calderón arrangiert hätten, dass die CND antikapitalistisch sei, und so weiter) und danach mit ihrem Slogan von »es ist eine Ehre für Obrador zu sein« [* es un honor, estar con obrador]. Hinterher fragte mich Comandante Zebedeo, was wir da überhaupt zu suchen hätten, und was das für Leute seien, die das, was wir sagten, nicht einmal hörten.

Ein paar Tage später, beschuldigte uns der Präsidnet der Demokratischen Revolutionspartei (PRD), Leonel Cota Montaño, mit unseren Kritiken die Wahlniederlage von López Obrador in den Präsidentenwahlen von 2006 provoziert zu haben (seine Worte).

Und davor, praktisch seit dem Start der Sechsten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald, wurden dem illustren Lopezobradorismus alle Räume geöffnet, um uns anzugreifen, während sie uns verschlossen wurden.

Das wurde uns von allen gesagt, im Verlauf dieses Kalenders. Um Edmundo Valadez zu paraphrasieren, »Scheiße darf,« und im so genannten progressiven linken Intellektualismus wurden Dinge gesagt, gezeichnet und geschrieben, für die sich noch die reaktionärste Presse unseres Landes geschämt hätte, aber die in der institutionellen Linken und ihren Satelliten gefeiert wurden.

Um die Worte eines »linken« Intellektuellen, nach dem Wahlbetrug von 2006 zu wiederholen: »Das werden wir Marcos nicht verzeihen«.

Ich weise hier auf eine einfache und nachweisbare Tatsache hin. Eine Tatsache im Übrigen, die wir bereits schon lange vor jenem 19. Juni 2005 vorausgesehen haben, an dem wir unsere Sechste Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald publik machten, und auf die wir uns vorbereitet haben.

Es sind ebenfalls Zwischenfälle eingetreten, vor allem auf der letzten Reise, die wir zum Treffen der Indigenen Völker von Amerika, in Vicam, Sonora unternommen haben, die uns vorwarnen.

Wir wissen und verstehen, dass Sie denken, dass nur dann Dinge geschehen, wenn die Medien, oder ein bestimmtes Medium Sie darüber informieren. Ihnen teile ich mit dass es nicht so ist, in der letzten Zeit sind viele Dinge passiert, die verschwiegen oder ignoriert werden.

Wir verstehen, dass unsere Positionen nicht mit die gleichen Offenheit und Toleranz aufgenommen werden wie vor einigen Jahren.

Wir verstehen, dass nur eine politische Vision und Position unterstützt und publiziert wird, und man sich gegen jede Hinterfragung oder abweichende Haltung versperrt.

Wir verstehen auch, dass einige Medien nur dann von uns Notiz nehmen, wenn wir töten oder sterben, aber für jetzt zumindest ziehen wir es vor, dass sie keine Notiz von uns nehmen, während wir weiterhin versuchen das zivile und friedliche Unterfangen zu konsolidieren, das immer noch Die Andere Kampagne heißt, und uns gleichzeitig darauf vorbereiten gegen die Reaktivierung der Aggressionen gegen uns, ob durch Armee, Polizei oder Paramilitärs, alleine Widerstand zu leisten.

Wir, die im Krieg gekämpft haben, wissen die Wege zu erkennen, auf die er vorbereitet wird und auf denen er sich nähert.

Die Zeichen des Krieges am Horizont sind klar.

Der Krieg, wie die Furcht, hat auch ein Geruch.

Und sein übel riechender Gestank beginnt sich über unser Land bereits bemerkbar zu machen.

Um die Worte von Naomi Klein zu benutzen, wir müssen uns auf den Schock vorbereiten.

In diesen zwei Jahren, die wir draußen verbracht haben, ist unsere theoretische, reflexive und analytische Produktion reichhaltiger gewesen, als in allen 12 Jahren davor. Die Tatsache, dass sie nicht in den gewohnten öffentlichen Medien bekannt gemacht worden sind, bedeutet nicht, dass sie nicht existieren. Hier sind unsere Ansätze, falls sich jemand dafür interessiert sie zu diskutieren, sie in Frage zu stellen oder sie damit zu konfrontieren, was gerade in der Welt und in unserem Land vor sich geht. Vielleicht, wenn Sie ein wenig nähern kommen, werden sie hier als Warnung sehen, was heute Wirklichkeit ist.

Das ist alles. Vielleicht ist der Tonfall von »ich gebe nun an Sie weiter« unserer Beiträge jetzt besser zu verstehen.


Wenn wir Zapatisten sprechen, stellen wir das rote Herz voran, das wir in Kollektiv schlagen.

Es ist nicht möglich zu verstehen was wir sagen, tun und tun werden, wenn man unser Wort nicht fühlt.

Ich weiß, dass Gefühle in der Theorie keinen Platz haben, zumindest nicht in jener, die heute den Takt angibt.

Dass es sehr schwierig ist, mit dem Kopf zu fühlen und mit dem Herz zu denken.

Dass nicht eben wenige theoretischen Masturbationen durch den Ansatz dieser Möglichkeit geschaffen wurden, und dass die Regale der Buchhandlungen und Bibliotheken voll sind mit fehlgeschlagenen oder lächerlichen Versuchen dessen, was ich ihnen sage.

Wir wissen es und wir verstehen es.

Aber wir beharren darauf, dass der Ansatz richtig ist, falsch ist nur der Ort, in dem man es lösen möchte.

Denn für uns Zapatisten, ist das theoretische Problem ein praktisches Problem.

