2008 im Zeichen der Proteste gegen das NAFTA

Poonal vom 15.01.2008
Mexiko-Info aus Poonal Nr. 791

 

(Buenos-Aires, 3. Januar 2008, púlsar).- Mexikanische Bauernorganisationen kündigten am 3. Januar an, auch in diesem Jahr ihre Proteste gegen das Nordamerikanische Freihandelabkommen NAFTA weiterzuführen. Ziel der Proteste seien Neuverhandlungen des Vertrags, vor allem im Bezug auf Agrarprodukte.

Am 1. Januar 2008 trat der Zusatzparagraph 302 des NAFTA in Kraft, der eine Abschaffung der Zölle für mehr als 100 Agrarprodukten beim Handel zwischen Mexiko, Kanada und den USA vorsieht.

Vor diesem Hintergrund unterzeichneten LandarbeiterInnen verschiedener nationaler und regionaler Organisationen den Plan El Chamizal, der als fundamental im Kampf gegen das Abkommen gilt und einen Ausschluss wichtiger Anbauprodukte wie Mais und Bohnen aus dem Handelsabkommen vorsieht.

Die Bauerngruppen kündigten verschiedene Protestaktionen für dieses Jahr an, deren Auftakt ein Protestmarsch durch Mexiko-Stadt am 31. Januar darstellte. Auch in Jalisco, Morelos und Michoacán gab es Demonstrationen. Am 2. Januar demonstrierten zudem rund 10.000 Bauern in Tuxtla Gutiérrez, im Bundesstaat Chiapas, gegen den Zusatzparagraphen 302 und gegen erhöhte Benzinpreise.

"Wir Bauern werden nicht von der Bildfläche verschwinden und sterben, nur weil die Mächtigen dies so bestimmen", so Gabino Gómez, vom NAFTA betroffen.

Die Demokratische Bauernfront FDC (Frente Democrático Campesino) fordert von der Bundesregierung eine Neuverhandlung des NAFTA-Vertrags, der eine Steuerentlastung bei der Einführung in Mexiko solch wichtiger Anbauprodukte wie Mais und Bohnen beinhaltet. Die FDC erklärte, dass "die Regierung keine Vorkehrungen getroffen und nicht die nötigen Änderungen vorgenommen hat, um der Produktion dieser beiden nordamerikanischen Giganten entgegenzuwirken."

Die DemonstrantInnen versicherten, dass das Land seit der Unterzeichnung des Freihandelsvertrags mit den USA und Kanada im Jahr 1994 immer mehr verarmt sei.


Quelle: poonal
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