Es geht nicht darum, den Pragmatismus zu fördern, oder zu den Wurzeln des Empirismus zurückzukehren, sondern deutlich zu zeigen, dass die Theorien von der Wirklichkeit nicht nur nicht isoliert werden dürfen, sondern in ihr sogar nach dem Holzhammer suchen müssen, der manchmal vonnöten ist, wenn man auf eine konzeptionelle Sackgasse stößt.

Die abgerundeten, vollständigen, abgeschlossenen, kohärenten Theorien, taugen gut dafür bei einem Examen vorgelegt zu werden oder um Preise zu gewinnen, aber sie neigen dazu beim Windstoß der Wirklichkeit zu zerbröckeln.

Wir haben an diesem Tisch Lichter und Glanzgestalten gehört die uns Zapatisten, Mut und Atem verleihen.

Diese explosive Mischung von Wissen und Fühlen, mit der uns John Berger blendete bewegte;

die klare und schonungslose Hinterfragung von Jean Robert;

die konkrete und unversöhnliche Analyse von Sergio Rodríguez;

die gelassene Klarheit der Reflexionen von Francois Houtart;

die aufrichtige Geschichte der Vergangenheit und Zukunft einer Bewegung, die wir nicht nur respektieren, sondern auch bewundern, die Bewegung der Landlosen (MST), dargestellt von Compañero Ricardo Gebrim;

die reichen und überschaubaren Erwägungen von Jorge Alonso;

die enthusiastische Beschreibung von Peter Roset;

die brillante Referenz von Gilberto Valdéz über die theoretischen Diskussionen, die jetzt im revolutionären Kuba stattfinden;

die wertvollen theoretischen Provokationen von Gustavo Esteva;

die edle Klarheit von Sylvia Marcos;

die theoretischen-analytischen Ansätze von Carlos Aguirre Rojas;

die weitreichenden Lichter von Immanuel Wallerstein;

und vor einigen Momenten, die brüderliche und kameradschaftliche Weisheit von Don Pablo, und das beunruhigende Licht, das Naomi Klein über den kapitalistischen Zynismus wirft.

Wir grüßen auch die Compañeras und Compañeros, die die Sitzungen dieses Kolloquiums moderiert haben.

Meinen respektvollen Dank an jene, die an der Übersetzung der Vorträge gearbeitet haben, und meine aufrichtigen Entschuldigungen für die Schwierigkeiten, die ihnen die zapatistischen "Sprechweisen" von Señor Búho, Dezember, die Magdalena und Elías Contreras bereitet haben.

Da ist jedoch noch etwas, das man nicht sieht, weil man das sieht, was es tut.

Ich meine damit die Compañeras und Compañeros, die wir Klang- und Lichtbringer nennen, und vor allem, alle indigenen Jugendlichen, die hier im CIDECI mit Doktor Raymundo Sánchez Barraza arbeiten und studieren.

Da hier gerade vom Sehen gesprochen wurde, ist es glaube ich, das wenigste, das wir tun können, nicht nur ihre Arbeit zu sehen (sie sind es hauptsächlich, die dieses Kolloquium möglich gemacht haben), sondern auch sie selbst.

Ein ganz besonderer und herzlicher Dank gilt auch dem Unterstützungsteam der Sechsten Kommission der EZLN. Danke Julio. Danke Roger.

Ich weiß, dass Sie darüber verwundert sich weshalb ich das sage, weil die morgige Ehrung an Andrés Aubry und die Verleihung seiner Doktorwürde noch aussteht.

Zu diesem Zweck werden morgen Mitten meine Chefs und Chefinnen vom Geheimen Revolutionären Indigenen Komitee der Zone Altos hier eintreffen, zusammen mit autonomen Autoritäten und Arbeitsgesandtschaften der Junta der Guten Regierung von Oventik.

Sie werden dann unser Wort führen, wie durch ihre Stimme, wie jetzt durch die Meine, werden wir alle sprechen.



Als letzter Teil unseres ausgedehnten Beitrags für dieses Kolloquium, möchte ich noch erklären, was wir mit dem allgemeinen Titel "Weder Zentrum noch Peripherie" zum Ausdruck bringen wollten.

Wir denken, dass es nicht nur darum geht die Fallen und die theoretischen und analytischen Konzepte zu vermeiden, die das Zentrum der Peripherie aufzwingt.

Es geht auch nicht darum, zu Gravitationszentrum zur Peripherie hin zu invertieren und umzudrehen, um von dort aus zum Zentrum hin "auszustrahlen".

Wir glauben vielmehr, dass diese andere Theorie, die in einigen ihrer allgemeinen Grundzüge hier präsentiert wurde, auch mit dieser Logik von Zentren und Peripherien brechen muss, und sich in die Wirklichkeiten verankern muss, die hereinbrechen, aufkommen, und neue Wege öffnen.

Wenn diese Art von Begegnungen sich wiederholen soll, werden sie mir glaube ich alle darin zustimmen, dass die Präsenz von antisystemischen Bewegungen, wie die der Bewegung der Landlosen von Brasilien hier, besonders wertvoll ist.

Gut, ich denke, das ist alles.

Ah! Bevor ich es vergesse: ich gebe nun an Sie weiter.

Vielen Dank an alle.

Subcomandante Insurgente Marcos.
San Cristóbal de Las Casas, Chiapas, Mexiko.
Dezember 2007.


* Naomi Klein, »Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus«


Die ersten sechs Teile von "Weder Zentrum noch Peripherie":
Teil I: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/comision-sexta/860/
Teil II: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/comision-sexta/852/
Teil III: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/comision-sexta/856/
Teil IV: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/comision-sexta/857/
Teil V: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/comision-sexta/858/
Teil VI: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/comision-sexta/859/

 

Quelle: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/comision-sexta/860/


 

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